Lola Giza feiert Weltranglistenpremiere nach Wimbledon
Die Fans des deutschen Frauentennis dürfen sich auf den nächsten Neuzugang in der Weltrangliste freuen. Die 18-jährige Lola Giza wird im neu erscheinenden Ranking nach Ende des Grand Slam-Turniers in Wimbledon erstmals dort auftauchen. Zu verdanken hat sie dies ihrem heutigen Einzug ins Hauptfeld beim W35-Turnier in Stuttgart-Vaihingen. Durch ihren 6:1 und 6:3-Erfolg über die Polin Daria Kuczer, erspielte sie sich einen Weltranglistenpunkt, der gleichbedeutend ist mit ihrer dritten Punktewertung innerhalb der letzten 52 Wochen.
Die junge Sächsin gilt als große deutsche Nachwuchshoffnung im Tennissport. Bereits vor knapp einem Jahr hatte sie vor heimischer Kulisse bei den Leipzig Open für Furore gesorgt, als sie die topgesetzte Rumänin Cristina Dinu aus dem Wettbewerb warf, was ihr im übrigen die ersten vier Punkte für die Weltrangliste einbrachte, aber natürlich noch nicht reichte, um dort auch aufzutauchen.
Danach konnte Giza zunächst nicht weiter punkten. Sowohl beim W50-Turnier Ende August 2024 in Meerbusch als auch beim Turnier derselben Kategorie in Troisdorf im Juni dieses Jahres trat sie jeweils in der Qualifikation an, scheiterte jedoch beide Male äußerst knapp in der ersten Runde.
Ein Highlight in ihrer noch jungen Karriere dürfte hingegen fraglos ihr Auftritt bei den Kamen Open in der Vorwoche gewesen sein. Nachdem sie sich in einer dramatischen Begegnung gegen ihre Landsfrau Helena Buchwald durchsetzen konnte und sich so für das Hauptfeld qualifizierte, gelang ihr in der ersten Hauptrunde zudem ein glatter Erfolg über die Usbekin Vlada Ekshibarova. Dieser brachte ihr den fünften Weltranglistenpunkt ein, wodurch nur noch ein einziger fehlen sollte, um endlich ein Ranking zu besitzen. Dieser wurde dann heute eingefahren.
Die 18-jährige darf sich bereits jetzt schon auf einen Verbleib in der Weltrangliste von mindestens einem Jahr freuen. Zwar entfällt in wenigen Wochen ihre 4-Punkte-Wertung von den Leipzig Open aus dem vergangenen Jahr, da sie dort jedoch als mit Abstand beste Spielerin aus dem sächsischen Landesverband in diesem Jahr mit einer Wildcard im Hauptfeld an den Start gehen wird, ist ihr zumindest ein Punkt sicher. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Turnier in Leipzig von Kategorie W35 auf W50 hochgestuft wurde.
Das Beispiel Lola Giza zeigt, wie schnell sich Dinge im Tennissport verändern konnten. Es ist gerade einmal sieben Tage her, da lag sie in Kamen in der Qualifikation mit 5:9 im Matchtiebreak gegen Helena Buchwald zurück und war praktisch schon ausgeschieden. Dass eine Woche später ihr Weltranglistendebüt verkündet werden würde, daran hätte zum damaligen Zeitpunkt mit Sicherheit niemand gedacht. Ihre Reaktion darauf nach dem heutigen Match wenig überraschend: wie immer ruhig und gelassen. So, wie man sie eben kennt.
Bild: Lola Giza und Daria Kuczer vor Beginn ihrer Qualifikationspartie
Turnier: Stuttgart-Vaihingen 2025