Kommentare von Schwarzwaldmarie

Bilanz 2023 bis zum gleichen Zeitpunkt, 12. März, viele Spiele, 0 Siege, damals hat es sogar bis Mitte April gedauert bis zum ersten Sieg in jenem  Kalenderjahr, das ist also eine klare Steigerung. Damals ist die Welt nicht untergegangen und sie wird auch jetzt nicht untergehen und am Ende war das Jahr 2023 garnicht einmal so schlecht für Frau Korpatsch. Gefragt sind weiterhin eine hohe Frustrationstoleranz, Geduld und eine hohe Resilienz, den Kopf nicht in den Sand stecken und niemals aufgeben. Bei Frau Kerber gab es mittlerweile auch schon die ersten Stimmen, die den Sinngehalt ihres Comebacks in Frage stellten.

Die Beteiligung von 18 ist doch gar nicht so schlecht (ohne Ironie) und das Ergebnis entspricht auch in etwa der Realität, drei Spielerinnen auf Augenhöhe.

Der Februar ist doch noch garnicht vorbei, wenn in der nächsten Nacht Niemeier und Maria ins Viertelfinale von San Diego einziehen, würden die Karten nochmals neu gemischt. Kaum hat Frau Rittner ihren Abschied bekanntgegeben, läuft es im Deutschen Frauen Tennis, Schunk, Niemeier, Maria und Akugue mit überraschenden Siegen in den letzten Tagen und Wochen.

Der Bericht von sport1 ist derart schlecht, den kann kein Tennisexperte erstellt haben, es werden mit Maria und Siegemund nur zwei deutsche Tennisspielerinnen in den Top 100 erwähnt, was ist mit Frau Korpatsch, sie wird mal wieder, wie gewohnt, komplett ignoriert. Daneben wurde der Auftritt von Angelique Kerber in Australien als gelungenes Comeback bezeichnet.   Ist es nun ein Rausschmiss vom DTB, ein Rücktritt von Frau Rittner oder eine Trennung in beiderseitigem Einvernehmen. Es werden die früheren Erfolge erwähnt, aber wie sieht es mit der aktuellen Situation im Deutschen Frauentennis aus, die beiden bestplatzierten deutschen Spielerinnen Maria und Korpatsch ziehen ihr Familiending durch und haben ansonsten recht wenig mit der DTB Förderung zu tun. Ist der derzeitige Stand wirklich so zufriedenstellend, dass man in Jubelstürme für die Arbeit von Frau Rittner ausbrechen muss. Schreit diese Situation nicht nach Veränderung.  Welchen Anteil hatte Barbara Rittner an den drei Grand Slam Siegen von Angelique Kerber ? Unser Nachbar, die tschechische Republik hat derzeit 9 Spielerinnen unter den Top 100 und wie oft in den letzten 20 Jahren den Fed Cup gewonnen.

Das war ein Finale eines 100 er Turniers, das brachte Jule Niemeier 65 Punkte, damit ist sie die Nr. 2 im Race unter den Deutschen Profi Spielerinnen. Die Anspruchshaltung hier im Forum ist teilweise schon sehr ambitioniert. Sie ist auf einem guten Weg und eine Niederlage in einem Finale, sei sie auch noch so deutlich, ist immer noch besser als ein Aus in der 1. Runde. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Ausser der Turniersiegerin müssen bei einem Turnier alle Spielerinnen eine Niederlage verarbeiten. Eine wichtige Voraussetzung im Profitennis aber auch im Sport allgemein ist eine gute Frustrationstoleranz. Das sollten eigentlich auch die Anhänger und Fans an den Tag legen. Für Jule Niemeier war es ein sehr erfolgreiches Turnier.

50.000 oder waren es gar 100.000, woher kommt diese Zahl, selbst nachgezählt oder stammt sie vom letzten Jahr. Seriöse Medien präsentieren  jedenfalls andere Zuschauerzahlen. Vielleicht haben die Organisatoren in den letzten Monaten auch ihr Konzept für das Zuschauerkontigent überdacht.

Jetzt ist auch in der 2. Gruppe schon vorzeitig die Entscheidung ums Weiterkommen gefallen, Kanada steht im Halbfinale. Theoretisch wäre dies sogar in allen 4 Gruppen möglich gewesen, ich hätte es den Veranstaltern gegönnt. Bei 3 er Gruppen kann man nicht alle 3 Spieltage im voraus festlegen, nur der erste, alles weitere hängt vom Ausgang dieses Matches ab. Das ganze Jahr spielen die Profis im K. O. Modus, da weiss auch  niemand, ob und wenn ja, gegen wen sie am nächsten Tag spielen müssen. Ich weiss keinen Grund ,warum es hier nicht funktionieren kann, der Sieger des 1. Match hat danach Pause und spielt wieder am dritten Spieltag, der Verlierer ist am 2. Spieltag wieder gefordert. Damit bleibt der Wettbewerb auf jeden Fall intakt. Das ist doch  nicht so schwer.

Jetzt geht es in 2 von 4 Gruppen um die Goldene Ananas, die  nicht einmal golden ist. Das wäre, als ob man einen 90 minütigen Krimi anschaut und nach 60 Minuten ist der Fall gelöst, der Täter verhaftet und in der restlichen halben Stunde unterhalten sich die beiden Kommissare an der Würstchenbude über den letzten Sommerurlaub.

Leute, das ist nicht die Paulaner Tennis Trophy, sondern der wichtigste Team Wettbewerb der Welt im Frauentennis. Ich weiss nicht, wie die Rechteinhaber, z.B. für die TV Übertragung, über diesen Modus denken. Was wurde nur aus dem Fed Cup und Billie Jean King muss auch noch ihren Namen für diese Witzveranstaltung zur Verfügung stellen.

Was ist das eigentlich für ein bescheuerter Modus. Normal spielt in einer 3 er Gruppe immer der Verlierer des ersten Match  auch das zweite, damit im dritten noch die Spannung erhalten bleibt, entweder ein klassisches Endspiel der beiden Gewinner der Auftaktmatches oder die Möglichkeit, dass noch alle Drei weiter kommen können. Das ist eigentlich keine höhere Mathematik.

Zur Zeit wird Frau Rittner recht deutlich mit ihrem eigenen Versagen und dem der verschiedenen DTB Porsche Talent Teams konfrontiert. Die beiden besten deutschen Einzelspielerinnen lt. Aktueller Weltrangliste sind ausgesprochene Familienprojekte abseits der verschiedenen Porsche Teams. Was zeichnet Tamara Korpatsch aus, sie war nie die talentierteste, aber sie hatte Biss, hat viele Rückschläge weggesteckt. Wie oft wurde ihr auch hier im Forum die Tauglichkeit abgesprochen, es einmal unter die Top100 zu schaffen. Sie braucht auch diesen Biss, denn ihre Familie hat alles auf die Karte Tamara gesetzt. All diese Widrigkeiten, Übernachten im Auto auf Parkplätzen, kein professioneller Trainer, keine Physios und das sie dies alles überwunden hat, helfen ihr auch auf dem Platz. Den Kopf nie in den Sand stecken, auch nach 6 oder 7 Erstrundenniederlagen weiter Turniere melden und weiter probieren. Sie konnte auch nie die Ausrede falscher Trainer anwenden und die Schuld beim Trainer suchen.

Demgegenüber der DTB und die Porsche Teams, hochprofessionelle Betreuung, ausgebildete Trainer, Physiotherapeuten, Trainingsmethoden nach neuestem wissenschaftlichen  Stand, den Talenten wird vieles abgenommen und dazu noch die hochkompetente Übermutti Barbara Rittner. Aber der Biss, das Durchhaltevermögen, das Tamara Korpatsch auszeichnet, kann nicht vermittelt werden. Nach ein paar Niederlagen wird eine Turnierpause zum Trainieren eingelegt, auf Preisgelder ist man dank der Unterstützung ja nicht so angewiesen , vielleicht mal einen Trainerwechsel ausprobieren und wenn alles nicht klappt, die Profikarriere komplett an den Nagel hängen.

 

Wenn der DTB schon die Bezeichnung professionelle Nachwuchsarbeit für sich in Anspruch nimmt,  gehört auch eine schonungslose Analyse der letzten 5 bis 6 Jahren dazu. Wer kam nach der Ära Kerber, Petkovic an Nachwuchsspielerinnen ins Profitennis. Was kann sich der DTB beim Modell Korpatsch abschauen und nicht umgekehrt. Der Erfolg hat immer recht.

Im übrigen sollte der DTB mit sehr viel Wohlwollen die Reaktionen von Tamara Korpatsch aufnehmen. Nicht Kleinbeigeben, sich wehren, nicht zu viel Respekt zeigen sind alles Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Tennisspielerin elementar sind.

Alles in allem eine schöne Cinderella Story kurz vor Weihnachten mit Tamara Korpatsch als vernachlässigtes ungerecht behandeltes Aschenputtel und Barbara Rittner als unangenehme Stiefmutter. Die Sympathien dürften ziemlich eindeutig verteilt sein

Vielleicht sollte man beim DTB auch einmal diskutieren, ob es mal Zeit wird, die sportliche Leitung im Deutschen Frauentennis auszutauschen, die Erfolge mit Kerber, Görges und Petkovic verblassen mit der Zeit. 

Ja super, der Klugscheisser, eigene Worte,  ist zurück und geht sofort seiner Berufung nach, wie haben wir ihn vermisst und weitere Relativierungen.Tatjana Maria war noch nie in den Top Ten, hat noch nie ein Grand Slam Turnier gewonnen, hat viel zu selten eine  Top Spieler besiegt, was eine bescheidene Karriere. Nur wenige Spielerinnen haben so viele Niederlagen in ihrer Karriere angesammelt wie sie. Und überhaupt, in Barranquilla war sie an Nr.,1 gesetzt und dann darf man auch einen Turniersieg erwarten,  das gelingt den anderen Spielerinnen doch auch immer und Steffi Graf und Angie Kerber waren doch viel besser usw. Für Miesepeter gibt gibt es scheinbar immer Konjunktur und sich über den nächsten noch tieferen Tiefpunkt im Deutsche Tennis zu echauffieren bringt mehr Genugtuung als sich über Erfolge zu freuen.

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