Die allgemeine Entwicklung des deutschen Frauentennis

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Und die zweitbeste U30-Spielerin ist Korpatsch auch noch.
Die moderne Medizin wird es hoffentlich möglich machen, dass Kerber noch laaaaaaange spielt. Sonst gehen wirklich die Lichter aus.

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Der vorläufige Rücktritt von Beck sowie die Langzeitverletzung von Friedsam sind "tödlich" für das deutsche Frauentennis. Was bleibt, sind Witthöft und Lottner, die 2018 eher Totalausfälle waren. Unverständlich aus meiner Sicht, wie eine Lottner Mitte Oktober ihr Tennisjahr 2018 für beendet erklären kann.

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Lottner spielt nicht mehr?

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Jonas schrieb:

Lottner spielt nicht mehr?

Laut ihres Tweets nicht mehr, nein.

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Unglaublich. Und für sowas bekommt sie Wildcards. Dabei war sie doch Ende '17 im Finale eines 125k Turniers.

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Mhm. Bedauerlich. Es ist aber auch der Leistungsdruck, wie viele Andere könnten nachrücken aus Deutschland? Ich glaube, dass hat auch nicht unmittelbar etwas mit Tennis zu tun und Jeder muss sich selber fragen, was das richtige ist im Leben. Also wozu sich quälen, nur weil andere das so wollen?!

Ein Fall für das Archiv, sprach der Verwaltungsangestellte Wink

Auch wenn die gute Antonia Lottner in diesem Jahr einige Matches verloren hat, ihren Humor hat sie jedenfalls behalten. In diesem Jahr gab es jetzt wahrlich nicht so viele Erfolgserlebnisse, dass man Mühe haben muß, diese auf einem Bild zusammenzustellen. Erfreuliches gibt es auch von Frau Morderger zu berichten. Bei Bauer sucht Frau ist sie eine Runde weiter gekommen. Vielleicht trifft für sie der Spruch zu: Pech im Spiel, Glück in der Liebe.

https://www.tennismagazin.de/news/tayisiya-morderger-wie-geht-es-weiter-...

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Eigentlich hätte man wegen Lottner einen eigenen Thread anlegen müssen, wobei sich dann wieder die Frage gestellt hätte, wo denn? Nein, was ich jetzt noch sagen wollte: vielen lieben Dank Schwarzwaldmarie für die Zahlen und Statistiken Teil 1-3, denn das ist wegen Frau Lottner untergegangen, trifft aber mehr inhaltlich den Thread als den Rücktritt.

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Deutschland hat auch keine U18-Spielerin, die unter den Besten 800.

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Hodzic steht aber für ihre 16 Jahre schon recht gut im Ranking da.

Man hat aktuell halt 2 Probleme. Zum einen die sehr schwachen Jahrgänge 96 bis 01 und zum anderen das Wegbrechen der guten Jg. 92 bis 95, wo von den 4 Spielerinnen, die dort mal unter den Top 100 standen, aktuell keine mehr übrig geblieben ist.

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Die 90er-Jahrgänge sind wirklich ein verlorenes Jahrzent.

Im Vergleich zu anderen Ländern kann sich die Bilanz der deutschen Spitzenspielerinnen durchaus sehen lassen. 5 Turniersiege auf WTA Ebene, 1 Grand Slam Erfolg, 2 Spielerinnen unter den besten 15 und auch die 5 Spielerinnen unter den Top 100 sind nicht so schlecht. Wenn man aber den Vergleich zu den Vorjahren zieht, sieht die Bilanz schon nicht mehr so positiv aus. Letztes Jahr waren noch 5 Spielerinnen unter den besten 50, in diesem Jahr nur noch 2. Letztes Jahr gab es noch 7 Spielerinnen unter den besten 100. 2015 hatte man 10 Spielerinnen unter den besten 100, davon 5 unter den besten 50. Hier machen sich die schweren Verletzungen von Anna Lena Friedsam, Laura Siegemund, Annika Beck und der Absturz von Sabine Lisicki und Carina Witthöft bemerkbar.

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Der Vergleich und die Zahlen sind ganz nett. Aber ich dachte (wobei ich nicht denken soll), dass dieser Thread mehr ITF gwid (jetzt folgt aber ein ganz schweres Wort...), gewid...maaaan....ich hätte das aber von Anfang an richtig, spontan geschrieben, so wie es sich gehöt, gewidmet, ähm gehört. Ach, alles doof. Ich möchte, dass eine unsere Nachwuchsspielerinnen mal ein Grand Slim (nein Grand Slam) gewinnen, kann ja nun nicht so schwer sein. ich würde ja da......also um genau zu sein, wohne ich im 3. Stock ohne Fahrstuhl, was ja dann streng betrachtet schon Sport genug ist, um Ahnung davon zu haben. Mhm....

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Schwarzwaldmarie schrieb:

6 Finalteilnahmen: Deutschland (Erfolgsquote 80 %)...

Also nochmal vielen Dank auch von meiner Seite für die ganzen Statistiken... Allerdings bei diesem Punkt stellen sich mir mathematisch gesehen die Haare zu Berge... oder wie soll ich sagen - gibt es im Tennis eine andere Logik? Wacko

Was in diesem Jahr bei den deutschen Tennisfrauen besonders auffällt. Mit Ausnahme der besten 4, Kerber, Görges, Petkovic und Barthel, sind es überwiegend Spezialistinnen, die einen Schokoladenbelag haben und ansonten eher erfolglos unterwegs sind. Tatjana Maria und Antonia Lottner sind unsere Rasenspezialistinnen, wobei Tatjana Maria auch auf den anderen Belägen gewinnen kann. Tamara Korpatsch und Laura Siegemund fühlen sich auf Sand am wohlsten. Ganz speziell ist die Situation bei Sabine Lisicki. Sie kann eigentlich nur auf Taiwan gewinnen. Wieso gibt es da nicht mehr Turniere. Carina Witthöft gewinnt besonders gerne gegen Landsfrauen. 4 von 13 Siegen gingen zulasten von Tatjana Maria 2 mal, Görges und Anna Zaja.

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Wenn Lottner mehr spielen würde, gäbe es auch mehr Siege auf Sand und Hartplatz.

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Und Lisicki und Taiwan war ja eher eine einmalige Sache. Ihre Turniersiege zeigen, dass sie eigentlich auf allen Belägen gut spielen kann. Bei Korpatsch und Siegemund stimme ich voll zu. Siegemund müsste auf Hartplatz konstanter werden. Aber hoffen wir erstmal, dass sie es wieder zurück in die Top 100 schafft. Das wird sicher bis zur Sandsaison dauern.

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Eine Erklärung, wieso es so schlecht beim Nachwuchs läuft:

https://www.tennismagazin.de/news/kein-biss-kein-wille-was-deutschen-tal...

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Nennen wir es mal den Ansatz einer möglichen Erklärung. Ich finde den Artikel insgesamt viel zu verallgemeinernd. Der suggeriert, dass es nur ein paar entscheidende Dinge braucht, um Profispieler zu werden. So einfach ist es dann doch nicht.

Wenn man sich heute die Ergebnisliste bei der Quali in Melbourne anschaut wird folgendes deutlich. Die deutschen Männer sind zum einen schon zahlenmäßig stärker vertreten, zum anderen gewinnen sie fast durchgehend ihre Erstrundenmatches, während bei den Frauen bis jetzt nur Niederlagen zu Buche stehen. Auch die Alterstruktur ist bei den Männern etwas gleichmäßiger verteilt. Neben Alexander Zverev gibt es auch noch Molleker, Marterer, Moraing, Otte, Köpfer, die noch deutlich unter 30 Jahre sind. Wenn man bei den Frauen die Ü 30 Franktion herausrechnet sieht es dagegen ganz bitter aus. Deshalb kann man auch nicht sagen das Deutsche Tennis hat ein Nachwuchsproblem, sondern das Deutsche Frauentennis. Das heißt, die Problemstellung lautet nicht, was können wir im Deutschen Tennis generell besser machen, sondern warum gelingt es uns nicht, die Erfolge im Männertennis auch auf die Frauen zu übertragen.

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Ich kann dir Recht geben, dass die Situation bei den Frauen schlimm ist, aber auch bei den Herren im Junuorenbereich ist Molleker der einzige, der in der Lage war sich regelmäßig für die Grand Slams zu qualifizieren. Hinter ihm gibt es auch niemanden, der überzeugen kann. Da Molleker jetzt schon gut platziert ist, kann man darüber hinwegsehen, zumal, wie du bereits geschriebe hast, mit Zverev und Marterer junge Leute in den Top 100 sind. Aber das Loch, was dahinter entsteht, ist groß. Ich erwarte nicht, dass jetzt links und rechts Grand Slams gewonnen werden, aber dass es so gut wie niemanden gibt, der darum spielen kann, ist schade. Bei den Frauen ist das Problem gravierender, zumal alle Zukunftshoffnungen auf dem Rückzug sind.

Bei den Männern gibt es wenigstens ein paar Kandidaten, die die Rolle von Philipp Kohlschreiber übernehmen können. Weitere Top Ten Spieler sehe ich auch nicht und selbst bei Alexander Zverev steht es nicht zu 100 % fest, dass er einmal ein Grand Slam Turnier gewinnt. Aber bei den Frauen wird es schwierig, jemand zu finden, die sich in nächster Zeit dauerhaft in den Top 100 etabliert. Bei Anna Lena Friedsam gibt es wegen ihrer Verletzungshistorie ein großes Fragezeichen, Tamara Korpatssch probiert es auch schon einige Zeit, sich für ein Grand Slam Hauptfeld zu qualifizieren, was ihr einige finanzielle Entlastung geben würde. Über den Rest hülle ich den Mantel des Schweigens.

Von den 5 Top 100 Spielerinnen kämpfen mit Andrea Petkovic,Tatjana Maria und Mona Barthel drei darum, nicht aus diesem Bereich herauszufallen. Julia Görges gab bei einem Interview bekannt, dass sie früher nicht daran gedacht hat, mit 30 noch Profitennis zu spielen. Angelique Kerber hat ihre Tenniszukunft so beschrieben. "Ich weiß noch nicht, ob ich in ein paar Monaten oder in 2 Jahren aufhöre". Das klingt bei beiden jetzt nicht so, als ob sie ihre Karrieren im Williams Style weiter verlängern.

Übrigens haben von den fünf angetretenen DTB Männern alle die 1. Qualirunde überstanden und morgen greifen nochmals 5 weitere Männer ins Qualigeschehen ein.

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Vor ein paar Jahren noch hätte kein Mensch ausgerechnet zu den Männern geschaut und die Situationen bei ihnen für vorbildlich gehalten. Da war die Situation genau umgekehrt. Das kann sich also sehr schnell ändern.

Dieser Artikel da "Kein Biss, kein Wille.." lässt ganz außer Acht, dass man mit der Förderung anfangen muss, längst bevor ein Kind Biss oder Wille zeigen kann. Es ist klar, dass sich einige davon nach ein paar Jahren fragen, ob sie den Weg überhaupt beschreiten wollen, den Eltern und Trainer für sie angelegt haben. Ist bei Musikern ähnlich. Man muss sehr früh anfangen, aber nicht jeder oder jede, die mit 3, 4 angefangen haben, wird Profi. Ich sehe da auch das Potential für Konflikte, was will jemand selbst, was wollen andere von einem? Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Leute einfach verweichlicht sind.

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Das Problem im deutschen Damentennis kann man gut daran zusammenfassen, dass Barthel mit ihren 28,5 Jahren aktuell die jüngste deutsche Top 100 Spielerin ist. Da fehlt eigentlich eine ganze Generation und das könnte im schlimmsten Fall in ein paar Jahren dazu führen, dass es Grand Slam Turniere ohne deutsche Hauptfeldbeteiligung gegen könnte.

Und das wäre dann eben noch mal etwas ganz anders als die Zeit nach Huber ab 2002. Dort war man zwar nicht mehr in der Spitze vertreten, hatte aber immer mindestens eine Top 100 Spielerin.

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Ich bestreitig garnicht, dass es in der Breite bei den Herren besser aussieht, aber viele davon sind auch bereits Mitet/Ende 20. Ob sie es (wieder) in die TOP 100 schaffen, kann genauso bezweifelt werden wie bei Lottner und Torpatsch. Die einsetztende Verbesserung solte man nutzen, um ein vernünftiges Programm zu entwickeln. Boris Becker wird da sicher hilfreich sein. Zu Rittner habe ich mich bereits mehrmals geäußert.

Der DTB hat den Vertrag mit dem Head of Womens Tennis Barbara Rittner bis 2021 verlängert.

https://www.dtb-tennis.de/Jugend-und-Foerderung/Foerderung/Foerderkonzep...

In dem Bericht ist auch ein Interview mit Barbara Rittne vom Oktober verlinkt über die Situation im Nachwuchsbereich bei den Mädchen.

Irgendwann muß sie sich aber auch an den Ergebnissen der Nachwuchsspielerinnen und auch der jungen Profispielerinnen messen lassen

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Die Australian Open 2019 sind das erste Grand Slam Turnier seit Ewigkeiten, wo nur noch eine deutsche Spielerin unter 30 Jahren im Hauptfeld antreten wird. Das müsste es zuletzt irgendwann am Ende der siebziger Jahre gegeben haben. Bei den US Open im nächsten Jahr wäre dann Barthel auch 30 Jahre alt.

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Wenn man sich so die Ergebnisse aus Frankreich diese Woche ansieht, erkennt man dunkle Wolken über dem deutschen Frauentennis. Aber solange die Chefin auf Kosten von Eurosport lieber zwei Wochen Urlaub in Australien macht, kann die Situation doch gar nicht so schlecht sein...

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Unsere beiden Heads of Tennis Rittner und Becker im Plausch mit Stachi:
"Die Chefin" da auch mit ziemlich nüchternem Blick auf den Nachwuchs (ab 3:55) ...  die U19 - man weiß nicht wo es hingeht... Perspektive erst wieder mit der U16 (Porsche Junior Team)

https://video.eurosport.de/tennis/australian-open/2019/tennis-vodcast-3-...

 

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Zumindest hört man hier dann auch mal Kritik von Rittner an Lottner. 

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