Die Spiele in der zweiten Qualifikationsrunde mit deutscher Beteiligung bei den Australian Open waren nichts für schwache Nerven. Zwar konnte sich Eva Lys problemlos mit 6:1 und 6:2 gegen die Rumänin Irina Bara durchsetzen, bei Jule Niemeier und Ella Seidel hingegen spielten sich richtige Krimis ab. Aus deutscher Sicht leider nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis.
Jule Niemeier stand in ihrer Partie gegen die an Nummer zwei gesetzte Mexikanerin im dritten Satz kurz vor dem Aus. Aus einem 0:5-Rückstand und 15:40 bei eigenem Aufschlag aber gelang ihr das wohl größte Comeback in ihrer bisherigen Karriere - zumindest bis zur eigenen 6:5-Führung.
Ausgerechnet als die Dortmunderin zum Matchgewinn servierte, verpasste sie es, den Deckel drauf zu machen und so musste der Matchtiebreak über das Weiterkommen in Runde drei entscheiden.
Hier war die Mexikanerin nun wieder die tonangebende Spielerin. Doch auch vier weitere Matchbälle bei 9:5 ließ sie ungenutzt. Ärgerlicherweise verlor Niemeier bei 9:9 dann den Punkt bei eigenem Aufschlag, was letztlich das bittere Aus für sie bedeutete.
Ein Drama der ähnlichen Art erlebte auch Ella Seidel bei ihrer Zweitrundenpartie gegen die Britin Francesca Jones. Dabei sah es lange Zeit nach einem ungefährdeten Sieg für die Hamburgerin aus.
Mit 6:3 und 4:1 führte Seidel bereits, als sie zunächst mehrere Breakbälle zum möglichen 5:1 ungenutzt ließ. Anstelle dieser Vorentscheidung setzte ihre Gegnerin nun zu einer Aufholjagd an, dank der sie bei eigener 5:4-Führung zum Satzgewinn servieren konnte. Seidel jedoch breakte zu null und erzwang die Entscheidung im zweiten Satz im Tiebreak.
Hier war es Jones, die die Oberhand behielt. Nach zwischenzeitlicher 4:2-Führung sorgte ein Punktverlust von Seidel für das 7:5 zugunsten der Britin.
Im dritten Satz schien das Match früh entschieden. 0:4 lag Seidel bereits zurück, ehe sich bei ihrer Gegnerin körperliche Probleme bemerkbar machten. Diese brachten Seidel noch einmal zurück in die Partie, die Jones beim Stande von 4:4 von Krämpfen geplagt aufgeben musste.
Somit stehen zwei der fünf gestarteten deutschen Damen in der letzten Qualifikationsrunde. Eva Lys trifft hier auf die Französin Leolia Jeanjean, Seidel bekommt es mit Hailey Baptiste aus den USA zu tun.