Guth verpasst Titel knapp, Barthel im Finale chancenlos

15.08.2022 - 09:43
Mara Guth

Die letzte Woche endete auf der ITF-Tour mit zwei Finalteilnahmen für deutsche Tennisspielerinnen. Während Mara Guth bei der 6:4-2:6-5:7-Niederlage gegen die Slowenin Nina Potocnik knapp am Sieg vorbeischlitterte, hatte Mona Barthel beim 1:6-3:6 gegen das tschechische Ausnahmetalent Brenda Fruhvirtova keine Chance.

Beim W25+H-Turnier in Leipzig erwischte Guth zunächst einen Fehlstart und geriet schnell mit 1:3 gegen die an Position sieben gesetzte Favoritin Potocnik in Rückstand. Die 19-jährige lies sich davon jedoch genauso wenig beeindrucken wie am Vortag, als sie im Entscheidungssatz gegen die US-Amerikanerin Chiara Scholl nach 0:3-Rückstand sechs Spiele in Folge gewann und so den Finaleinzug perfekt machte. Sie breakte Potocnik gleich zweimal zur 4:3-Führung, lies sich auch durch ein Rebreak via Doppelfehler nicht aus der Ruhe bringen und machte wenig später mit 6:4 den ersten Satz zu. Es war der erste Satzverlust der Slowenin, die sich in den Runden zuvor gegen die deutschen Spielerinnen Katharina Hering, Helena Buchwald, Anna Klasen und Julia Middendorf durchsetzen konnte.
Im zweiten Satz fand Guth allerdings kein Mittel gegen eine nahezu fehlerlose Potocnik, die den Satz verdient mit 6:2 gewann.
Der Finaldurchgang begann sehr umkämpft. Nach einem äußerst langen Aufschlagspiel der Slovenin gelang Guth das Break. Allerdings währte die Freude darüber nur kurz, schlug Potocnik doch gleich mit dem Re-Break zurück. Der erste Aufschlaggewinn gelang dann der Slovenin, die nach einem weiteren Break auf 4:2 stellte. Mara Guth war jetzt sichtlich angeschlagen und dehnte nun die müden, evtl. krampfenden Beine zwischen den Ballwechseln. Nach der Historie des dritten Satzes war eine Niederlage kaum noch abzuwenden. Guth, die sich unter anderem mit einem klaren Zweitrundenerfolg gegen die topgesetzte Tschechin Jesika Maleckova fürs Finale qualifizierte, kam allerdings wieder zurück und schlug bei 5:4 sogar zum Matchgewinn auf. Ein klares Break für Potocnik sollte folgen. Nun kam es zum wohl matchentscheidenden Spiel, indem sich Guth zunächst eine 30:15-Führung erarbeitete. Potocnik jedoch schrie nach diesem Punkt auf, litt augenscheinlich unter Atemproblemen und wurde kurze Zeit behandelt, konnte jedoch weiterspielen. Drei unerzwungene Fehler von Guth später führte nun wieder die Slovenin, die sich diese Chance nicht mehr nehmen lies.
Nichtsdestotrotz war es eine tolle Turnierleistung des deutschen Talents.

Aus Danderyd, wo Mona Barthel das Finale beim W25-Turnier erreichte, gab es keine Live-Bilder der ITF. Barthel hatte im Halbfinale einen Spiel auf Messers Schneide gegen die schwedische Wildcard Lisa Zaar gewonnen. Im Finale war für sie gegen die erst 15-jährige Brenda Fruhvirtova, jüngere Schwester des ebenfalls hoffnungsvollen Talents Linda Fruhvirtova, nichts zu holen. Im letzten Spiel der Partie erarbeitete sich Barthel die ersten Breakchancen der Partie, davon drei in Serie, die sie jedoch nicht nutzen konnte.
Trotzdem war es schön wieder von Barthel in einem Finale zu lesen, wenn es auch einige Kategorien unter ihrem letzten Endspiel war, das sie 2018 beim WTA125K-Turnier in Chicago erreichte.