Immerhin 5 Spielerinnen der aktuellen TOP 10 haben in Tokio gemeldet. Top-gesetzt ist Caroline Wozniacki, die das Turnier in den letzten beiden Jahren gewann.
Die meisten deutsche Spielerinnen machen einen großen Bogen um Japan. Anna Zaja hats versucht, Risa Osaka hat in Runde 1 der Qualifikation mit 6:2 7:6(2) gewonnen. Antonia Lottner steht nach dem Sieg gegen Mari Osaka, der älteren Schwester von Naomi, in Runde 2 der Qualifikation und trifft dort auf die Weltklasse-Doppelspielerin Gabriela Dabrowski. Ein Einzug ins Hauptfeld erscheint nicht ganz unrealistisch.
Die Auslosung des Hauptfelds hat es aber auch ohne die deutschen Top-Spielerinnen in sich: Die frisch gebackenen US-Open-Doppel-Champions treffen in Runde 1 aufeinander: Ashleigh Barty gegen Coco Vandeweghe. Wer auch immer gewinnen mag, wird sehr wahrscheinlich in Runde 2 auf Viktoria Azarenka treffen.
Garbine Muguruza trifft auf Belinda Bencic. Die Spanierin wird mit dem bisherigen Verlauf der Saison alles andere als zufrieden sein. Die Schweizerin, ehemals Nr. 7 der Welt, ist nach Verletzung auf dem steinigen Weg wieder in die Weltspitze aufzurücken.
Donna Vekic gewann in Wimbledons erster Runde in diesem Jahr völlig überraschend gegen die Finalistin von Roland Garos Sloane Stephens. In Runde 1 bekommt die Amerikanerin die Möglichkeit, sich zu revanchieren. Ich bin sehr gespannt auf Stephens Auftritt. In jüngster Vergangenheit hatte ich immer mal wieder Zweifel an ihrer Motivation auf den vermeintlich kleineren Events.
Und nicht zu vergessen. Nach dem sensationellen Titelgewinn bei den US Open spielt Naomi Osaka ihr erstes Turnier - und das im eigenen Land.
Der Endspurt in der Saison 2018 wird eingeläutet. Das Warmspielen beginnt in Tokio. Dann warten die Permier 5 und Mandatory Events in Wuhan und Peking.
Hatte Angie nicht ursprünglich auch für Tokio gemeldet?
Das ist korrekt, siehe Meldung Nr. 2 auf der Startseite dieser Homepage. Bei der großzügigen Reduzierung ihres Turnierpensum bin ich etwas zwiegespalten. Angelique Kerber hat seit Wimbledon dank ihres bescheidenem Abschneiden bei der US Tour nicht besonders viel Matchpraxis gesammelt. Ob sie dann in Wuhan oder in Peking gleich wieder bei 100 % ist, erscheint mir etwas fraglich. Aber das müssen Frau Kerber und Wim Fissette besser wissen, was für sie idealer ist. Beurteilen kann man dies eh erst nach dem Ende der Asien Tour. Vielleicht möchte sie die Zeit auch nutzen, um ein paar intensive Trainingseinheiten einzulegen, nicht jede Spielerin ist so veranlagt wie Tatjana Maria, die viel lieber Turniere spielt, als zu trainieren.
Antonia Lottner hat den Einzug ins Hauptfeld nun doch nicht geschafft. Durch die Qualifikantinnen hat sich nichts weltbewegendes getan in den ansetzungen der Runde 1. Von den eingangs genannten Matches findet nur Muguruza gegen Bencic am Montag statt.
Aus deutscher Sicht noch ganz interessant: Anna Zaja spielt mit der Japanerin Miharu Imanishi im Doppel. Gegen Nadiya Kichenok/Anastasia Radionova haben sie eine sehr schwere Aufgabe in Runde 1 gleich am Montag. Atawo/Grönefeld sind an 4 gesetzt und spielen gegen Hibino/Kalshnikova.
Aus deutscher Sicht auch interessant: Es ist eine der wenigen Wochen im Jahr, indem 3 Turniere gleichzeitig stattfinden. Und alle Spieltage beginnen zu bester deutscher Schlafenszeit.
Leider hat die Zeit gestern Abend nur für einen Satz gereicht. Erster Eindruck: Na, wo spielen die denn? In einer kleinen, kuscheligen Halle. Die Antwort zu finden, ist gar nicht so einfach ohne japanische Sprachkenntnisse. Wikipedia weiß fast alles: Weil im Ariake Tennis Forest Park bis Juli 2019 Renovierungsarbeiten für den olympischen Tenniswettbewerb 2020 durchgeführt werden, findet das Turnier 2018 in der Arena Tachikawa Tachihi in Tachikawa statt.
Das führt dazu, dass mit wenigen Zuschauern schon eine tolle Stimmung herrscht. Und die Zuschauer hatten allen Grund dazu: Garbine Muguruza und Belinda Bencic zeigten sich in richtig guter Form. Die Spanierin allerdings war überragend. Sie konnte sich schnell durch sehr gute Aufschläge und eine auffällig starke Rückhand mit zwei Breaks absetzen. Dem Rebreak folgte das unmittelbare Break. Bencic wirkte frustriert, weil sie gut spielte, aber keine Mittel gegen Muguruza fand. Am Ende tat sich Muguruza noch ein wenig schwer, den Satz zuzumachen. 6:2 dann aber nach etwas mehr als einer halben Stunde. Der zweite Satz verlief bis 4:4 ausgeglichen, wenn auch mit zwei deutlichen Aufschlagverlusten. Dem folgte das entscheidende Break und Muguriza gewinnt in zwei Sätzen.
Ein weiteres Highlight der 1. Runde wurde heute Nacht bereits gespielt: Ashleigh Barty gewinnt das Duell der US-Open-Doppel-Champions gegen Coco Vandeweghe nach Satzrückstand 4:6 6:3 7:5 in etwas mehr als zwei Stunden. Für mich nicht ganz unerwartet - dieser knappe Erfolg.
Öha, Donna Vekic schlägt in ihrem Erstrundenspiel die fünftgesetzte Sloane Stephens - schon wieder, wie schon in R1 in Wimbledon.
Vekic gut und recht konstant. Stephens sehr defensiv, hat sich allgemein schlecht bewegt und war offensiv fehlerhaft. In 2 oder 3 Spielen ziemlich lustlos.
Caro heute schon wieder direkt gegen Giorgi raus. Wenn sie weiterhin so spielt, muss sie sich noch um ihre eigentlich sichere Singapurteilnahme sorgen. Dabei ist die Asientour ja eigentlich ihre Stärke.
Osaka scheint ihren GS gut verkraftet zu haben.
Superstar Osaka gewinnt das Leichtbauhallenvorstadtmatch (aber stimmt schon: gute Stimmung!) locker gegen Camila. Camila ist auch eine dankbare Gegnerin, denn Osaka kriegt die Chance, vorzuzeigen, was sie wirklich drauf hat, nämlich es einer Auf-Gut-Glück-Hardhitterin in gleicher Münze zurückzuzahlen, aber dann gewinnen, weil sie nämlich auch mal mit Überlegung spielt. Lustig natürlich auch das on court interview, bei dem Naomi auf Englisch antwortet, was die Reporterin erstmal aus dem Konzept bringt. Überhaupt sieht es optisch ja entfernt aus wie Masha gegen Serena 14 Jahre später, aber das ist natürlich quatsch.
Karolina Pliskova reist nun als Champion aus Tokio ab. Sie gewinnt im Finale gegen Naomi Osaka 6:4 6:4 nach gut einer Stunde. Der Titel geht wohl gerechterweise an die Tschechin. Immerhin hat sie in allen Runden vor dem Finale jeweils mehr als 2 Stunden gespielt und jeweils in 3 Sätzen gewonnen. Osaka hat ihre Teilnahme in Wuhan jetzt abgesagt.
Ein überaus erfolgreiches Turnier kann Donna Vekic buchen. Sie erreicht das erste Mal in ihrer Karriere ein Halbfinale auf Premier Level. Und das nicht mal eben so, sondern durch ergebnismäßig beeindruckende Zwei-Satz-Erfolge gegen Stephens, Konta und Garcia.
Beides hat mich dazu bewegt, das Halbfinale zwischen Vekic und Piskova zu schauen. 1 1/2 Sätze sah alles nach einem klaren Sieg für Pliskova aus. Doch dann verliert sie drei Mal in Folge ihr Aufschlagspiel und auch dieses Match geht über die volle Distanz. Es war ein sehr schön anzusehendes Match. Beide waren um kurze Ballwechsel bemüht, aufbauend auf ihren Aufschlägen. Völlig unterschiedlich hingegen, wie sie mit ihren Emotionen umgehen. Pliskova mit dem nichtssagenden Pakerface. Vekic hingegen, zeigte vor allem ihre Unzufriedenheit. Dabei gab es dazu anfangs keinen Grund. Pliskova spielte so überragend, dass die Kroatin einfach auch keine Chance hatte. Nur eines konnte Pliskova nicht verbergen. Das Match war anstrengend und je länger es dauerte, um so pumpten beide und nutzten die Pausen zwischen den Ballwechseln gerne aus. Am Ende hat sie die Erfahrung, die Ruhe und Ausgeglichenheit von Pliskova durchgesetzt. Tolles Match mit hohem Unterhaltungsfaktor - und auch hier wirkte sich die relativ kleine Halle positiv auf die Stimmung aus.
Ich habe das Turnier die Woche über weiter verfolgt, aber weniger Zeit zum Schauen gehabt, als gedacht. Erwähnenswert sicherlich noch das Aus von Muguruza in Runde 2 gegen Riske sowie von Barty gegen Azarenka. Riske lieferte sich noch einen Kampf mit der späteren Siegerin Pliskova. Pliskova holte sich Satz 1 mit 6:1 und dann wurde es so richtig dramatisch. Die Sätze 2 und 3 wurden erst im Tie Break entschieden. Da habe ich nur den 2. Satz gesehen.
Noch ein Wort zu Naomi Osaka. Ich finde, dass sie sich unter den gegebenen Umständen wahrlich gut geschlagen hat. Als frische gebackener US Open Champion ein Turnier vor Landsleuten zu spielen, weckt extreme Erwartungen. Mit ihren 20 Jahren hat sie das Finale erreicht und kann mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden sein.
Aus deutscher Sicht noch ein abschließende Blick aufs Doppel: Zaja/Imanishi gewannen in Runde 1 gegen Kichenok N./Radionova An., in Runde 2, dem Viertelfinale verloren sie erwartungsgemäß gegen die top-gesetzten Sestini Hlavackova/Strycova. Gegen eben jene verloren eine Runde später im Halbfinale Atawo/Grönefeld, nachdem sie sich beeindruckend im Viertelfinale gegen Bencic/Pavlyuchenkova durchgesetzt hatten. Der Titel ging dann aber an zwei Japanerinen: Kato/Ninomiya. Beide hatten im Halbfinale auch gegen das an 2 gesetzte Doppel Dabrowski/Xu gewonnen.
Inzwischen sind bereits die ersten Matches der ersten Runde in Wuhan gespielt. Ein Turnier, bei dem wir auch wieder unsere deutschen Top Spielerinnen sehen werden. Und wo just genau in diesem Moment der erste Ball zwischen Kontaveit und Stephens geschlagen wird.