so die Saison 2014 ist beendet. Zeit für das Saisonfazit. Fangen wir bei D-nr.1 an ... wie war 2014 für Angelique Kerber.
Turniere 2014 | Ergebniss | Punkte |
Brisbane 470 | VF | 100 |
Sydney 470 | Finale | 305 |
___AUSTRALIEN OPEN___ | AF | 240 |
Paris Indoor 470 | VF | 100 |
Doha 900 | Finale | 585 |
Dubai 470 | R1 | 1 |
Indian Wells 1000 | R1 | 10 |
Miami 1000 | VF | 215 |
Stuttgart Indoor 470 | R1 | 1 |
Madrid 1000 | R1 | 10 |
Rom 900 | R1 | 1 |
Nürnberg 280 | VF | 60 |
___FRENCH OPEN___ | AF | 240 |
Eastbourne 470 | Finale | 305 |
___WIMBLEDON___ | VF | 430 |
Stanford 470 | Finale | 305 |
Montreal 900 | AF | 105 |
Cincinnatti 900 | AF | 105 |
___US OPEN___ | R3 | 130 |
Tokio 470 | HF | 185 |
Wuhan 900 | VF | 190 |
Peking 1000 | AF | 120 |
und noch die Tabelle ähnlich wie im thread von 2013 http://wtatennis.de/forum/angelique-kerber/saisonfazit-2013-f%C3%BCr-ang...
hier einige statistiken...und der vergleich 2014 mit 2013 und auch 2012, um es wieder besser einordnen zu können.
Saison Angelique Kerber | 2014 | 2013 | 2012 |
Jahres endplatzierung |
10 | 9 | 5 |
Punkte | 3480 | 3965 | 5550 |
Turniere | 22 | 22 | 21 |
Titel (GS-P9-PRE-INT) Finale HF |
0 (0-0-0-0) 4 5 |
1 (0-0-0-1) 3 6 |
2 (0-0-1-1) 4 10 |
GS-Ergebnisse (AO-FO-WIM-USO) |
( AF - AF - VF - R3 ) | ( AF - AF - R2 - AF ) | ( R3 - VF - HF - AF ) |
Bestes Ergebnisse |
585 Pkt (F - Doha - Februar) 430 Pkt (VF - Wimbledon - Juli) |
620 Pkt (F - Tokio - September) 450 Pkt (HF - Indian Wells - März) |
900 Pkt (HF - Wimbledon - Juli) 620 Pkt (F - Cincinnati - August) |
Auftakt niederlagen |
5 | 4 | 1 |
WTA-Bilanz (3-Satz-Bilanz) akt TOP30 Bilanz |
43-22 (13-9) 17-16 |
44-22
(11-11) 14-20 |
58-21 (20-3) 24-18 |
Bester Sieg Schlechteste Niederlage |
Nr.2 - Scharapova
Nr.89 - Torro Flor |
Nr.5 - A.Radwanska
Nr.38 - Rybarikova |
Nr.2 - Scharapova
Nr.45 - Pennetta |
FedCup | 4-2 | 1-1 | 2-1 |
Saisonabschnitte
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Hardplatz Frühjahr - gut / note 2
2 gute Finals mit Doha und Sydney. auch sonst meist solide Punkte geholt. allerdings auch 2 Auftaktniederlagen Sandplatz - schwach / note 4- die Schwäche war diesmal kaum zu übersehen. 3 R1-Niederlagen. das einzige 280er von Kerber war auch eher dürftig. FO immerhin okay...sonst wäre es ne glatte "5" geworden. Rasen - gut / note 2+ Rasen diesmal wieder richtig gut. US Tour - mittel / note 3- 1 Finale in Stanford. danach aber zunehmend abgebaut. AsienTour - mittel / note 3 immerhin noch ein HF in Tokio. solide durchgespielt. ein Aufwärtstrend gab es aber nicht mehr. |
Hardplatz Frühjahr - mittel / note 3
1 Finale , 3 HF ... solide Punkte gesammelt und die gute Auslosung genutzt. Sandplatz - mittel / note 3+ die gute Form von Monterrey rübergerettet. HF in Stuttgart. wieder solide gespielt aber nichts besonderes (8-3 Bilanz) Rasen - schwach / note 4 zwar keine R1-Niederlagen, aber imVergleich zu 2012 war Rasen kein gutes Pflaster. US Tour - schwach / note 4+ 2 Auftaktniederlagen und schlechte Bilanz (1-4 gegen Top30) AsienTour WM - gut / note 2+ 1. Titel in Linz und bestes Ergebnis mit Finale in Tokio. zum ersten Mal Top10 geschlagen (3-4 gegen Top10) |
Hardplatz Frühjahr : 2 Titel , 5 HF
Sandplatz : 1 HF , FO-VF Rasen : 1 F , WIM-HF US Tour : 1 F - Cincinnati AsienTour WM : 1 HF
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stark |
Rasen-Bilanz 8-2 ... 735 Pkt GS-Ergebnisse ... Konstanz 4 Finale in P9/PRE ... Nivo 8 über 200Pkt ... Konstanz |
Indoor-Bilanz (ohne WM) 7-1 ... 1 Titel Niederlage nur gegen Top40 ... Nivo , Konstanz AsienTour WM ... Top10 gehalten , Nervenstark |
Indoor-Bilanz (ohne WM) 12-1 ... 2 Titel Rasen-Bilanz 12-3 ... 1395 Pkt 10 HF .... Konstanz 3-Satz-Bilanz 20-3 .... Nervenstark 58 Siege .... Ausdauer |
schwach |
Sand-Bilanz 5-5 ... 250 Pkt Indoor-Bilanz 1-2 .. verschlechtert, 0Pkt 5 HF mit 0 Titel ... Titelschwäche Niederlagen gegen Ü50 ... Nivo |
Rasen-Bilanz 2-2 ... 160 Pkt 3-Satz-Bilanz 11-11 ... verschlechtert , Nervenschwäche 6 HF mit 1 INT-Titel ... Titelschwäche 14-20 gegen Top30 ... Nivo |
AsienTour WM Bilanz 4-5 ... leicht verletzt Angstgegner ... Nali (3), Errani (2) |
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man sieht Kerber hat sich auch dieses Jahr nirgends gross verbessert, tendenziell eher schlechter geworden. Konstanz ist aber immer noch ihr Markenzeichen.
die schwäche bei 3-Satz-Bilanz konnte sie dieses Jahr wieder etwas positiver gestalten, auch wenn es am Anfang 2014 nicht danach aussah. auch gegen TOP30 ist die bilanz nicht mehr so negativ. obwohl es ihr scheinbar immer schwerer fällt TOP10 zu schlagen.
auch die Rasen-Bilanz konnte sie dieses Jahr wieder verbessern. dafür hatte sie 2014 grosse Probleme auf Sand.
Überraschenderweise war sie auch Indoor dieses Jahr richtig schwach.
am Ende 500 Pkt weniger als 2013 , aber immer noch TOP10 , welche sie auch über das ganze Jahr nicht verlassen hat.
dicke Punkte muss sie nun relativ früh verteidigen. nur "konstanz" könnte diesmal wohl zu wenig sein. könnte sich einiges ändern, wenn sie aus den psychologischen TOP10 rausfallen sollte......man darf gespannt sein, was bei Angie kommt.!?
Die Gesamtbilanz ist 2014 (43:22) praktisch gleich wie 2013 (44:22). Dafür hat sie diese Jahr etwas mehr Top30 Siege als letztes Jahr. Sie ist also in der Spitze wohl etwas besser geworden hat aber im Gegenzug etwas an Konstanz verloren. Ich denke letztes Jahr hat sie mehr Probleme mit ihrem Rücken gehabt. Dieses Jahr hat die Australien Fed Cup Reise ihr die Sandplatzsaison versaut.
Ich würde sagen 2013 und 2014 waren gleich gut; aber beide Jahre waren nicht so gut wie ihr bestes Jahr 1012. Bin gespannt ob sie es nochmal schafft das Jahr in den Top 10 abzuschliessen.
Wenn man sich die nackten Zahlen der Saison anschaut, fällt einem außer der verkorksten Sandplatzsaison größtenteils erneut Kerbers Konstanz ins Auge! Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass 2014 besser war als 2013, sie stand bei 4 größeren Turnieren (3x Premier, 1x Premier Mandatory) im Finale und hat auch ansonsten gut gepunktet. Auch wenn die Punktezahl niedriger ist als in 2013, werte ich das nicht als schlechtes Jahr für Kerber, sondern als Hinweis, dass die Leistungsdichte auf der Tour zusammengerückt ist.
Es sieht natürlich alles nicht so toll aus weil sie im Vergleich zu 2012 immer weiter in der Weltrangliste abrutscht (von 5 auf 10) aber man darf nicht vergessen, dass sie in dem Jahr 2012 so gut wie nichts zu verteidigen hatte, außer dem HF bei den US Open. Dass sie immer noch in den Top 10 steht, zeigt ihre Konstanz, zumal sich die Top 10 in diesem Jahr neu formiert haben.
Ihr großes Manko bleibt allerdings ihre Finalquote, es sieht manchmal aus wie Torschlusspanik: "Oh Gott, ich könnte diesen Titel gewinnen, dann kommen wieder so viele Leute von der Presse mit ihren Mikros und Kameras!" Das wird jetzt nicht der Grund für ihre 4 Finalniederlagen 2014 sein, aber es wird wohl einen plausiblen Grund geben, dass sie in diesen entscheidenden Momenten nicht die klare, entschlossene, bessere Spielerin ist.
Für 2015 bleibt es zu hoffen, dass sie ihr Spiel, besonders den Aufschlag,verbessert. Wenn sie es auch mal schafft Matches selbst zu diktieren, damit sie sich nicht immer zurückkämpfen muss, gelangt sie so hoffentlich zu einer neuen mentalen Stärke. Dann ist es nicht mehr ein "Yeah, ich hab ein 1:5 gedreht!" sondern ein "Tja, das 5:1 hätte ich noch gedreht bekommen, du heute nicht!" Denn manchmal kam es mir, gerade bei Niederlagen gegen tiefer platzierte Gegnerinnen, so vor, als ob sie sich schon im Voraus zu sicher gefühlt hat.
Die Punktezahl kann man so nicht miteinander vergleichen, weil es ab 2014 eine Punkteabwertung für fast alle Runden außer den Titelgewinnen gab.
Ich habe hier mal die Punktezahl von 2012 und 2013 umgerechnet ins 2014er Punkteschema. Das kann man dann besser vergleichen.
2012: 5040 Punkte
2013: 3565 Punkte
2014: 3480 Punkte
Man kann also sagen, dass die Leistungen 2014 in etwa auf dem Niveau von 2013 waren.
Was mir in dieser Saison besonders bitter aufgestoßen ist, waren die Spiele in denen sie sich viel zu wenig getraut hat. Wenn ich an das Sharapova-Match oder an das Match gegen Venus Williams denke, dann hat sie dort gezeigt, was sie eigentlich drauf hat. Doch da war sie mutig und hat selbst agiert und hat nicht ständig nur zurückgespielt und gewartet, bis die Gegnerin den Fehler macht. Ich hoffe, dass sie an ihrer mentalen Stärke arbeitet. Vielleicht ja mit einem Psychologen!?
Außerdem denke ich, dass sie bei einer normalen Sandplatzsaison ohne Australien-Trip durchaus am Ende der Saison in Singapur gespielt hätte.
Da kann ich dir nur zustimmen. Das ist auch ein Grund, warum ich Kerbers Matches mittlerweile langweilig finde, selbst das superspannende Match gegen Kvitova fand ich an sich nicht tolles Tennis, weil sie auch da immernoch zu oft nur zurückgespielt hat, man hatte immer das Gefühl, die Gegnerin hat eigentlich alles in der Hand.
Ohja @ Julie. Ich hab gegen Kvitova so oft auf den Longline-Schlag gewartet, doch sie hat leider immer wieder nur cross zurückgespielt und sich irgendwann die Peitsche abgeholt. Deswegen konnte ich ihre Aussagen hinterher auch nicht nachvollziehen. Es war sicherlich kein schlechtes Match. Aber die hatte schon einige bessere Spiele und Kvitova war mehr als schlagbar in meinen Augen.
stimmt, mit den punkten ist diese saison etwas anders. kann man nicht genau vergleichen.
das mit dem selbstvertrauen sehe ich leider auch als ihr sehr grosses Manko an.!!!!!! ( auch wenn einige vom herrentennis, immer was von aufschlag erzählen )
das selbstvertrauen war dieses jahr sogar besonders schlecht.....und es gibt kaum grund zur annahme das es besser wird. womit man schon sorge fürs nä jahr haben darf.
das kvitova solche rückstände aufholt, liegt vorallem am unterschiedlichen selbstvertrauen (nicht am aufschlag)
in stanford konnte kerber auch nicht ein 5-1 gegen serena halten. die top-spieler drehen solche rückstände gegen normale spieler relativ häufig....und kerber ist mittlerweile leider dort einzuordnen, zumind wenn es ums selbstvertrauen geht.
weiteres beispiel war auch sydney 2014...noch früher im jahr. pironkova war in ihrem ersten finale relativ nervös. kerber hat daraus aber kein profit geschlagen. es sah so aus, als sei es auch kerbers erstes finale gewesen. kerber verbreitet keine angst. sie verbreitet keine angst, weil sie kein richtigen siegwillen hat. wurde aber auch schon oft diskutiert.
die jahre unter torben beltz hatte sie ein wenig mehr siegwillen. aber auch nicht auf hohem nivo, sondern nur als newcomer geschuldet. dazu wirkte sie desöfteren unmotiviert.
dieses jahr ist sie immerhin recht gut motiviert in die spiele gegangen. es gab oft schnelle führungen. hintenraus hat sie damit aber wenig anfangen können. die unlust war nicht vor dem metsch, sondern je länger es lief.
wenn kerber nicht gewinnen will, dürfte es langfristig sehr schwierig werden, die motivation aufrecht zu erhalten. und wenn sie erstmal in ein loch fällt, ist auch die konstanz hinfällig und damit ihr ganzes spiel. daran muss sie/umfeld mehr als alles andere arbeiten bzw ein auge drauf haben.
kerber wandelt immer auf einem schmalen grad. sie macht immer nur das aller-allernötigste (spingt nur so hoch, wie sie muss) ... das ist wohl ihre interpretation von risiko. vlt ist sie auch ein bissel faul.
mit ihrer zermürbung hat sie immerhin genug gegner zur kapitulation gezwungen. (die top-leute kapitulieren in der regel nicht...damit kann kerber denen nicht beikommen). ihre effizienz, mit fast nix, die Top10 zu halten , muss man erstmal schaffen.!!! normal müssten sicher ganz andere dort stehen. aber sie tuen es nicht.
Am Siegeswillen oder der Motivation hats bei Kerber meiner Ansicht nie gelegen. Im Gegenteil, bei wichtigen Spielen ist sie mittlerweil oft zu verbissen, zu nervös. Sie setzt sich da selber zu sehr unter Druck. Dann kommt noch dazu, dass sie in Führung liegend passiver und damit schwächer spielt. Sie schafft es zu selten Punkt für Punkt zu spielen: Also zu versuchen bei jedem Ballwechsel das Beste zu geben und dabei nicht an den Spielstand denken. 2012 war sie mental unbekümmerter. Ich hoffe, dass sie im mentalen Bereich zur neuen Saison wieder etwas stabiler wird.
Eine andere Schwachstelle ist natürlich der Aufschlag. Ich befürchte aber, dass das wegen den immer wiederkehrenden Rückenproblemen eine Schwachstelle bleiben wird.
2012 hat sie meiner Ansicht auch davon profitiert, dass sie kaum einer kannte. Denn wenn wir ehrlich sind, ist ihr Spiel doch recht leicht auszurechnen. In bestimmten Situationen spielt sie meist den gleichen Ball. Das geht beim Aufschlag los und geht bei den Grundlinienschlägen weiter, die meist diagonal sind. Der Rückhandwinnerschlag ist auch diagonal, während der Vorhand Winnerschlag Inside Out bzw. Longline ist. Darum ist ihr Vorhand Longline Winnerschlag so wichtig, da dieser Schalg überraschend kommt und nicht zu verteidigen ist.
Spielerisch und technisch hat sie sich meiner Ansicht in den letzten Jahren verbessert. Ich kann mich an ein Spiel gegen Azarenka von vor ca. 2 Jahren erinnern. Da hatte man schon den Eindruck, dass Angie da technisch noch unterlegen ist. Diesen Rückstand hat sie meiner Ansicht gegenüber den Topleuten aufgeholt.
Aber der Hauptgrund warum sie in den Top 10 ist, ist sicherlich ihr Kampfeswille und die Fähigkeit sich auf das gegnerische Spiel einzustellen bzw. reinzubeissen. Die Gegnerin darf nie glauben, dass Kerber schon geschlagen ist. Gerade diese Eigenschaft findet man vor allem bei den Top 10 Spielerinnen.
https://www.youtube.com/watch?v=nZ5mvpjh9Ek
Rein schauen und genießen. Kerber gegen Venus Williams in Montreal. In meinen Augen das beste Match von ihr 2014. Ja auch besser als gegen Sharapova.