WTA mit neuem Logo und Turnierkategorien


02.12.2020 - 18:30 - Jochen Fehr
Angelique Kerber

Die WTA hat am heutigen Mittwoch ihr neues Logo sowie einige weitere Änderungen vorgestellt. Die wohl einschneidendste Änderung hierbei dürfte die Umbenennung der Bezeichnungen für Turnierkategorien darstellen. Das bislang geltende Premier-Mischmasch aus Premier, Premier 5 und Premier Mandatory gehört ein für allemal der Vergangenheit an. Stattdessen hat man sich an der ATP orientiert und benennt die Kategorien ab sofort WTA 1000, WTA 500, WTA 250 und WTA 125. Ein kluger Schachzug, könnte man meinen. Schließlich wird nun offensichtlich, wieviele Weltranglistenpunkte die Turniersiegerin jeweils erhalten würde.

Doch die WTA wäre nicht die WTA, wenn sie dies genau eben nicht anpasst. Denn obwohl die Turniere in Madrid und Rom ab sofort nicht mehr Kategorie PM bzw. P5, sondern WTA 1000 sind, gibt es für beide Turniere trotz derselben Kategorie nicht dieselben Weltranglistenpunkte.

Diese nämlich bleiben unverändert. Ein WTA 1000 kann nun sowohl 1000 als auch 900 Punkte für die Siegerin bedeuten und auch das WTA 500 verteilt "nur" wie gehabt 470. Der Sinn dahinter ist mit Sicherheit nur schwer zu verstehen. Wenn ein ehemaliges Premier Mandatory-Turnier deutlich mehr Preisgeld ausschüttet als ein ehemaliges Premier 5-Turnier, dann kann beides auch nicht in derselben Kategorie angesiedelt werden. Hier wäre für die ehemaligen Premier 5-Turniere eine eigene Kategorie wie WTA 750 oder WTA 800 angebracht gewesen.

Und so bleibt auch hier am Ende nur die Erkenntnis: die WTA hat es wieder einmal gut gemeint, nur an der Vollendung hat es wie so oft gehapert. Und unabhängig, wie Turniere nun kategorisiert werden, wichtiger wäre im Moment, dass überhaupt mal wieder welche stattfinden. Denn davon scheint man aktuell noch weit entfernt.