Maria-Reise nach Japan wird zum Kurztrip
Wenige Tage nach dem deutschen Blitz-Aus beim Billie Jean King Cup vor einer Woche stand Tatjana Maria bereits auf der anderen Seite der Welt wieder auf dem Platz. Die Bad Saulgauerin hatte für das W100-Turnier im japanischen Takasaki gemeldet. Warum die 37-jährige gemeinsam mit ihrer Familie diese weite Reise auf sich genommen, erscheint auf den ersten Blick schleierhaft, schließlich war dies das einzige Turnier auf japanischem Boden, für das Maria gemeldet hatte. Möglicherweise hatte sie die Hoffnung, bei einem weniger stark besetzten Turnier die entscheidenden Punkte für die sichere Qualifikation für das Australian Open-Hauptfeld zu holen.
Sollte dies wirklich ihre Intention gewesen, so ist dieser Plan jedoch gänzlich gescheitert. Bereits nach ihrer Auftaktpartie, die wegen Regens um einen Tag verschoben werden musste, kann die zweifache Mutter wieder die Heimreise antreten. In der ersten Runde unterlag sie der Indonesierin Priska Nugroho, der aktuellen Nummer 484 der Welt, mit 5:7 und 6:7(2).
Aktuell liegt Maria in der Weltrangliste auf Platz 98, was unter normalen Umständen für das Hauptfeld der Australian Open reichen sollte. Unklar ist jedoch, wieviele Spielerinnen ihr "special ranking" nutzen werden und von wievielen Maria bis zum Cutoff (2. Dezember) noch überholt wird. Ein gutes Ergebnis in Japan wäre daher mit Sicherheit hilfreich gewesen.
Sollte Maria wider Erwarten den direkten Einzug in Melbourne verpassen, würden lediglich zwei deutsche Spielerinnen beim ersten Grand Slam-Turnier des Jahres im Hauptfeld aufschlagen. Neben Laura Siegemund und Jule Niemeier könnte es jedoch der einen oder anderen deutschen Spielerin noch gelingen, sich über die Qualifikation ins Feld zu spielen. In diesem Jahr gelang dieses Kunststück der damals 18-jährigen Ella Seidel, die danach in der ersten Hauptrunde allerdings chancenlos war. Gegnerin war die Titelverteidigerin und spätere Titelträgerin Aryna Sabalenka.