Collins braucht 1,5 Stunden für das 7-5, 6-1 gegen Cornet.
Collins spielte erwartungsgemäß viel offensiver als Halep gegen Cornet zuvor und stand immer im Dunst der Grundlinie beim Schlag. Cornet hingegen zwei bis drei dahinter. Collins zeigte sich mit extrem starker Rückhand und lag mit Break 5:2 vorne. Sie konnte sich eigentlich nur selbst besiegen, durch eigene Fehler oder indem sie in die Konter Cornets hineinläuft. Und genaue eine solche Phase gab es dann, so wurde es nochmal spannend im ersten Satz. Die defensiven Fähigkeiten Cornets reichten aber nicht aus. Mit dem Verlust des ersten Satzes schien sie für mich zu spüren, dass sie dieses Match in drei Sätzen konditionell nicht gewinnnen kann und so dauerte der zweite Satz gerade mal eine gute halbe Stunde.
Etwas verspätet noch ein paar Sätze zu den anderen Viertelfinals: Krejcikova hatte einen gebrauchten Tag, wirkte sehr erschöpft und ich hatte schon ein wenig Sorge, ob wir sie im Doppel noch sehen werden, aber da steht sie nun im Finale. Die ungefährdeten Siege von Barty machen mir Angst. Rückblickend ist sie auch von Matches in der Mittagssonne verschont geblieben. In diesem Jahr wurden ja auch die Halbfinals in der night session gespielt.
Kanepis Reise ging auch im Viertelfinale zu Ende. Im ersten Satz spielen beide doch tatsächlich das neunte Spiel über mehr als 15 Minuten. Swiatek hält das Spiel und bleibt im Satz. Kanepi braucht bei eigenem Aufschlag weitere 5 Satzbälle um mit dem 10.Satzball diesen zuzumachen. Diese "Abschlussschwäche" zeigte sie ja auch schon gegen Sabalenka. Turbulent und unberechenbar ging es dann auch zum Ende des dritten Satzes zu. Am Ende knacken beide die Drei-Stunden-Marke und Iga Swiatek ist zurecht überglücklich dieses Ding gewonnen zu haben.
Im Damendoppelfinale treffen Krejcikova/Siniakova auf die Außenseiterinnen
Danilina/Haddad Maia, die sensationell die an 2 gesetzten
Aoyama/Shibahara rauswarfen heute. ...
Hinzuzufügen wäre hier, dass Danilina/Haddad Maia vor etwa zwei Wochen bereits schon einmal gegen Aoyama/Shibahara gewonnen haben. Nach diesem Halbfinale holten sich beide den Titel des 500er Events in Sydney im Finale gegen Heisen/Udvardy.
Danilina/Haddad Maia spielen seit Beginn des Jahres zusammen und haben per heute neun Matches am Stück gewonnen.
Da könnte ein neues erfolgreiches Doppel sich gefunden haben, wenn sie denn die gleichen Turniere besuchen, was wegen der Unterschiede im Einzel-Ranking nicht der Normalfall sein könnte.
Dennoch ist ihr Finaleinzug zweifellos unerwartet. Ende des zweiten Satzes des Halbfinals konnten Aoyama/Shibahara einen Matchball nur sehr glücklich abwehren und, wie wir hinterher wissen, damit die Entscheidung nur hinauszögern.
Der Juniorinnentitel ging an die erst seit ein paar Wochen 16 Jahre alte Kroatin Petra Marcinko, die übrigens im Herbst in Tunesien noch einer gewissen Tamira Paszek unterlag. Mal schauen, ob sie in die Fußstapfen ehemaliger Top-20-Spielerinnen wie Majoli, Martic, Lucic-Baroni oder Konjuh wird treten können. Petra ist Nummer 1 der Juniorinnenweltrangliste vor Linda Fruhvirtova. Brenda Fruhvirtova, die im April 15 wird, ist Vierte. Linda steht ja im Erwachsenenranking schon in den Top 280, sie wird im Mai 17.
Die andere Finalistin heute: die ebenfalls 16 Jahre alte Belgierin Costoulas, Nummer 10 im Juniorinnen-Ranking, die die Kuhl-Bezwingerin aus Australien in den Semis klar geschlagen hatte.
Ohrenbetäubender Lärm begleitet das Finale der Australian Open 2022. Das erinnerte schon an beste Auftritte Serena Williams in New York. Sehr schön für die Fans vor Ort und in der Welt, dass die epidemiologische Lage und die Politik in Australien dies ermöglicht haben.
Die Sensation aber blieb aus, auch wenn Danielle Collins viel mehr entgegenzusetzen hatte als jede Spielerin in den Runden zuvor und von vielen erwartet. Und so war es über weite Strecken ein hochwertiges und ausgeglichenes Finale mit einer cleveren Siegerin: Ash Barty. Highlight-Fans und nur-Tiebreak-Zuschauer mögen diese Einschätzung vermutlich nicht teilen. Nach einer beiderseits kühlen Geste am Netz zum Ende des Matches, schüttelte Barty die enorme Anspannung ein zweites Mal ab. Endlich hat sie den Major Titel in ihrer Heimat gewonnen. Der Melbourne Park vibrierte.
Collins überzeugte mit ihrer Offensive, phasenweise konnte sie Barty mit ihrer offensiven Süielweise, insbesonder mal wieder die Rückhand cross, immer wieder bedrängen und Punkte und Spiele sammeln. Barty wirkte phasenweise sehr nervös und einige Male kam bei mir das Gefül hoch, dass sie es doch noch verzocken kann. Barty zeigte später, wie wichtig funktionierende erste Aufschläge sind, vor allem als sie bereits aussichtlos bei 1:5 im Zweiten zurücklag. Sehr beeindruckend, wie sie Spielsituationen liest, blitzschnell Antworten entwickelt und diese technisch dann auch sauber umsetzt.
Während der Siegerehrung überrascht mich Danielle Collins mit einer sehr emotionalen und lang andauernden Ansprache. Ganz anders Barty, sie hält sich kurz und bringt den Dank auf den Punkt.
Das Finale war ein würdiger Abschluss eines außergewöhnlichen Tuniers und macht Appetit auf mehr.
Siniakova mit dem 4., Krejcikova mit dem 8. Majortitel.
Glückwunsch den beiden Tschechinnen. Aber schwere Arbeit war es: 2:44 Std. für ein 6:7(3) 6:4 6:4. Danilina und Haddad Maia konnten das Match ausgeglichen gestalten. Es gab Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Krejcikova mit Durchhängern beim Aufschlag, aber immer wieder auch mit viel Übersicht und Gefühl. Siniakovas Risiko bei den Returns führte zu nicht wenigen Fehlern. Danilina zwischen Top und Flop am Netz. Haddad Maia mit der wohl konstantesten Leistung. Die Tschechinnen, obwohl der Erfahrung, wirkten nervös und ließen sich beeindrucken. Im zweiten Satz brachten sie ein sehr frühes Break über die Ziellinie. Im dritten Satz aber drehten sie dann richtig auf und zeigten, warum sie seit Jahren in der Weltspitze des Damen Doppel dabei sind. Ein unterhaltsames Match mit zu wenig Zuschauern, dennoch sehr guter Stimmung dank der brasilianischen Fans und einem skurilem Matchball.
Nun sind die AO 2022 auch für mich abgeschlossen.
Collins spielte erwartungsgemäß viel offensiver als Halep gegen Cornet zuvor und stand immer im Dunst der Grundlinie beim Schlag. Cornet hingegen zwei bis drei dahinter. Collins zeigte sich mit extrem starker Rückhand und lag mit Break 5:2 vorne. Sie konnte sich eigentlich nur selbst besiegen, durch eigene Fehler oder indem sie in die Konter Cornets hineinläuft. Und genaue eine solche Phase gab es dann, so wurde es nochmal spannend im ersten Satz. Die defensiven Fähigkeiten Cornets reichten aber nicht aus. Mit dem Verlust des ersten Satzes schien sie für mich zu spüren, dass sie dieses Match in drei Sätzen konditionell nicht gewinnnen kann und so dauerte der zweite Satz gerade mal eine gute halbe Stunde.
Etwas verspätet noch ein paar Sätze zu den anderen Viertelfinals: Krejcikova hatte einen gebrauchten Tag, wirkte sehr erschöpft und ich hatte schon ein wenig Sorge, ob wir sie im Doppel noch sehen werden, aber da steht sie nun im Finale. Die ungefährdeten Siege von Barty machen mir Angst. Rückblickend ist sie auch von Matches in der Mittagssonne verschont geblieben. In diesem Jahr wurden ja auch die Halbfinals in der night session gespielt.
Kanepis Reise ging auch im Viertelfinale zu Ende. Im ersten Satz spielen beide doch tatsächlich das neunte Spiel über mehr als 15 Minuten. Swiatek hält das Spiel und bleibt im Satz. Kanepi braucht bei eigenem Aufschlag weitere 5 Satzbälle um mit dem 10.Satzball diesen zuzumachen. Diese "Abschlussschwäche" zeigte sie ja auch schon gegen Sabalenka. Turbulent und unberechenbar ging es dann auch zum Ende des dritten Satzes zu. Am Ende knacken beide die Drei-Stunden-Marke und Iga Swiatek ist zurecht überglücklich dieses Ding gewonnen zu haben.
Kiki Mladenovic holt ihren insgesamt 8. Majortitel - diesmal gemeinsam mit Ivan Dodig.
Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé
Hinzuzufügen wäre hier, dass Danilina/Haddad Maia vor etwa zwei Wochen bereits schon einmal gegen Aoyama/Shibahara gewonnen haben. Nach diesem Halbfinale holten sich beide den Titel des 500er Events in Sydney im Finale gegen Heisen/Udvardy.
Danilina/Haddad Maia spielen seit Beginn des Jahres zusammen und haben per heute neun Matches am Stück gewonnen.
Da könnte ein neues erfolgreiches Doppel sich gefunden haben, wenn sie denn die gleichen Turniere besuchen, was wegen der Unterschiede im Einzel-Ranking nicht der Normalfall sein könnte.
Dennoch ist ihr Finaleinzug zweifellos unerwartet. Ende des zweiten Satzes des Halbfinals konnten Aoyama/Shibahara einen Matchball nur sehr glücklich abwehren und, wie wir hinterher wissen, damit die Entscheidung nur hinauszögern.
"Sensationell" war wohl etwas "drüber" formuliert, "für die meisten unerwartet/überraschend" trifft es wohl besser.
Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé
Hammer-Match bis jetzt. Bartys Dominanz ist nach dem ersten Satz etwas gebrochen.
Vom Platz schießen sieht für mich aber anders aus...
Experten-Einschätzung oder eher Fanseelen-getrübter Zweckpessimismus?
Dem 5:1 scheint ein 0:6 zu folgen. Schade, dieses Match hätte einen dritten Satz verdient. Mal abwarten.
Yeah 6:5. Das mit dem "vom Platz schießen" hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Ash Barty gewinnt ihren 4. Majortitel, den dritten im Einzel, den ersten bei den AO.
Damit gewann sie bei allen 4 Majors je einen Titel bislang.
Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé
Der Juniorinnentitel ging an die erst seit ein paar Wochen 16 Jahre alte Kroatin Petra Marcinko, die übrigens im Herbst in Tunesien noch einer gewissen Tamira Paszek unterlag. Mal schauen, ob sie in die Fußstapfen ehemaliger Top-20-Spielerinnen wie Majoli, Martic, Lucic-Baroni oder Konjuh wird treten können. Petra ist Nummer 1 der Juniorinnenweltrangliste vor Linda Fruhvirtova. Brenda Fruhvirtova, die im April 15 wird, ist Vierte. Linda steht ja im Erwachsenenranking schon in den Top 280, sie wird im Mai 17.
Die andere Finalistin heute: die ebenfalls 16 Jahre alte Belgierin Costoulas, Nummer 10 im Juniorinnen-Ranking, die die Kuhl-Bezwingerin aus Australien in den Semis klar geschlagen hatte.
Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé
Ohrenbetäubender Lärm begleitet das Finale der Australian Open 2022. Das erinnerte schon an beste Auftritte Serena Williams in New York. Sehr schön für die Fans vor Ort und in der Welt, dass die epidemiologische Lage und die Politik in Australien dies ermöglicht haben.
Die Sensation aber blieb aus, auch wenn Danielle Collins viel mehr entgegenzusetzen hatte als jede Spielerin in den Runden zuvor und von vielen erwartet. Und so war es über weite Strecken ein hochwertiges und ausgeglichenes Finale mit einer cleveren Siegerin: Ash Barty. Highlight-Fans und nur-Tiebreak-Zuschauer mögen diese Einschätzung vermutlich nicht teilen. Nach einer beiderseits kühlen Geste am Netz zum Ende des Matches, schüttelte Barty die enorme Anspannung ein zweites Mal ab. Endlich hat sie den Major Titel in ihrer Heimat gewonnen. Der Melbourne Park vibrierte.
Collins überzeugte mit ihrer Offensive, phasenweise konnte sie Barty mit ihrer offensiven Süielweise, insbesonder mal wieder die Rückhand cross, immer wieder bedrängen und Punkte und Spiele sammeln. Barty wirkte phasenweise sehr nervös und einige Male kam bei mir das Gefül hoch, dass sie es doch noch verzocken kann. Barty zeigte später, wie wichtig funktionierende erste Aufschläge sind, vor allem als sie bereits aussichtlos bei 1:5 im Zweiten zurücklag. Sehr beeindruckend, wie sie Spielsituationen liest, blitzschnell Antworten entwickelt und diese technisch dann auch sauber umsetzt.
Während der Siegerehrung überrascht mich Danielle Collins mit einer sehr emotionalen und lang andauernden Ansprache. Ganz anders Barty, sie hält sich kurz und bringt den Dank auf den Punkt.
Das Finale war ein würdiger Abschluss eines außergewöhnlichen Tuniers und macht Appetit auf mehr.
Siniakova mit dem 4., Krejcikova mit dem 8. Majortitel.
Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé
Glückwunsch den beiden Tschechinnen. Aber schwere Arbeit war es: 2:44 Std. für ein 6:7(3) 6:4 6:4. Danilina und Haddad Maia konnten das Match ausgeglichen gestalten. Es gab Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Krejcikova mit Durchhängern beim Aufschlag, aber immer wieder auch mit viel Übersicht und Gefühl. Siniakovas Risiko bei den Returns führte zu nicht wenigen Fehlern. Danilina zwischen Top und Flop am Netz. Haddad Maia mit der wohl konstantesten Leistung. Die Tschechinnen, obwohl der Erfahrung, wirkten nervös und ließen sich beeindrucken. Im zweiten Satz brachten sie ein sehr frühes Break über die Ziellinie. Im dritten Satz aber drehten sie dann richtig auf und zeigten, warum sie seit Jahren in der Weltspitze des Damen Doppel dabei sind. Ein unterhaltsames Match mit zu wenig Zuschauern, dennoch sehr guter Stimmung dank der brasilianischen Fans und einem skurilem Matchball.
Nun sind die AO 2022 auch für mich abgeschlossen.
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