Friedsam löst Hauptfeldticket in Parma
Da hat sich die Reise nach Italien für Anna-Lena Friedsam gestern ja gelohnt. Einen Tag, nachdem sie in der Tennis-Bundesliga im Duell ihres TC Bredeney beim Team des TEC Waldau dank eines 7:6(4) und 6:1-Erfolges über Victoria Pohle einen Punkt für das Auswärtsteam holen konnte, darf sich die 31-jährige 24 Stunden später über ihren nächsten Triumph freuen. Der Lohn diesmal ist jedoch nicht ein Punkt in einem Bundesligamatch, sondern ein Ticket für das Hauptfeld eines WTA 125-Turniers.
Nach Ende ihres gestrigen Bundesligaeinsatzes machte sich Friedsam auf den Weg Richtung Parma, etwa sieben Autostunden von Degerloch entfernt. Ob sich dieser Aufwand lohnen würde, konnte sie vorher natürlich nicht wissen, doch diese Ungewissheit ist das täglich Brot eines jeden Tennisprofis. Gefühlt jede Nacht in einem anderen Bett zu verbringen gehört im Tourleben schlichtweg dazu.
Tatsächlich sprach vieles vor der heutigen Qualifikationspartie dafür, als sollte der Aufenthalt der 31-jährigen in Parma nur von kurzer Dauer sein. Ihre Gegnerin, die Schweizerin Susan Bandecchi, hatte erst vor gut einer Woche bei den Wiesbaden Tennis Open für Furore gesorgt, als sie dort bis ins Halbfinale gelangte und dabei mit Julia Riera und Solana Sierra zwei Spielerinnen aus der Setzliste auf dem Weg dorthin bezwingen konnte. So ging sie heute als an Nummer zwei gesetzte Spielerin in die Qualifikation und galt in der Partie gegen Friedsam eigentlich als leichte Favoritin.
Der Auftakt dieser Begegnung sollte ihre Favoritenrolle zudem unterstreichen. Zwar begann Friedsam gleich zu Beginn mit einem Break, doch die Schweizerin ließ sich von diesem Fehlstart nicht beeindrucken und glich postwendend aus. Das entscheidende Break im ersten Durchgang gelang Bandecchi wenig später beim Stande von 3:2, was ihr dann auch kurz darauf den Satzgewinn mit 6:3 bescherte.
Im zweiten Durchgang gaben sich beide Spielerinnen lange Zeit keine Blöße. Erst bei eigener 4:3-Führung stellte Friedsam die Weichen auf Satzausgleich, indem sie direkt die erste Breakchance nutzte, die sich ihr bot. Der Weg zum Satzgewinn gestaltete sich dennoch schwieriger, als es der 31-jährigen lieb war. Bevor sie ihren Satzball verwandeln konnte, musste sie zunächst einen 0:40-Rückstand aufholen, was ihr auch glücklicherweise gelang.
Der dritte Satz stellte sich als eine 1:1-Kopie des vorherigen Durchgangs dar. Wieder gewannen beide nach und nach ihre Aufschlagsspiele, bis Bandecchi bei 4:4 servierte. Wie im zweiten Satz gelang Friedsam im richtigen Moment das entscheidende Break. Der zweite Matchball sollte es dann sein, der ihr einen hart erkämpften 3:6, 6:3 und 6:4-Erfolg nach zwei Stunden und 45 Minuten bescherte.
Spannend ist nun die Frage, auf wen Friedsam in der ersten Runde der Hauptfelds trifft. Zur Auswahl stehen die Kolumbianerin Emiliana Arango, die an Nummer sechs gesetzte Mexikanerin Renata Zarazua, die Lettin Darja Semenistaja und die Italienerin Camilla Rosatello.
Auch für die heute geschlagene Bandecchi muss das Turnier in Parma noch nicht beendet sein. Als an Nummer zwei gesetzte Spielerin stehen ihre Chancen auf einen Platz als Lucky Loser äußerst gut, denn gerade bei WTA-Turnieren dieser Kategorie muss man immer mit kurzfristigen Absagen rechnen.
Turnier: Parma 2025