Qualifikation zu den Miami Open startet am Sonntag...

...fragt sich nur, mit wem. Auch wenige Stunden, bevor das Qualifikationsfeld der Miami Open veröffentlicht wird, kann die Öffentlichkeit nur darüber rätseln, welche Spielerinnen daran überhaupt teilnehmen. Als Tennisfan wird man das Gefühl nicht los, die Meldelisten von WTA-Turnieren gleichen einem Staatsgeheimnis und müssen so lange es geht unter Verschluss gehalten werden, damit auch ja nichts nach außen dringt. Immerhin sind die Teilnehmerinnen für das Hauptfeld mittlerweile bekannt, was aus deutscher Sicht leider uninteressant ist.

So lässt sich nur vermuten, welche deutschen Spielerinnen am Sonntag in Miami am Start sein werden. Sollten hier Überraschungen ausbleiben, dürfte dies ein Quartett sein bestehend aus den drei Starterinnen in der Qualifikation von Indian Wells (Eva Lys, Jule Niemeier und Laura Siegemund) sowie Tatjana Maria, der es dort vor zwei Wochen noch gelang, ins Hauptfeld aufzurücken, diesmal aller Voraussicht nach gemeinsam mit den anderen dreien ihr Glück in der Qualifikation versuchen muss.

Dass die WTA wert darauf legt, dass Informationen über Teilnehmerinnen ausschließlich entweder über die WTA selbst oder vom Turnierveranstalter an die Öffentlichkeit gelangen, ist ohne Frage ihr gutes Recht. Nur wäre es den Fans gegenüber angebracht, dass dies auch zeitnah geschieht. Vier Wochen vor Turnierbeginn schließt die Meldeliste für das Hauptfeld, eine Woche später die für die Qualifikation. Natürlich kommt es regelmäßig zu kurzfristigen Absagen, die das Feld durcheinanderwirbeln, dennoch wäre es im Sinne der Transparenz angebracht, dass rechtzeitig bekanntgegeben wird, wer bei einem Turnier beabsichtigt, anzutreten.

Es lässt sich auch kein plausibler Grund erkennen, warum man die Veröffentlichung von Namen hinauszögert. Indem man die Teilnehmerliste geheim hält, verkauft das Turnier kein einziges Ticket mehr. Diejenigen, die ein Turnier besuchen wollen unabhängig einzelner Namen, werden dies ohnehin tun. Für alle anderen würde es aus marketingtechnischer Sicht einen Anreiz bieten, die zu erwartenden Spielerinnen zu kennen und daraufhin zu entscheiden, ob sie ein Turnier vor Ort besuchen wollen oder nicht.

Was letztlich dazu geführt hat, dass bislang keine Spielerinnen bekannt sind, die ab morgen in Miami in der Qualifikation antreten, bleibt schleierhaft. Dass die WTA selbst wenig Ambitionen hat, Qualifikationsfelder zu veröffentlichen, verwundert aufgrund ihrer Firmenpolitik der letzten Jahre leider kaum. Warum aber die Miami Open selbst keine Liste hierzu veröffentlichen, bleibt deren Geheimnis. Und so stehen die Fans auch weiterhin im Regen und müssen sich heute abend überraschen lassen.