Keine Überraschungen in erster Quali-Runde in Hamburg
Ohne große Überraschungen aus deutscher Sicht ist der erste Tag der Qualifikation beim Hamburg Henssler at home Ladies Cup zu Ende gegangen. Von den heute insgesamt 16 gestarteten deutschen Damen haben es lediglich die sechs in die zweite Runde geschafft, die zu den gesetzten Spielerinnen zählten. Dabei hat an mancher Stelle nicht viel gefehlt und es wäre die eine oder andere Deutsche mehr in die finale Qualifikationsrunde gelangt.
Die Neuentdeckung des Tages war ohne Frage die bis dato völlig unbekannte Filippa Stieg. Die 17-jährige spielte am heutigen Sonntag gegen ihre haushoch favorisierte Landsfrau Selina Dal, die hier an Nummer zehn gesetzt ist. Was viele zu Anfang möglicherweise als Freilos tituliert hätten, entpuppte sich im Laufe der Partie als ganz großer Geheimtipp für die Zukunft.
Völlig unerschrocken spielte Stieg munter drauf los, setzte teilweise Winner aus Situationen, bei denen andere niemals auf solch eine Idee kämen und brachte zudem ihre Gegnerin mit unzähligen Lobs zur Verzweiflung. Nur dank ihrer deutlich größeren Erfahrung gelang es Dal, den ersten Satz mit 6:3 für sich zu entscheiden.
Stieg jedoch zeigte sich durch diesen Rückstand völlig unbeeindruckt und hielt an ihrer aggressiven Spielweise auch im zweiten Satz fest. Dal hingegen machte mehr und mehr einen genervten Eindruck von der Spielweise ihrer Gegnerin, was sie auch lautstark zum Ausdruck brachte. Folgerichtig ging der zweite Durchgang mit 6:3 an die 17-jährige, die nun Oberwasser zu haben schien und die von der Körpersprache zu diesem Zeitpunkt klar überlegen war.
Zu Beginn des dritten Satzes sollte sich dieser Eindruck weiter festigen. Gleich das erste Aufschlagsspiel der 22-jährigen Mainzerin konnte sich Stieg sichern und langsam aber sicher schien hier eine faustdicke Überraschung in der Luft zu liegen. Mit zunehmender Spieldauer spürte man jedoch, dass sich nun wieder die Erfahrung mehr und mehr durchsetzte. Dal gelang nicht nur der Ausgleich zum 1:1, sie setzte wenig später noch ein weiteres Break drauf und erspielte sich eine 3:1-Führung.
Ein letztes Mal noch ließ Stieg ihr Können durchblitzen und verkürzte nach einem weiteren Aufschlagverlust ihrer Gegnerin noch einmal auf 2:3. Dann jedoch schien der Akku bei der 17-jährigen Newcomerin vollends im roten Bereich angekommen zu sein und Dal gelangte nach weit über zwei Stunden Spielzeit doch noch zu einem hart erkämpften 6:3, 3:6 und 6:2-Triumph.
Im Qualifikationsfinale trifft Dal am Montag auf die an Nummer sechs gesetzte Niederländerin Lian Tran. Desweiteren haben es auch Mara Guth, Julia Middendorf, Antonia Schmidt, Fabienne Gettwart und Angelina Wirges in die zweite Runde geschafft. Ein bitteres Aus erfuhren am Sonntag sowohl Friederike Nolte als auch Mariella Thamm. Nolte musste sich nach knapp drei Stunden Spielzeit der Usbekin Vlada Ekshibarova geschlagen geben, Thamm vergab in ihrer Partie gegen Weronika Falkowska insgesamt vier Matchbälle und musste am Ende ebenfalls die Segel streichen.
Turnier: Hamburg 2024 ITF