Drei Deutsche nach Marathontag in Vaihingen im Viertelfinale

04.07.2024 - 21:19
Marie Vogt

Nach einem beinahe komplett verregneten Mittwoch war am Donnerstag Großkampftag beim Turnier in Stuttgart-Vaihingen angesagt. 13 Erstrundenpartien sowie alle Achtelfinals sollten ursprünglich ausgetragen werden, eine minimale Regenunterbrechung am Nachmittag sorgte dafür, dass die Partie zwischen Emily Seibold und Cristina Dinu doch erst am Freitag absolviert werden kann. Dennoch stehen bereits sieben Viertelfinalistinnen beim Stuttgarter Stadtpokal fest.

Zur Freude der Fans der deutschen Damen befinden sich auch mindestens drei deutsche Spielerinnen unter den letzten acht, sollte Seibold das Match gegen Dinu am Freitag gewinnen, wären es sogar vier. Mit dabei ist die topgesetzte Hamburgerin Ella Seidel, die heute den kleinen Vorteil hatte, als einzige gestern ihr Match zu Ende zu bekommen. Somit musste sie heute nur noch einmal antreten, machte dies mit einem souveränen 6:3 und 6:1 über die Slowenin Nika Radisic aber ordentlich.

Neben Seidel steht auch die amtierende U18-Meisterin Marie Vogt im Viertelfinale. Vogt musste zunächst noch ihre Erstrundenpartie am Morgen gegen die an Nummer sieben gesetzte Lettin Diana Marcinkevica absolvieren, der sie jedoch überhaupt keine Chance ließ und genauso souverän wie überraschend mit 6:3 und 6:2 triumphierte.

Im Anschluss folgte nicht nur für Vogt, sondern wohl für alle Zuschauer das Highlight des Tages. Die 19-jährige traf im Duell zweier Linkshänderinnen auf die weitaus höher einzustufende Nastasja Schunk und bot dem Publikum ein unterhaltsames Match mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Nachdem es beiden Spielerinnen gelungen war, einen Satzgewinn zu ihren Gunsten zu verbuchen, blieb das Spiel auch im dritten Satz dank vieler Breaks auf beiden Seiten ausgeglichen.

Ein weiteres gelang auch Vogt beim Stande von 4:4, so dass diese die Möglichkeit bekam, mit eigenem Service die Partie zu beenden. Zunächst lief auch alles nach Plan und bei 40:15 besorgte sich die Urbacherin zwei Matchbälle. Mit einem Doppelfehler gab sie jedoch den ersten her und auch der zweite fand nicht das gewünschte Ziel der Deutschen Meisterin.

Schunk gelang in der Folge nicht nur der 5:5-Ausgleich, sie legte auchn direkt auf 6:5 vor und war nun deutlich am Drücker. Doch auch ihr war das Glück bei zwei Matchbällen bei Aufschlag Vogt nicht vergönnt und so kam, was sich schon den ganzen Satz über abzeichnete: der entscheidende Tiebreak.

Hier war Vogt von Beginn an am Drücker und geriet lange Zeit nicht in Rückstand, ehe ausgerechnet beim Stande von 5:4 zwei Punkte an ihre 22-jährige Gegnerin gingen, die somit ihren ersten Matchball erspielen könnte. Doch auch dieser Versuch sollte nicht von Erfolg gekrönt sein. Vogt glich zum 6:6 aus und ein zweites Mal mussten die Seiten gewechselt werden.

Nach dem 6:6 gelang es der 19-jährigen zunächst zweimal, sich weitere Matchbälle zu erspielen, doch Schunk wehrte beide souverän ab. Beim dritten Matchball von Vogt in diesem Tiebreak hatte sie den Vorteil, selbst zu servieren und nutzte dies, um mit einem Ass den Tiebreak mit 10:8 und das Match mit 6:3, 3:6 und 7:6(8) zu beenden. Vogt trifft damit im rein deutschen Viertelfinale auf die gleichaltrige Ella Seidel.

Während das Comeback von Nastasja Schunk nach ihrer langen Verletzungspause weiter nicht so richtig in Fahrt kommen will, kennt der Weg von Marie Vogt aktuell nur eine Richtung. Nachdem sie erst letzten Oktober überhaupt ins Ranking eingestiegen war, steht sie mittlerweile bereits auf Platz 860. Dank ihrer bisherigen Erfolge in dieser Woche wird sie in der am 15. Juli erscheinenden Weltrangliste erstmals einen Platz in den Top 800 einnehmen.

Für den Schlusspunkt des Tages sorgte Marathonfrau Lara Schmidt. Die Nürnbergerin überstand zunächst am Nachmittag ihre Erstrundenpartie gegen die US-Amerikanerin Savannah Broadus nach knapp drei Stunden mit 6:2, 6:7(5) und 7:5, ehe sie am Abend zu ihrer Achtelfinalbegegnung gegen die Griechin Sapfo Sakellaridi antrat. Nach einer nur minimal kürzeren Spielzeit als im Match zuvor überstand Schmidt auch diese Hürde mit 6:4, 3:6 und 6:4 und darf sich nach diesem beinahe sechsstündigen Marathon am heutigen Tag morgen auf ein Match gegen Middendorf-Bezwingerin Julie Struplova freuen. Ihre geplante Teilnahme am Ligaspiel am Samstag jedenfalls steht nach den Erfolgen heute auf der Kippe.