Kein Lucky Loser-Platz in Miami

Wie mag sich Irina-Camelia Begu wohl momentan fühlen ? Nach ihrer Niederlage gegen die Ungarin Anna Bondar in der letzten Qualifikationsrunde dachte sich die an Nummer zwei gesetzte Rumänin sicher, dass sie früher oder später als "topgesetzte" Lucky Loserin ins Hauptfeld nachrücken würde. Schließlich hatte es erst kurz zuvor beim identisch gestrickten Turnier in Indian Wells sogar zwei freigewordene Plätze gegeben. Da würde ja wohl einer für Begu herausspringen.

Auch aus deutscher Sicht hoffte man, dass die Rumänin schnell nachrücken würde. Hinter ihr wartete nämlich mit Eva Lys die bestgesetzte der drei Deutschen, die in der letzten Qualifikationsrunde gescheitert waren. Allerdings waren die Chancen von Laura Siegemund und Tatjana Maria, die an Nummer neun bzw. elf gesetzt waren, bereits von Beginn an eher von theoretischer Natur.

Tag für Tag wartete man nun seit Montag darauf, dass sich bei den 96 Spielerinnen im Hauptfeld etwas tut und es zur einen oder anderen Absage kommt, damit die Spielerinnen auf der Warteliste nachrücken können. Doch mit zunehmender Dauer schwanden die Chancen der Qualifikationsverliererinnen. Nachdem die erste Runde beendet war und 64 von 96 Spielerinnen bereits ihre Auftaktpartien absolviert hatten, musste schon beinahe ein Wunder geschehen, damit Eva Lys als Nummer zwei der Nachrücker in Miami noch zum Einsatz kommen könnte. An eine Rückkehr von Laura Siegemund und Tatjana Maria war hier schon nicht mehr zu denken.

Und tatsächlich wartete die 23-jährige Hamburgerin am Ende vergebens. Im Gegensatz zum vorherigen Turnier in Indian Wells sollte es diesmal nicht für sie reichen. Diesmal gab es keine zwei Absagen im Hauptfeld und somit musste Lys unverrichteter Dinge zum nächsten Turnierort abreisen. Wer jedoch ebenso tagelang vergeblich auf einen Einsatz gehofft hatte: Irina-Camelia Begu. Von Montag abend bis Freitag abend bestand für sie die Chance auf einen Einsatz, wenn auch nur eine einzige Spielerin vor ihrem ersten Match nicht würde antreten können. 

Dass ausgerechnet bei einem Turnier dieser Größe nicht eine einzige Spielerin zurückzieht, damit war eigentlich nicht zu rechnen. Noch bei der Ausgabe im Vorjahr rückten in Miami sage und schreibe vier Spielerinnen nach, darunter auch aus deutscher Sicht Tamara Korpatsch. Begu hätte sich sicherlich niemals träumen lassen, dass sie ohne Match im Hauptfeld Miami verlassen würde.

Lucky Loser gab es somit in diesem Jahr keine, dafür aber gab es Nachrückerinnen und zwar im Doppelwettbewerb. Die Polin Magda Linette und die Ukrainerin Dayana Yastremska profitierten von der Absage eines anderen Duos, hatten allerdings in ihrer Partie gegen Caroline Dolehide und Storm Hunter nichts zu bestellen. Die hatten sich eigentlich auf zwei andere Gegnerinnen eingestellt: Beatriz Haddad Maia und Laura Siegemund. Damit ist das Turnier aus deutscher Sicht beendet.