Siegemunds großer Kampf wird nicht belohnt

17.04.2024 - 21:19
Laura Siegemund

Laura Siegemund hat in ihrem Erstrundenmatch beim Porsche Tennis Grand Prix erneut unter Beweis gestellt, welche kämpferischen Qualitäten sie seit Jahren auszeichnen. In ihrer Partie gegen die Ukrainerin Marta Kostyuk lag die 36-jährige bereits aussichtslos mit 3:6 und 2:4 zurück, doch ans Aufgeben war bei der amtierenden Doppel-Weltmeisterin nicht zu denken. Mit einem wahren Kraftakt kämpfte sie sich in den Satz zurück, auch Aufschlagverluste zum 4:5 und 5:6, als Kostyuk die Chance hatte, zum Matchgewinn zu servieren, warfen die Deutsche nicht aus der Bahn. Stattdessen erzwang Siegemund die Entscheidung im Tie-Break, in dem sie von Beginn an den Ton angab und den sie verdient mit 7:4 für sich entscheiden konnte.

Eine echte Wende wollte sich nach dem Satzausgleich jedoch nicht einstellen. Zwar ging das erste Break direkt zu Beginn an Siegemund, doch Kostyuk schlug direkt zurück und ließ keinen Zweifel daran, dass sie nach wie vor gewillt war, diese Partie für sich entscheiden zu wollen. So gelangen der Ukrainerin zunächst drei Spielgewinne in Folge, ehe sie selbst ein zweites Mal in diesem Satz ihr Service abgeben musste. Als es beim Stande von 2:3 danach aussah, als wäre Siegemund wieder in der Partie, folgte direkt der nächste Aufschlagverlust zur 4:2-Führung von Kostyuk.

Ab diesem Moment schien das Pendel in Richtung Siegemund auszuschlagen. Ein hart umkämpftes Aufschlagsspiel der Ukrainerin endete nach 16 Punkten zugunsten der 36-jährigen und auch ihr folgendes eigenes Aufschlgasspiel konnte die Schwäbin mit Bravour für sich entscheiden. Somit war ihr der 4:4-Ausgleich gelungen und das Momentum lag nun eindeutig auf ihrer Seite.

Dieser vermeintliche Vorteil führte auch dazu, dass beim kommenden Aufschlagsspiel von Kostyuk ein Breakball für Siegemund heraussprang. Doch der 36-jährigen war dies nicht auch noch vergönnt. Stattdessen brachte die Ukrainerin ihr Service ins Ziel und war somit nur noch ein Spiel vom Matchgewinn entfernt. Obwohl die Deutsche sich bei eigenem Aufschlag zwei Spielbälle zum 5:5 erspielen konnte, war es am Ende Kostyuk, die ihren zweiten Matchball zum 6:3, 6:7(4) und 6:4-Erfolg verwandeln konnte. Ärgerlich war aus deutscher Sicht zudem, dass Siegemund ihren zweiten Spielball leichtfertig mit einem Doppelfehler verschenkte.

Dennoch muss man die Leistung der deutschen Nummer drei über mehr als drei Stunden nahtlos anerkennen. Unabhängig vom Spielstand, und erschien dieser noch so aussichtslos, legte Siegemund alles rein, um diese Partie als Siegerin zu beenden. Nur noch die größten Optimisten hätten bei 3:6 und 2:4 auch nur noch einen Pfifferling auf die Deutsche gesetzt, doch wieder einmal bewies sie, dass ein Match erst zu Ende ist, wenn auch der Matchball verwandelt ist. Und dass sie am Ende diejenige gewesen wäre, die dies getan hätte, dafür hat am Ende nicht wirklich viel gefehlt. Chapeau !