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Deutsche Damen begeistern an Tag 5 in Kamen

Deutsche Festspiele am Freitag bei den Kamen Open. Nachdem am Vortag noch viele deutsche Spielerinnen bei diesem W15-Turnier die Segel streichen mussten, verlief der Viertelfinaltag im Einzel aus deutscher Sicht deutlich erfreulicher. Alle drei deutschen Viertelfinalistinnen, die heute an den Start gegangen sind, haben sich ihr Halbfinalticket am Samstag gesichert. Und nicht nur das. Auch in der Doppelkonkurrenz stehen mit Josy Daems, Laura Böhner und Mariella Thamm gleich drei Deutsche im morgigen Finale.

Damit ist Daems nur noch einen Schritt von ihrer Titelverteidigung des Vorjahres entfernt. Auch 2024 triumphierte sie im Finale von Kamen an der Seite der Ukrainerin Anastasiia Firman. Damals besiegten sie im Endspiel die beiden Deutschen Marie Vogt und Eva Marie Voracek. Mit Böhner und Thamm stehen sie morgen ebenfalls einem rein deutschen Duo gegenüber.

Bereits vor dem Start der beiden Doppel-Halbfinals fanden drei der vier Viertelfinals statt, davon starteten zwei direkt um 13 Uhr mit deutscher Beteiligung. Tessa Brockmann traf auf die Ukrainerin Anastasiia Firman, die in der Runde zuvor ihre Doppelpartnerin Josy Daems aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Die Norddeutsche hatte jedoch deutlich weniger Mühe mit der Ukrainerin als ihre Landsfrau tags zuvor und siegte mit 6:2 und 6:3.

Im parallel stattfindenden Viertelfinale standen sich Mariella Thamm und die Argentinierin Maria Florencia Urrutia gegenüber. Die lautstarke Südamerikanerin hatte in der Partie gegen die deutsche Nachwuchsspielerin allerdings wenig zu lachen. Mit 3:6 und 0:6 musste sie am Ende die Koffer packen, durfte jedoch im Verlaufe des Matches Zeugin zweier kurioser Gegebenheiten werden. So erlaubte sich ihre Gegnerin nach ihrem Break zum 5:3 im ersten Satz einen lauten "JA ! VAMOS !"-Ruf und imitierte damit ihre Kontrahentin, die beinahe im Minutentakt solche verbalen Ausbrüche von sich gab.

Kurz vor Ende des Matches zeigte Thamm eine Reaktion, die bei den Zuschauern für Erheiterung sorgte. Beim Stande von 5:0 (!) und Einstand im zweiten Satz schmetterte die 15-jährige ihren Schläger zu Boden, begleitet von den Worten "Vier Mätchbälle bei eigenem Aufschlag. Das muss man auch erst mal schaffen !", nachdem sie soeben ihren vierten Matchball nicht verwandeln konnte. Am Ende sollte es der sechste sein, der ihr den Halbfinaleinzug im rein deutschen Duell mit Tessa Brockmann sicherte.

Das spielerische Highlight gab es fraglos am Abend zu sehen, als die 14-jährige Ida Wobker auf die an Nummer zwei gesetzte Slowenin Ziva Falkner traf. Obwohl auf dem Papier die klare Außenseiterin, zeigte die Deutsche vor zahlreich anwesendem Publikum, warum sie momentan als die wohl größte Nachwuchshoffnung im deutschen Tennissport zählt. Ein Klassenunterschied zwischen beiden Spielerinnen war definitiv nicht auszumachen und wenn überhaupt, hätte man Wobker als die erfahrenere Spielerin der beiden ausgemacht und das, obwohl ihre Gegnerin eigentlich acht Lebensjahre mehr auf dem Buckel hat.

Zwar lief bei der 14-jährigen in dieser Partie nicht alles nach Plan, dennoch bewies sie in engen Situationen, wenn es darum ging, den nächsten Punkt zu machen, Nervenstärke und brachte ihre Gegnerin mit ihren flach abspringenden Vorhandbällen ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Das Endergebnis entsprach mit 6:3 und 6:4 auch dem Spielverlauf. Wobker hatte das komplette Spiel über alles im Griff und sobald die Situation brenzlig wurde, wusste sie immer die richtige Antwort. Wer sich ihren Namen bis heute nicht gemerkt hat, der sollte dies schleunigst nachholen.

Die Halbfinals in Kamen im Einzel:

Mariella Thamm - Tessa Brockmann (3)
Caarolina Troiano (Q) - Ida Wobker

Doppel-Finale am Samstag:

Josy Daems/Anastasiia Firman (1) - Laura Böhner/Mariella Thamm

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Kamen 2025