Die allgemeine Entwicklung des deutschen Frauentennis

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Jonas schrieb:

Worauf ich hinaus will ist, dass Kerber 2016 bereits 2 Grand Slams gewonnen hat und Nummer 1 wurde und trotzdem keine nachhaltige Wirkung auf das Ansehn in der Öffentlichkeit hatte.

Eigentlich muss ich Jonas vollumfänglich zustimmen und erwarte auch keinen Tennishype in Deutschland aber der einen Aussage muss ich vehement widersprechen. Der Stellenwert des Tennis in der Öffentlichkeit hat sich seit 2016 definitiv geändert. Über Tennis wird berichtet und gesprochen. Das merke ich auch in meinem Bekanntenkreis der nichts mit Tennis zu tun hat. 

 

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Ich habe diese Erfahrung jetzt nicht gemacht, aber das mehr in den Nachrichten und Zeitungen über Tennis gesprochen/geschrieben wird, unterstütze ich. Es wird aber zum Großteil nur über Kerber und Zverev geschrieben. Er hat auch seinen Anteil an der erhöhten Medienpräsenz. Die großen Turniere, sprich Grand Slams, erhalten Aufmerksamkeit, besonders Zverevs gescheiterte Versuche weit zu kommen, während bei anderen Turnieren wenig berichtet wird. Über die anderen Deutschem wird sehr selten berichtet und dann nur über Themen wie Witthöfts Lifestyle etc. Die großen Stars des Tennis erhalten jetzt schon mehr Aufmerksamkeit.
Vor 2016 hatte das deutsche Tennis auch nichts großes, wo von es berichten hätte können.
In Deutschlad brauchen wir nicht nur Leute, die über Tennis sprechen, sondern auch welche, die Tennis auf Wettkampfebene spielen.

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# Kurgan / Da muss ich dagenhalten. Hatte grad erst vor 2 Tagen ein Gespräch mit einem sehr guten Freund (Fußballfan) und wir kamen eigentlich über das Stichwort "Hawk-Eye" auf Fußball im Zusammenhang mit Tennis, indem ich sagte, die Technik wurde aber abgeguckt. Letztendlich kam heraus, dass mein Fußballfreund davon ausging, dass sowohl bei Sand und Rasen (also überall) dass Hawk-Eye zum Einsatz kommt im Tennis.

Das zeigt mir auch ein bisschen, wie die Menschen informiert sind da draußen, die nicht Tennis gucken.

Die Berichterstattung ist in Germany weiterhin schlecht über diesen Sport (3. Liga Fußball viel wichtiger), und natürlich bin ich schon sauer darüber. Auf der anderen Seite stehen freilich "nicht Erfolge aus GER". Der Sieg vion Kerber in Wim wird schnell verblassen,machen wir uns da mal nichts vor. Um den letzten Satz vom User Jonas aufzugreifen: wir brauchen auch Menschen die sich arrangiert im Internet dafür einsetzen - wie Jochen als Betreiber dieser Homepage und kk46 mit Unterstützung im ITF Bereich. Danke dafür ! 

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Also bezüglich der Entwicklung der deutschen Spielerinnen bin ich entspannt. Vor dem US- Open-Turnier 2011, indem Angie ins Semifinale einzog, war sie in der Weltrangliste auf Platz 105.  

Die Deutschen, siehe jetzt auch Görges, scheinen etwas später zu zünden. 

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Görges hat mit Anfang 20 aber auch schon ein Premier-Titel gewonnnen und ein Finale erreicht. Im Achtelfinale der Australian Open war sie 2012 und 13, hat bereits TOP 10 Spielerinnen geschlagen und war weit vorne in der WRL platziert. Ihr Potenzial konnte man females bereits sehen. Das kann man von den anderen jungen Deutschen aktuell nicht behaupten. Von diesem Quartett, dass Ende der 80er-Jahr gebohren wurde, sind nur noch 2, Kerber und Görges übrig.

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denke auch, dass es der Wimby-Sieg nicht nachhaltig ist. aber das ist überall so im sport....also bei fast jeder sportart...selbst fussball kann man nur noch schwer hypen. bei fast allen sportarten hat D jetzt schon mal gewonnen. 

im 19 jhd oder anfang des 20.jhd waren die Leute schon fasziniert wenn jemand eine sportart konnte. 
im späten 20.jhd was es super wenn man dann auch gewonnen hat. 

wenn du heute nicht 18-20 bist und etwas ganz neues gewinnst, dann kann man daran kaum noch interesse aufbauen. 

im 21.jhd zählt vor allen wie man eine Sieg vermarkten kann/tut.

dazu zählt oft das man jung ist, um junge leute anzusprechen..und weil man dann langfristiger planen könnte. Kerber kann man mit 30 Jahren schwer planen. auch ist sie im vermarkten eher normal. also kann sie nicht wirklich hypen. Messi war vom typ auch eher normal, aber er wird/wurde durch FC Barcelone sehr gut vermarktet. der DTB dagegen kann praktisch kaum was  vermarkten. da gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch bei den Turnieren. die werden eher immer kleiner, als das sie in der Kategorie aufsteigen (trotz Kerber und Zverev). D hat kein wichtiges Tennis-Turnier mehr...weil die Vermarktung halt grottig ist. 
 

Zverev ist auch etwas passiv bei der Vermarktung....heisst wenn der mal GS demnä gewinnt wird es wohl auch wenig bewegen. Gewinnen ist halt "nur noch" ein Teil um bedeutend zu sein. man muss heute mehr können. nur vermarkten bringt es aber auch nicht. siehe Witthöft. ihre chronische erfolglosigkeit macht sie dann doch wieder uninteressant. Lisicki hat in jungen Jahren aufmerksamkeit gezogen...davon zehrt sie noch heute, und es gab eben keine(n) der sie in jungen jahren übertroffen hat.

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Jonas schrieb:

Das ZDF kann Sky danken, dass die das erlaubt haben.

Sorry, ein wenig OT: Aus meiner Sicht hatte Sky dabei nichts zu verlieren, außer vielleicht ein paar Zuschauer an diesem Nachmittag, aber darum gehts bei Sky ja auch nicht. Es geht um lange gebundene Abonnenten. Wimbledon Fans haben ein Abo oder hatten schon ein Monatsticket gezogen. Das Entgelt des ZDF wird wohl die kalkulierten Einnahmen durch mögliche Tagestickets mindestens ausgeglichen haben. Bei Eurosport waren 2016 1,5 Mio beim AO-Erfolg, und 1,1 Mio beim US Open Erfolg dabei. Schauen wir mal, wieviel es diesmal beim ZDF waren.

 

 

tom
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Da bin ich bei Jens, wir sind beide Historiker Good Es nutzt niemanden gewisse Mädels runter zu schreiben, Kritik schön und gut. Angie und Jule werden noch paar GS Erfolge eintueten, Wie alt sind die Williams Smile

A & J spielen so lang bis der Nachwuchs dran und bereit ist, diesen Erfolgen nachzueifern, dann treten Sie in Ruhe ab und helfen Diesem beim Fortkommen. Also immer schön locker bleiben in der Stunde des Triumphes Good

Mit viel Spannung habe ich heute morgen auf die Zuschauerzahlen der gestrigen Tennisübertragung im ZDF gewartet.

Beim Herrenhalbfinale ab 14:30 Uhr zählte man 1,55 Mio Zuschauer mit einem Marktanteil von 12,7 %. Bis zum Ende des Fußballspiels um Platz drei gab es Quoten zwischen 6,7 % und 8 % und 1,16 Mio und 1,36 Mio Zuschauern. Mit dem Ende des Fußballspiels um 18:00 Uhr stieg die Zahl der Zuschauer auf 2,6 Mio und 15,8 % Marktanteil. In der Spitze um 18.24 Uhr waren es dann 3,23 Mio Zuschauer und eine Quote von 20,6 % Alles nachzulesen auf der ZDF Videotextseite 447. Zum Vergleich die Zahlen vom Spiel um Platz 3 bei der ARD: 8,53 Mio Zuschauer mit einer Quote von 52,7%

Fazit: Selbst das bedeutungslose Spiel um Platz 3 oder um die goldene Ananas, ohne deutsche Beteiligung zieht wesentlich mehr Zuschauer als ein Wimbledonfinale mit einer deutschen Spielerin. Das ist für mich ziemlich ernüchternd. So viel zum Thema, Entfachung einer neuen Tennisbegeisterung in Deutschland. Vielleicht müsste ich meinen etwas euphorischen Text  auf der Kerber-Seite nochmals umschreiben.

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Grubmexul schrieb:

Jonas schrieb:

Das ZDF kann Sky danken, dass die das erlaubt haben.

Sorry, ein wenig OT: Aus meiner Sicht hatte Sky dabei nichts zu verlieren, außer vielleicht ein paar Zuschauer an diesem Nachmittag, aber darum gehts bei Sky ja auch nicht. Es geht um lange gebundene Abonnenten. Wimbledon Fans haben ein Abo oder hatten schon ein Monatsticket gezogen. Das Entgelt des ZDF wird wohl die kalkulierten Einnahmen durch mögliche Tagestickets mindestens ausgeglichen haben. Bei Eurosport waren 2016 1,5 Mio beim AO-Erfolg, und 1,1 Mio beim US Open Erfolg dabei. Schauen wir mal, wieviel es diesmal beim ZDF waren.

 

Was hatte den der Sender, der die weltweiten Rechte zur Übertragung der Olympischen Spiele hat, zu verlieren. Wenn das Geld nicht stimmt, geht man halt leer aus.

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Beim jetzigen TV-Vertrag muss Sky wohl auch ein Finale frei zugänglich machen, falls es mit deutscher Beteiligung stattfindet. 2016 gab es einen kostenlosen Livestream auf der Sky-Webseite. Man kann sich natürlich fragen, warum sie jetzt das Finale an das ZDF sublizensiert haben und es nicht bei Sky Sports News gezeigt haben. Vielleicht brauchten sie das Geld? Vielleicht wissen sie schon, dass sie die Rechte ab 2019 nicht mehr haben werden?

Bei Quotenmeter wird auch spekuliert:

Zitat:

Sky hat sich mit dem ZDF geeinigt, dass das Match von Angelique Kerber auch im Free-TV laufen darf. Wie viel Geld das ZDF dafür zahlt, ist nicht klar. Im ZDF wird Aris Donzelli kommentieren. Angesichts immer teurer werdender Sportkosten, kann Sky ungeplante Einnahmen derzeit sicherlich gut gebrauchen. Zumal auch Wimbledon selbst droht teurer zu werden. Aktuell werden die TV-Verträge für die nächsten Jahre verhandelt – und Sky hat große Konkurrenz bekommen.

In einer ersten Bieterrunde gab es keine Einigung – in Runde zwei soll, so ist zu hören, vor allem Eurosport hartnäckig mitbuhlen. So könnte die Einigung mit dem ZDF auch als Zeichen in Richtung der Rechtegeber verstanden wissen, die natürlich immer auch auf eine große Reichweite bedacht sind. Ist diese Kooperation vielleicht ein entscheidender Joker für Sky im Rechtepoker? 

http://www.quotenmeter.de/n/102285/anders-als-2016-und-2013-zdf-zeigt-wi...

2,5 Mio. ist ein ordentlicher Wert für das ZDF, wenn man bedenkt, dass viele sicherlich gar nicht wussten, dass dort auch das Finale zu sehen war und halt dass eigentlich das Spiel um den 3. Platz der Fußball-WM parallel lief.

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Im Kern des Threds geht es eigentlich um die Entwicklung des deutschen Frauentennis. Ein kleiner Neben-Thread zur medialen Präsenz hat sich gebildet. Und vermutlich ist es tatsächlich so, dass mediale Präsenz und sportlicher Erfolg, auch im Nachwuchs, irgendwie zusammengehören. Mehr Erfolge - mehr Präsenz. Mehr Präsenz - mehr Nachwuchs. Mehr Nachwuchs - mehr Potential für Erfolge. Mehr Potential - Mehr Erfolge....

Ich bin da bei kk46. Mit im Schnitt knapp 2.5 Mio. bei Sky und ZDF zusammen hat das Finale eine sehr gute öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. König Fußball lief mit einem attraktiven Match um Platz 3 der FIFA WM mindestens zeitweise zeitgleich. Und, deshalb auch gestern meine Zahlen zu Eurosport, damit sind es in etwa doppelt so viele, wie bei den Major Siegen von Kerber beim Spartensender Eurosport in 2016. Einen kleinen negativen Touch bekommen die Zahlen: Wie für das ZDF allgemein üblich, war der prozentualen Anteil der älteren Zuschauer höher als der klassischen TV-Zielgruppe. Was ich damit auch bestätigt finde, die Übertragungen in Spartensendern (oder in Internet Streams) werden von den Fans gesucht. Im öffentlich Rechtlichen bleiben dann doch mehr an der Übertragung hängen.

Ich möchte dem Kern des Threads mit ein paar Sätzen gerecht werden: Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, einen solchen Thread zu eröffnen. Tennis als Sport bietet für seine Fans einen großen Unterhaltungswert auch ohne deutsche Spielerinnen in der absoluten Weltklasse. Natürlich schlagen die Emotionen höher, wenn deutsche Spielerinnen dabei sind, und erst recht, wenn sie um große Titel spielen. Ich kann mich aber auch für andere Spielerinnen begeistern.

Es ist auch noch gar nicht solange her da waren mehr als eine Hand voll deutsche Spielerinnen in den Top 50. Aktuell schaut es etwas schlechter aus. Die Gründe dafür sind sehr indivdiuell. Ich bin mir aber sicher, dass es der einen oder anderen Nachwuchsspielerin gelingen wird, solche Leistungen in Zukunft abzurufen. Ich beobachte auch international, dass das Alter des Durchbruchs sowie die Entwicklung der sportlichen Leistungs- oder Erfolgskurve sehr indivuell ausgeprägt ist.

Da bin ich dann doch eher bei Tennisfan64 und schaue der Entwicklung des deutschen Frauentennis entspannt zu. 

 

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Schwarzwaldmarie schrieb:

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Fazit: Selbst das bedeutungslose Spiel um Platz 3 oder um die goldene Ananas, ohne deutsche Beteiligung zieht wesentlich mehr Zuschauer als ein Wimbledonfinale mit einer deutschen Spielerin. Das ist für mich ziemlich ernüchternd. So viel zum Thema, Entfachung einer neuen Tennisbegeisterung in Deutschland. Vielleicht müsste ich meinen etwas euphorischen Text  auf der Kerber-Seite nochmals umschreiben.

Drei Gründe gibt es vllt:  ---Urlaubsstimmung ! Da sitze ich mich nicht Samstag nachmittag vor das TV-Gerät und muß noch MinutenStunden runterzählen, bis die eigentliche Übertragung beginnt---------  Toller Sonnenschein und warmes Wetter------- und wenn ich jetzt auch kritisiert werde: Angela Kerber zieht einfach nicht  "die Massen" an; dazu bleibt sie weiterhin zu bieder, ist nicht "sehenswert" genug.

(Und zum Fußball: na ja , da werden sicherlich auch einige Fans lieber die warmen Tage genutzt haben, bestimmt fehlten auch dort welche.Das so nebenbei)

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# kk46 / Nur ne kleine Anmerkung. Mir ging das aber auch so, dass ich nur durch Zufall mitbekommen habe, dass ZDF live überträgt. Ich war nämlich auch am überlegen, ob ich mir das Spiel um den dritten Platz der WM angucke. Nicht, weil ich nun der große Fußball Fan bin (aber Sport hat immer den Vorteil, kaum Werbung).

Und Raugart? Ích sehe keinen Grund dich zu kritisieren. Schade ist eigentlich nur wie ich finde, dass Lisicki nicht wirklich mit dabei war. Auch wenn ich in der Vergangenheit nicht immer so positiv von ihr gepostet habe. Aber eine bumm bumm Bine im Finale - vielleicht noch gegen Angie, wäre die absolute Krönung gewesen. Aber genieße deinen Urlaub und das schöne Wetter, viele Grüße Smile

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Ich hab in meinem Bekannten- und Freundeskreis niemanden, der sich großartig für Lisicki begeistert hat.

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Bin mal gespannt, was Zaja mit 27 aus ihrem Top 200-Eintritt macht. So fing es vor ein paar Jahren auch mit der 27-jährigen Siegemund an und endete bekanntlicherweise bei Platz 27 und diversen Titeln. Das zeigt eindeutig, dass die Richtung in Deutschland eher zu den Spätstartern tendiert.

In sofern haben Korpatsch, Lottner und Co. noch die besten Jahre vor sich. Und irgendwann später kommen dann Alexandra Vecic, Chantal Sauvant und viele mehr.

Dennoch ist es ganz gut, dass Kerber ihr Karriereende bis auf weiteres verschoben hat. Denn das Loch, das sie heute schon hinterlassen würde, wäre riesig. Ich rechne ehrlich gesagt auch nicht mit einer anderen deutschen Grand Slam-Siegerin im Einzel in den nächsten 10-15 Jahren.

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Am Montag wird auch Witthöft mindestens auf Platz 100 stehen und somit ein dreistelliges Ranking haben. Damit wird es erstmals seit mindestens 35 Jahren keine Deutsche unter 28 Jahre mehr ein zweistelliges Ranking haben.

Es könnte passieren, dass bei den Australian Open 2019 Julia Görges mit dann 30 Jahren, die jüngste Deutsche sein wird, die direkt im Hauptfeld stehen wird.

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Wir haben ja jetzt Wimbledon. 

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Jonas schrieb:

Wir haben ja jetzt Wimbledon. 

So ähnlich dachte der DTB auch jahrelang. Am Ende war Tennis in Deutschland mausetot.

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Der DTB denkt immer noch so. Auf der Website drehen sich jetzt alle Artikel um Kerber, darunter auch solche wie "Ritter: 'Ein Schub für das deutsche Tennis'". Auch Stefgi Graf wird benutzt, um den Eindruck zu vermitteln, ein neues Jahrhundert für das deutsche Tennis sei angebrochen.
Barbara Rittner kommentiert im Fernsehn, obwohl die Nachwuchsarbeit grottig ist und lässt sich dafür feiern, dass sie Angie auf ihrem Weg begleitet hat. Ihr Gegenpart ist Sonderdiplomat mit einem gefälschten Ausweis, macht dennoch bessere Arbeit als Rittner, weil der Ahnung hat. Rittner ist eine genauso mittelmäßige Trainerin wie sie eine Spielerin war. Sorry, aber das ist was ich denke.

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Vielleicht sollten wir uns hier doch einmal ein Beispiel an den Amis nehmen, die mit ihrem "Florida Camp" hochkonzentriert ihre Talente begleiten und monitoren und sie auch an ihren Heimatstützpunkten nicht alleine rumwurschteln lassen. Die "Pseudo-Pfingstfreizeit" des DTB ist dagegen nur ein punktueller Ausflugsdampfer.

Aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Vielleicht finden sich ja doch noch ein paar bekloppte Eltern, die mit ihren Töchtern wieder die KOhlen aus dem Feuer holen.

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Jonas schrieb:

Rittner ist eine genauso mittelmäßige Trainerin wie sie eine Spielerin war.

Ihre "Erfolge" als Fed Cup-Chefin (Finale gegen Tschechien und Halbfinale gegen Russland im Jahr darauf total verkackt) scheinen deine Meinung zu unterstreichen.

Abgesehen davon verstehe ich bis heute nicht, wozu diese beiden schwachsinnigen Posten (Head of men's/women's tennis) erschaffen wurden. Und dass Becker den Posten ehrenamtlich ausführt, glaube ich so wenig wie dass sich Beckenbauer bei der WM 2006 nicht persönlich bereichert hat.

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Dass Deutschland in nächster Zeit den Fed Cup gewinnt, bezweifle ich, zumal wir aktuell von 2 Spielerinnen abhängig sind, die als einzige konkurrenzfähig sind. Kerber hat bereits angedeutet, dass sie weniger Turniere spielen will. Görges auch bald 30 und möchte sich weiter auf ihre Einzelkarriere konzentrieren. Ich sehe es als Erfolg, wenn Deutschland in der Weltgruppe bleibt.

Rittner ist Quereinsteigerin und ist außerhalb des DTB keinem Trainerberuf nachgegangen, anders als Becker, den ich aus sportlichen Gründen nicht kritisieren kann, weil seine Erfolge mit Djokovic beeindruckend sind. Bei den Männern läuft es besser, auch wenn das nicht alles wegen Becker ist. In München soll aber zwischen ihm und Molleker ein Gespräch stattgefunden haben und danach hat er ein Challenger gewonnen. Steht in der WRL um 250 mit 17. Davon können die Damen nur träumen. Die Damen müssten mit ihrem Sponsor Porsche und dem Talente Team, das es ja jetzt auch für jüngere Spielerinnen gibt, im Vorteil sein. Sind sie aber nicht. Rittner hat vermutlich Fortbildungen/Lehrgänge beim DTB gemacht. Es braucht aber dringend Impulse von außerhalb des Systems. Es bringt auch nichts, wenn man die Deutschen immer bei Landes-/Deutschen-Meisterschafften immer wieder gegen andere Antreten lässt, weil man sich nicht ausreichend weiterentwickeln kann. Man muss gegen "Ausländer" spielen, zum Beispiel in den Grand Slams. Es qualifiziert sich aber keine Deutsche dafür. Da müssten eigentlich alle Alarmsignale angehen. Man müsste Kinder bereits fördern, denn es hat sich doch als wenig effektiv erwiesen, wenn man erst an 18/19 anfängt zu fördern. Es kann dovh nicht sein, dass es nicht genug Kinder gibt, die Tennis spielen wollen. Tschechien hat etwas mehr als 10 Millionen Einwohner und hat besseren Nachwuchs. Die Ukraine macht es auch sehr gut, obwohl man sagen kann, ohne jetzt Zahlen genau betrachten muss, dass sie weniger finanzielle Mittel hat.

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Jonas schrieb:

Der DTB denkt immer noch so. Auf der Website drehen sich jetzt alle Artikel um Kerber, darunter auch solche wie "Ritter: 'Ein Schub für das deutsche Tennis'". Auch Stefgi Graf wird benutzt, um den Eindruck zu vermitteln, ein neues Jahrhundert für das deutsche Tennis sei angebrochen.
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Nun schreibe ich doch noch einmal zu Kerber u. Wimbledon. Erst einmal: ja, Kerbers sportlichen Leistungen sind super und der Wimbledonsieg eigentlich logisch und absehbar, weil sie eben immer sicherer , focussierter, abgeklärter, beständiger wurde.

Nun schwelgen sicherlich die Verantwortlichen, wie ich das bei Jonas las.(andere Beiträge in der Presse, TV, u.a. habe ich nicht genutzt). Alles dreht sich um Kerber, denke ich. -----Nun ist ja Kerber nicht zum ersten Male so gefeiert worden. 2016  gab es ja da viel mehr ! UND???-----Hat das deutsche Frauentennis davon profitiert?

Wer ehrlich ist, kann das nicht bejahen. Und nun Wimbledon-Sieg. Kann mir einer sagen, wer und wie man davon Nutzen zieht. Ich denke, es wird genauso weitergehen, wie bisher und wir haben weiter wenig Talente, die mal in Zukunft groß aufhorchen lassen. Und dann noch meine , vllt, nicht so begeisternde, Meinung zu Kerber: Sie ist Sportlerin durch und  durch, aber keine Ziehperson, hat vllt auch zu wenig Einfluß.

Der Meinung von Jonas kann ich mich anschließem

tom
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Stimmt Rittner hat im Wimbledonfinale mit eintöniger Art teilweise genervt. Donzelli war erstaunlich erfrischend, ist neben Rittner regelrecht aufgeblüht Mosking

Die Frage ist wer im DTB besetzt diese Positionen oder ist es etwa Bach, der drückte Angie beim Royals Empfang dicke Schmatzer auf Nea

Gerlach passt schon, Fisette wäre besser. Bei Kohlmann hab ich meine Zweifel, es wird Zeit für Thommy Haas Yes 3

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Optimismus sieht anders aus:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/tennisnachwuchs-in-berlin-warum-so-wenige-kinder-zum.966.de.html?dram:article_id=423545

 

Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen Basis und Funktionären/DTB.

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Jonas schrieb:

Optimismus sieht anders aus:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/tennisnachwuchs-in-berlin-warum-so-wenige-kinder-zum.966.de.html?dram:article_id=423545

 

Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen Basis und Funktionären/DTB.

Die fehlende Präsenz im Fernsehen halte ich allerdings für ein echt nachrangiges Problem.

Zunächst einmal geht es darum, ob und wann kleine Kinder mit der Familie auf eine Tennisanalage geraten und dort ganz natürlich in Berührung mit dem weißen Sport kommen. Das war in den 80ern und auch noch 90ern eher mal der Fall, als Tennis noch ein echter Breitensport war. Aber genauso, wie seit Jahren reihenweise die Tennisanlagen und -Hallen eingemottet werden, hat die Bedeutung des Tennissports in der Breite doch signifikant abgenommen.
Die Mehrzahl der Bevölkerung zwischen 16 und 70 hat heute generell nichts mehr mit Vereinssport am Hut, sondern hat ein Abo im Fitnessclub. 

Als nächstes haben Familien mit Kindern - so es sie überhaupt gibt - heute immer weniger Zeit für gemeinsame "Qualitäts"freizeit. Beide Elternteile (müssen/wollen) i.d.R. arbeiten, Krippe/Hort, es ist immer seltener so, dass Grundschulkinder einfach mal am Nachmittag rumstreunern können, oder am frühen Abend mit den Eltern auf irgendeinem Sportplatz zu finden sind. Bewegungsmangel von Kindern ist das viel größere allgemeine Problem in Deutschland. Die Wachstumsraten von E-Sports sind gigantisch - armes Deutschland Sad

Und um die wenigen verbleibenden Kinder, die von ihren Eltern irgendwie zum Sport "gebracht"  oder auch "kutschiert" werden, streiten sich dann alle aktiven Verinssportarten mit ihren Kennenlern-Campangeboten. Leichtathletik, Handball, Schwimmen, Turnen, Hockey you-name-it - alle haben es da schwer genug gegen den übermächtigen Fußball, der wenigstens in jedem Dorf noch einen halbwegs erreichbaren Sportplatz hat. 

Und wenn dann doch wenigstens ein paar halbwegs talentierte Kinder im Tennisverein gelandet sind, dann sorgt unser Schulsystem mit Nachmittagsunterricht und Leistungsdruck im G8 schon dafür, dass für ein leistungsorientiertes Hobby Tennis eigentlich keine Zeit bleibt. Ohne Abi oder Realschulabschluss stehst du in D beschissen da und gute Sportförderung neben der Schule gibt es auch nur an ganz wenigen ausgesuchten Orten.

Und dann wäre da auch noch ein Problem, das für die meisten Sportarten gilt. Spitzenleistungen gibt es nur mit Spitzentrainern und die gibt es in Deutschland auch viel zu wenige, weil sich das als Broterwerb eigentlich auch nicht wirklich rechnet.

Fazit. So lange sich das ganze System nicht ändert, werden wir in Deutschland eben nur noch in engen Grenzen Spitzensportler erleben. 

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Immer alles auf die Medien zu schieben, halte ich aber für sehr kurzgegriffen. Der DTB lässt sich gerne in die Opferrolle pressen und strickt da an seinem Legenden-Status. 360.000 Kinder sind immer noch viel. Es gibt nur wenige Sportarten, die bessere Zahlen vorweisen können. Das „Endprodukt“, ein guter Nachwuchs-Tennisspieler, ist halt mangelhaft. In der Nachwuchsarbeit ist Deutschland noch nicht Mals Mittelmaß. Der DTB würde auch gut daran tun, wenn er sich nicht mit dem zweitbesten deutschen Tennisspieler der Open Era auf offener Bühne streiten würde.

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Fernsehen -nachrangiges Problem: Ist schon was dran, funktioniert aber nur dann, wenn man Tennishöhepunkte live zeigt. (einfache Rundenspiele lockt doch niemanden mehr). Und für diese Höhepunkte fehlt es an TV-Verträgen (bisher).

Sonst sehe ich das Tennisproblem von "BN" ähnlich.Nur kommt gleich die Frage auf: wieso schaffen die "Ostblockländer" ständig neue gute "Tennisgesichter" zu schaffen.Haben diese nicht die gleichen Sportprobleme ? ----Es sind ärmere Länder, deren Kinder sich nach "westlichem Leben " sehnen, ist mir zu einfach! 

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Finde den Kommentar von BN27 sehr interessant. Sehe auch ein Problem des Systems im ganzen aber auch im Tennis selber. Bei uns ist es so, dass die beiden großen (11 und 10 Jahre) beide im "Nebensport" Tennis spielen. Bei uns im Verein wird einmal in der Woche Training angeboten. Weitere Trainerstunden müssten dann extra bezahlt werden. Dazu kommt eine relative teure Wintersaison, wo es bei uns in einer Großstadt wie Essen eh kaum noch Tennishallen gibt.

Vielleicht ist das ein Problem unseren Vereins, aber ich stelle mir schon die Frage wie es sein kann dass man erwartet das für ein zweites mal Tennis in der Woche eine Trainerstunde bezahlt wird. Der große spielt ebenfalls Fußball und dort wird für den normalen Mitgliedsbeitrag schonmal dreimal in der Woche trainiert. Was passiert, über kurz oder lang, wird er sich wohl für den Fußball entscheiden.

Mir geht es dabei nicht darum mal ne Trainerstunde zu bezahlen, aber wie soll ein Kind mit einmal in der Woche Training erstmal auf ein ansprechendes Niveau kommen. Meistens klappt es ja nur, wenn Papa oder Mama selbst passionierte Tennisspieler sind und den Kindern das spielen selber beibringen können. Klar schaffen es trotzdem immer wieder Talente, aber desto weniger breit die Masse desto besser muss nachher die Spitzenförderung greifen. Und trotz Förderung machst du halt nicht aus jedem einen Top 100 oder Top 200 Spieler.

Warum das anderen Ländern besser gelingt ist natürlich immer die Frage die man sich stellen muss. Wobei es ja immer mal so Phasen gibt. Tennisnationen wie Frankreich und Spanien sind aktuell bei den Damen ja auch nicht so breit aufgestellt in der Spitze oder Schweden ist auch völlig, grade bei den Herren, in der Versenkung verschwunden.

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