Seidel holt Titel in Pazardzhik

Drei Chancen gab es heute für die deutschen Tennisdamen auf weitere Titelgewinne, am Ende wurde es lediglich einer. Während Ella Seidel sich im rein deutschen Finale beim W75-Turnier im bulgarischen Pazardzhik gegen ihre Landsfrau Caroline Werner durchsetzen konnte, landeten Laura Siegemund und Mariella Thamm jeweils nur auf dem zweiten Platz. Siegemund unterlag im Finale des WTA-Turniers von Hua Hin der Slowakin Rebecca Sramkova mit 4:6 und 4:6, Thamm hatte bei ihrem Finaldebüt im französischen Nogent-sur-Marne gegen die haushohe Favoritin Aneta Kucmova aus Tschechien beim 3:6 und 1:6 wie zu befürchten keine Chance.

Das erste rein deutsche Finale seit dem Aufgabesieg von Mara Guth über Carolina Kuhl im März diesen Jahres in Monastir begann erwartungsgemäß mit klaren Vorteilen für die favorisierte Ella Seidel. Gegnerin Caroline Werner leistete sich im Verlaufe des ersten Satzes viel zu häufig leichte Fehler, während die Hamburgerin geduldig blieb und ihr Spiel konstant durchziehen konnte. Der 6:1-Satzgewinn für die 19-jährige war somit auch in der Höhe hochverdient, auch wenn man sich als Zuschauer möglicherweise etwas mehr Spannung gewünscht hätte.

Die bekam das Publikum dann im zweiten Durchgang zu sehen. Werner nahm zunächst eine Behandlungspause und kehrte deutlich verbessert auf den Platz zurück. Auch die Anzahl der Fehler nahm in der Anfangsphase des zweiten Satzes bei der 28-jährigen signifikant ab. Der Lohn für die deutlich verbesserte Vorstellung waren Breaks zum 3:2 bzw. 4:3 für die Außenseiterin, die Seidel jedoch beide Male umgehend wieder egalisierte und so dafür sorgte, dass die 28-jährige nicht davonziehen konnte.

Beim Stande von 4:4 verfiel Werner jedoch wieder etwas in alte Muster, wie man sie in Satz eins gesehen hat. Anstatt sich ein weiteres Break zum zwischenzeitlichen 5:4 zu organisieren, sorgten leichte Fehler dafür, dass sie nun gegen den Matchverlust servieren musste. Hier stemmte sich die 28-jährige noch einmal nach Kräften gegen die drohende Niederlage und konnte zwei Matchbälle gegen sich abwehren- Am Ende musste sie sich letztlich doch der haushohen Favoritin mit 1:6 und 4:6 geschlagen geben. Dennoch muss man der unterlegenen Werner ein Kompliment für ihr couragiertes Auftreten insbesondere im zweiten Satz aussprechen.

Somit darf sich Ella Seidel über ihren zweiten Titelgewinn in diesem Jahr freuen, nachdem sie zuvor Anfang Juli in Stuttgart-Vaihingen im Finale gegen die Rumänin Cristina Dinu erfolgreich war. In der kommenden Woche hat die 19-jährige beim W75-Turnier im serbischen Kursumlijska Banja gemeldet. Ob sie dort jedoch an den Start geht, bleibt abzuwarten.