Seidel marschiert weiter in Cluj
Bekommen die Transylvania Open zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren eine deutsche Titelträgerin ? Dem momentanen Leistungsniveau von Ella Seidel zufolge liegt dies im Bereich des möglichen. Die Hamburgerin überzeugte auch in ihrer zweiten Hauptrundenpartie in Cluj und gewann im Achtelfinale gegen die ungesetzte Anna Blinkova mit 6:2 und 7:6(5). Insbesondere im zweiten Durchgang zeigte die 19-jährige Nervenstärke und ließ sich weder von Verletzungsunterbrechungen ihrer Gegnerin noch von einem verlorenen Aufschlagsspiel beim Stande von 6:5 aus der Ruhe bringen.
Somitsetzt sich die Reise von Seidel auch am Freitag fort. Nach der an Nummer acht gesetzten Jaqueline Cristian erwartet sie nun im Viertelfinale eine weitere gesetzte Spielerin. Diesmal steht ihr keine geringere als die topgesetzte Anastasia Potapova gegenüber, die sich in zwei Sätzen gegen die Schweizerin Viktorija Golubic durchsetzen konnte.
Angesichts der bevorstehenden Aufgabe erscheint es etwas gewagt, einen kurzen Blick nach vorne zu wagen. Tatsächlich könnte auch im Halbfinale mit der Nummer vier Anhelina Kalinina eine weitere gesetzte Spielerin auf Seidel warten. Dazu muss Kalinina am Freitag jedoch zunächt ihre eigenen Hausaufgaben bewältigen. Ihre Viertelfinalgegnerin am Freitag ist die Überraschung des Turniers, Aliaksandra Sasnovich, die erst als Lucky Loserin für die ausgefallene Laura Siegemund überhaupt ins Hauptfeld rückte und seitdem mit Siegen über Jessica Bouzas Maneiro und Martina Stakusic begeisterte.
Sollte Ella Seidel die Sensation gelingen und tatsächlich aus der Qualifikation heraus den Titel in Cluj gewinnen, wäre sie die erste deutsche Siegerin seit Tamara Korpatsch im Jahre 2023. Im Zuge dieses damaligen überraschenden Erfolgs der mittlerweile 29-jährigen hatte sich eine Diskussion darüber in Gang gesetzt, warum Korpatsch vom Deutschen Tennisbund trotz regelmäßig guter Leistungen jahrelang stiefmütterlich behandelt wurde. Mit der Verpflichtung von Torben Beltz als neuem Damen-Chefbundestrainer könnte diese Diskussion auch für zukünftige Fälle dieser Art ad acta gelegt worden sein.
Turnier: Cluj-Napoca 2025