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Unendliches Lucky-Loser-Glück für Eva Lys

Da hat sich die Niederlage in der letzten Qualifikationsrunde gegen die Australierin Destanee Aiava ja richtig gelohnt. Eva Lys steht als vierte deutsche Spielerin bei den Australian Open in der zweiten Runde. Die 23-jährige, die vor zwei Tagen in Melbourne ihren Geburtstag feierte, hat es auf den letzten Drücker doch noch ins Hauptfeld beim ersten Grand Slam-Turnier des Jahres geschafft und mischt nun die Konkurrenz gehörig auf. Zum Auftakt musste am Dienstag die Australierin Kimberly Birrell als erste gegen die deutsche Nummer vier die Segel streichen.

Dabei könnte der klare 6:2 und 6:2-Erfolg von Lys den Anfang einer langen Reise für die Hamburgerin in Melbourne darstellen. Denn das Glück, das der 23-jährigen heute beschieden war, ist beinahe unbegreiflich.

Lys durfte nämlich den Platz der an Nummer 13 gesetzten Anna Kalinskaya einnehmen. Alleine dieser Umstand bedeutete schon vor Beginn ihrer Partie, dass die Siegerin in der nächsten Runde auf eine ungesetzte Spielerin trifft. Zudem spielte es Lys in die Karten, dass ihre Auftaktgegnerin Birrell eine Qualifikantin war und somit zu den leichtesten Erstrundenlosen zählte, die sie überhaupt hätte bekommen können, womöglich sogar noch leichter, als wenn sie sich direkt qualifiziert hätte.

In der zweiten Runde geht es für Lys nun gegen die Französin Varvara Gracheva, die sich gegen die US-Amerikanerin Catherine McNally durchsetzen konnte. Gracheva dürfte ohne Frage ein anderes Kaliber darstellen als Birrell zum Auftakt, dennoch ist die Französin auch für die Deutsche alles andere als unschlagbar. Ihr Weg muss somit am Donnerstag nicht zu Ende sein.

Und selbst wenn Lys tatsächlich die dritte Runde erreichen sollte, wäre ihre unerwartete Glückssträhne noch lange nicht am Ende. Die potenzielle Drittrundengegnerin der an Nummer 13 gesetzten Kalinskaya wäre laut Auslosung die an Nummer 21 gesetzte Victoria Azarenka gewesen. Die jedoch zog überraschend gegen die Italienerin Lucia Bronzetti den kürzeren und verabschiedete sich direkt in Runde eins. Somit träfe Lys im Falle eines Drittrundeneinzugs entweder auf die Italienerin oder die Rumänin Jaqueline Cristian. Die Hamburgerin könnte also tatsächlich ins Achtelfinale einziehen, ohne zuvor einer gesetzten Spielerin gegenübergestanden zu haben. Verglichen mit den möglichen Aufgaben der anderen drei Deutschen in den nächsten Runden hat Lys hier schlichtweg den Jackpot geknackt.

Dabei wäre Lys um ein Haar demnächst im Flieger gelandet. Am Dienstag hatten potenzielle Nachrückerinnen die letzte Chance, um doch noch ins Hauptfeld zu gelangen. Lys hat sie genutzt. Und wie !

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Australian Open 2025