Tod den Doppelspezialistinnen !
Bereits vor einigen Monaten hatte die USTA verkündet, dass es bei den kommenden US Open im Mixed-Wettbewerb zu einigen Änderungen kommen würde. Neben solchen Dingen wie Sätzen bis vier und Spielen mit no-ad gab man unter anderem bekannt, dass es auch Änderungen bei der Zusammensetzung des Feldes geben würde. Ausschlaggebend, um am Mixed-Wettbewerb teilzunehmen, sei zukünftig ausschließlich das Ranking im Einzel. Reine Doppelspielerinnen könnten ausschließlich dank den zu vergebenden Wildcards daran teilnehmen.
Mittlerweile sind alle 16 teilnehmenden Paarungen bekannt (auch das Feld wurde von 32 Teams halbiert) und auf der Liste der Teilnehmerinnen befindet sich mit der Italienerin Sara Errani gerade mal eine Doppelspezialistin. Alle anderen 15 sind entweder Spielerinen, die man beinahe ausschließlich im Einzelwettbewerb findet oder solche, die in beiden Wettbewerben zahlreiche Erfolge vorweisen können. Paradebeispiel hierfür dürfte Erranis Landsfrau Jasmine Paolini sein. Was aber Spielerinnen wie Iga Swiatek, Aryna Sabalenka oder Madison Keys in einem Mixed-Wettbewerb verloren haben, weiß der liebe Gott.
Oder die USTA. Wie lockt man Spielerinnen, an einem Wettkampf teilzunehmen, um den sie ansonsten einen großen Bogen machen ? Natürlich mit Geld, auch wenn sie dies schon zur Genüge besitzen. Auch in Flushing Meadows weiß man, dass die ganzen Topspielerinnen bereits eine Woche zuvor schon vor Ort sind. Warum also nicht einfach den Mixed-Wettbewerb auf die Woche vor dem Hauptwettbewerb legen, um diese zu animieren, daran teilzunehmen ? Dass Spielerinnen wie beispielsweise Giuliana Olmos oder Alexandra Panova das Preisgeld notwendiger hätten, geht der USTA sonstwo vorbei. Solche Doppelspielerinnen ziehen schlichtweg nicht.
Grundsätzlich hat die USTA, was das Interesse am Mixed-Wettbewerb anbetrifft, einen Punkt. Dieser läuft bei den Grand Slams immer unter dem Radar und auch die TV-Stationen interessieren sich maximal für das Finale, auch wenn dies mitten in der heißen Phase des Einzelwettkampfes liegt. Eine Reform, um diesen Wettbewerb dem Publikum mehr ins Gedächtnis zu rufen, erscheint grundsätzlich als eine gute Idee. Aber auf Kosten der Doppelspezialistinnen ? Das kann doch nicht der Weg sein.
Dass man das Mixed etwas von den anderen Wettbewerben herauslöst, scheint auch grundsätzlich eine gute Idee zu sein. Doch hätte es nicht gereicht, wenn man diesen entweder vor oder nach dem Doppelwettbewerb hätte stattfinden lassen, damit zumindest diese beiden Konkurrenzen voneinander getrennt sind ? Bei der 2025er-Ausgabe kommt ja noch hinzu, dass dieser Titel in ZWEI Tagen ausgespielt wird. Am Mittwoch in der Qualifikationswoche wird der erste Titel bei den US Open vergeben - weit vor Beginn des Hauptfelds. Eine größere Farce hat man auf Grand Slam-Ebene noch nie erlebt.
Ja, die Spiele werden gut besucht sein. Ja, die Topstars werden alle am Start sein (wen wundert es, wenn man innerhalb von zwei Tagen eine Million Dollar gewinnen kann ?). Aber die Kuh noch weiter zu melken auf Kosten anderer, denen nun die Chance verwehrt bleibt, sich wichtiges Preisgeld hinzuzuverdienen ? Das ist definitiv der falsche Weg. Aber hey, make America great again.
Das Teilnehmerfeld findet man im übrigen hier.
Turnier: US Open 2025