Siegemund rückt Verhältnisse wieder gerade
Laura Siegemund hat auch ihre dritte Partie beim WTA 250-Turnier im chinesischen Jiujiang für sich entscheiden können und steht somit wieder in einem Halbfinale bei einem WTA-Turnier, nachdem sie erst vor wenigen Wochen im thailändischen Hua Hin in einem Finale stand, dort jedoch unterlegen war. Im heutigen Viertelfinale bezwang sie die Thailänderin Mananchaya Sawangkaew mit 6:4 und 6:2 und beendete somit den kleinen Fluch, der auf den deutschen Spielerinnen in Partien gegen Sawangkaew lag.
In der Vorwoche hatten sich die deutschen Damen in Guangzhou regelrecht die Zähne an der Thailänderin ausgebissen. Zunächst legte Tamara Korpatsch in der ersten Qualifikationsrunde einen Traumstart hin und gewann den ersten Satz mit 6:0, am Ende aber sollte sie in drei Sätzen gegen die Thailänderin das Nachsehen haben. Ella Seidel erlebte wenig später ein Déjà-vu, als sie zunächst in der zweiten Qualifikationsrunde an Sawangkaew scheiterte und ihr tags darauf als Lucky Loserin dasselbe Schicksal noch einmal widerfuhr.
Siegemund lieferte mit ihrem heutigen Triumph nicht nur den Beweis dafür, dass deutsche Spielerinnen diese zähe Kontrahentin sehr wohl in die Schwanken weisen können, sie holte sich auch die noch fehlenden Punkte für die Weltrangliste, um am kommenden Montag wieder die deutsche Nummer eins sowohl im Einzel als auch im Doppel zu sein.
Die erneute Wachablösung, die diesmal von längerer Dauer sein könnte, muss als hochverdient angesehen werden. Zwar gelang es beispielsweise einer Jule Niemeier als einziger Deutscher in diesem Jahr, die dritte Runde bei einem Grand Slam-Turnier zu erreichen, an die Konstanz der Altmeisterin Siegemund kommt momentan jedoch weder sie noch eine andere Deutsche heran. Dafür sind deren Ergebnisse schlichtweg zu schwankend.
Mit einem Erfolg im morgigen Halbfinale könnte die 36-jährige Schwäbin ihren wiedergewonnenen Platz an der Sonne weiter zementieren. Die Aufgabe, vor der sie am Samstag steht, könnte jedoch schwieriger kaum sein. Ihre Kontrahentin dürfte sie noch gut in Erinnerung haben: es ist die Slowakin Rebecca Sramkova, gegen die sie vor kurzem in Hua Hin das Final bestritt - und verlor.
Turnier: Jiujiang 2024