Die WTA Tour 2018, ein Rückblick

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Die WTA Tour 2018, ein Rückblick

Das auffälligste an dieser Tour 2018 war, wie auch schon 2017, dass es bis auf die Ausnahme von Simona Halep, keiner Top Spielerin gelang, über das Jahr konstant ihre besten Leistungen auf den Tennisplatz zu bekommen. Um das zu dokumentieren, habe ich die Weltranglistenpunkte der besten 15 Spielerinnen und von Serena Williams auf die 3 Sparten Grand Slams, Premier Mandatory und Sonstige Turnier ohne Finals aufgeteilt und in einer Rangliste dargestellt. Dass Serena Williams 95 % ihrer Punkte bei den Grand Slams gewann, dürfte keine große Überraschung sein, weil sie sonst fast keine Turniere mehr bestreitet. Ansonsten gibt es schon einige Besonderheiten. Beispielhaft sind Sabalenka  (270 Punkte) und Kvitova (280) genannt, die sich bei den Grand Slams auf ähnlichem Niveau wie Andrea Petkovic (280 Punkte) bewegen. Bei Kvitova entfallen nur 6 %, bei Sabalenka 8 % und bei Svitolina 15 % ihrer Gesamtpunktzahl auf die Grand Slams. Angelique Kerber gewann 57 % ihrer Punkte, Simona Halep 50 % bei den Majors.

 

Grand Slams

1. Simona Halep 3.440 Punkte

2 .Angelique Kerber 3.340 Punkte

3. Serena Williams 2.840 Punkte

4. Naomi Osaka 2.500 Punkte

5. Caroline Wozniacki 2.380 Punkte

6. Sloane Stephens 1.750 Punkte

7. Elise Mertens 1.390 Punkte

8. Karolina Pliskova 1.230 Punkte

9. Julia Görges 1.050 Punkte

10.Daria Kassatkina 1.000 Punkte

11.Sevastova 870 Punkte

12.Kiki Bertens 820 Punkte

13.Svitolina 810 Punkte

14 Ashley Barty 570 Punkte

15.Petra Kvitov 280 Punkte

16 Sabalenka 270 Punkte.

 

Premier Mandatory Turniere

1. Naomi Osaka 1.435 Punkte

2. Sloane Stephens 1.305 Punkte

3. Carolina Wozniacki 1.250 Punkte

4. Petra Kvitova 1.195 Punkte

5. Karolina Pliskova 940 Punkte

6. Sevastova  900 Punkte

7. Kassatkina 885 Punkte

8. Kiki Bertens 845 Punkte

9. Simona Halep 680 Punkte

10.Angie Kerber 550 Punkte

11.Svitolina 355 Punkte

12.Sabalenka 345 Punkte

13 Julia Görges 315 Punkte

14.Ashley Barty 195 Punkte

15 Elise Mertens 150 Punkte

16 Serena Williams 75 Punkte

 

Sonstige Turniere außer den Finals

1. Simona Halep 2.801 Punkte

2. Petra Kvitova 2.750 Punkte

3. Svitolina 2.685 Punkte

4. Sabalenka 2.590 Punkte  80 % aller Gesamtpunkte

5. Ashley Barty 2.220 Punkte   incl. Zhuhai

6. Kiki Bertens 2.045 Punkte

7. Julia Görges 1.690 Punkte

8. Karolina Pliskova 1.670 Punkte

9. Elise Mertens 1.625 Punkte

10.Daria Kassatkina 1.530 Punkte

11.Angelique Kerber 1.485 Punkte

12.Caro Wozniacki 1.456 Punkte

13.Sevastova 1.430 Punkte

14.Sloane Stephens 888 Punkte

15 Naomi Osaka 805 Punkte

16 Serena Williams 61 Punkte

Interessant ist auch, dass sowohl Sloane Stephens als auch Naomi Osaka außerhalb der Pflichtturniere nur sehr wenig punkten konnten.Simona Halep konnte ihren großen Punktevorsprung verteidigen, obwohl sie verletzungsbedingt ab den US Open fast keine Punkte mehr sammeln konnte und auf die Finals komplett verzichten mußte.

Die genauen Zahlen bitte ohne Gewähr, aber ich hoffe die Tendenz wird deutlich.

Offline
Schwarzwaldmarie schrieb:

... und Sonstige Turnier ohne Finals ...

ergänzend fände ich es interessant, darüber nachzudenken, ob und wie mer die WTA-Finals und je nach dem erweitert auch die die WTA Elite Trophy mit in die Grand Slams einbeziehen könnte.
Sachlich dafür könnte sprechen, daß da sowohl hinsichtlich der vergebenen Punkte als auch hinsichtlich der ausgesetzten Preisgelder erhebliche Größenordnungen im Raum stehen.
Gleichzeitig könnte mer aber auch darauf schauen, daß es sich hierbei um eine privilegierte Situation für die beteiligten Spielerinnen handelt, da sie ihnen beträchtliche Zusatzeinnehmen ermöglicht, die anderen nicht offenstehen (Tatjana Maria oder Mandy Minella oder Laura Siegemund oder gar Tatjana Korpatsch würden sich gewiß die Finger lecken, könnten sie damit ihre Tennisprofihaushaltsführung erheblich komfortabler gestalten), ja viel Geld sogar für Niederlagen gezahlt wird. und andererseits auch zusätzlich erhebliche Punktedeputate für die Weltrangliste bereit gestellt (bei denen sich die schon vorher erwähnten ebenfalls"die Finger lecken" würden), auch für Verliererinnen.

Ich frage mich, ob der ganze Komplex der "Finals" am Ende eine Abschirmung der Spitzenspielerinnen gegen den nachdrängenden Nachwuchs und damit eine Behinderung des Wettbewerbs darstellt.

Die Finals allgemein machen ja durchaus Sinn:
- Grand Slams vergleichbar ist die Situation, daß Topspielerinnen sich auf eine dichte Abfolge von Begegnungen mit Topspielerinnen einzustellen und diese auch zu bewältigen haben - ähnlich - oder vielleicht sogar verschärfter als - in der zweiten Woche von Grand Slams (Warum bloß stellt sich bspw. Serena Williams nicht einer solchen Situation ?)
Wie wäre es, wenn es z.B. keine Punkte, sondern bloß Geld gäbe?

vielleicht sogar nichts von beidem und die Spielerinnen es als Ehre und Nimbusfördernd ansähen "Weltmeisterin" zu sein ??

Für einige Tennisspielerinnen war das Jahr 2018 eher nicht so erfreulich. manche mussten einen veritablen Abstieg hinnehmen, bei anderen hat es mit dem Comeback nicht so gut geklappt.

Eine Übersicht, wie die noch aktiven Grand Slam Siegerinnen in diesem Jahr abgeschniiten haben. (ohne die Top 10 Spielerinnen)

Maria Sharapova, Ranglistenposition 29. Nach ihrer Dopingsperre kann sie bis jetzt noch nicht wieder an ihre frühere Form anknüpfen. Ob sie nochmals wenigstens unter die Top 10 kommt oder ob ihr nochmals ein großer Erfolg gelingt, ist doch sehr zweifelhaft.

Garbine Muguruza war letztes Jahr am Jahresende noch Weltranglistenzweite und fiel auf Platz 18 zurück. Das erinnert ein wenig an Angelique Kerbers bescheidenes Jahr 2017.

Jelena Ostapenko, letztes Jahr auf Platz 7, aktuell Platz 22, muß langsam beweisen, dass der Sieg bei den French Open keine Eintragsfliege war.

Serena Williams, aktuell auf Platz 16, war in diesem Jahr zweimal in einem Major Finale, ihr fehlt nach der Babypause noch ein Turniersieg, ansonsten hat sie für ihre wenige Turniere noch sehr viele Punkte erspielt.

Victoria Azarenka, Platz 51, ist nur noch die drittbeste Weissrussin und muß sich dem Angriff von Lapko erwehren. Bei der nächsten Fed Cup Begegnung könnten ihr Sabalenka und auch Sasnovich vorgezogen werden,sofern Azarenka überhaupt antritt.  Hier kann man sich von der Arbeit mit Wim Fissette einiges versprechen, der jetzt schon einige Erfahrungen gesammelt hat, wie man Spielerinnen wieder aus einem Tief befreit.

Kuznetsova, Platz 107, war vor einem Jahr noch Nr. 12. Der Abstieg war aber auch vor alllem aufgrund  von Verletzungen. Auch hier ergibt sich die Frage, ob sie wieder in die Weltspitze zurück findet. Die Hoffnung der russischen Tennis- Fans werden sich allmählich auf die jüngeren Spielerinnen wie Daria Kasatkina konzentrieren.

Venus Williams fiel von Platz 5 auf 40. Letztes Jahr war sie in Melbourne, in Wimbledon und in Singapur noch im Finale. Für mich eine der Absteigerinnen des Jahres.

Samantha Stosur, letztes Jahr noch Nr 41, fiel auf Platz 72. Bei ihr verläuft der Abstieg etwas schleichend, aber stetig.

Desweiteren muß man noch den Absturz von Coco Vandeweghe, am 15.01.2018 auf Platz 9, erwähnen. Aktuell ist sie nur noch auf Platz 104.

Agnieszka Radwanska hat sich jetzt auch nachhaltig aus der Weltspitze verabschiedet. Mit Platz 75 ist sie weit von ihren besten Zeiten entfernt.

Dominika Cibulkova hat vor 2 Jahren noch die WTA Finals gegen Angelique Kerber gewonnen, in diesem Jahr war sie weder für Singapur noch für Zhuhai qualifiziert.

Aus den Top Ten verabschiedet haben sich auch Carolin Garcia von Platz 8 auf 19 und Johanna Konta von Platz 9 auf 39, die man auch in den Kreis der Absteigerinnen des Jahres aufnehmen kann. Johanna Konta hat auch schon reagiert und einen neuen Trainer verpflichtet.

Aber auch ein Vertreterin des Deutschen Tennis Bundes hat es in diese Liste geschafft, Carina Witthöft schloß das Jahr 2017 mit Platz 51 ab, heute findet sie sich auf Platz 172 wieder.

Bei den teilweisen heftigen Ausschlägen in der Rangliste muß man auch bedenken, dass die Spielerinnen leistungs- und auch punktemäßig sehr eng beianander liegen und ein Ausreißer nach oben, z.B. das Halbfinale von Julia Görges um einige Weltranglistenplätze  entscheiden. Mit einer üblichen Erstrundenniederlage hätte sie in diesem Jahr auch einige Weltranglistenplätze eingebüßt.

Heute gibt es zur Abwechslung nur Positives zu berichten. Die Aufsteiger und die Comebacks des Jahres 2018

Aufsteigerin des Jahres

Naomi Osaka. von Position 68 Ende des Jahres 2017 auf Position 5 und mit ihrem ersten Grand Slam Sieg. Was bringt für sie 2019, ergeht es ihr wie Ostapenko oder kann sie die Erfolge bestätigen.

Angelique Kerber fängt im Januar so an, wie sie Ende 2016 aufgehört hat und man hat den Eindruck, das Jahr 2017 hätte es garnicht gegeben. Steigt von Platz 21 auf 2 und gewinnt zum ersten Mal das Turnier in Wimbledon

Petra Kvitova kommt nach ihrer langwierigen Verletzungspause fulminant zurück, von Platz 29 verbessert sie sich auf Platz 7, gewinnt 5 teilweise hochkarätige Turniere und peilt als "Miss Fed Cup" den nächsten Mannschaftstitel an. Allerdings ist sie aktuell etwas erkältet. Auffallend ist aber, dass nach ihrem letzten Turniersieg im Juni auf Rasen keine weitere großen Erfolge dazu kamen. Bei den Grand Slams hat sie enttäuscht, besonders mich, weil ich sie zweimal als Turniersiegerin getippt habe.

Ein sehr großer Sprung gelang auch Aryona Sabalenka von 73 auf 11. Viktoria Azarenka könnte schon ihre Nachfolgerin gefunden haben. Bei Ihrer Grand Slam Bilanz gibt es aber auch noch viel Luft nach oben.

Aufsteigerinnen sind auch Daria Kasatkina von 24 auf 12 und auch Sloane Stephens von 13 auf 6, die bewiesen hat, dass sie kein one hit wonder ist. Zum ersten Mal richtig ins Rampenlicht gespielt haben sich die beiden B- und M ertens. Kiki Bertens von 31 auf 9 und Elise Mertens von 36 auf 13. Desweiteren darf man noch Frau Buzarnescu erwähnen, die sich von Platz 56 auf 24 verbesserte und die Taiwanesin Su Wei Hsieh, aktuell auf Positon 28, die vor einem Jahr mit Platz 103 noch jenseits der 100 war.

Last but not least sollen auch Carolina Wozniacki und Simona Halep nicht vergessen werden, die in diesem Jahr ihren Makel, als Weltranglistenerste noch kein Major Turnier gewonnen zu haben, beheben konnten. Jetzt fehlt nur noch Karolina Pliskova als ehemalige Nr. 1, die es auch einmal verdient hätte, mit einem Grand Slam Pokal nach Hause zu kommen.

Ein weiterer Rücktritt einer ehemaligen Top-Spielerin zum Ende der diesjährigen Saison.

http://www.spox.com/de/tennisnet/turniere/wta/1811/Artikel/die-900-meile...

Neben dem Rücktritt von Angnieszka Radwanska sieht man an diesem Beispiel, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, mit über 28 oder 30 Jahren noch auf dem Leistungszenit zu sein, wie die besten deutschen Tennisspielerinnen.