Spätes Happy End für Maria

15.01.2024 - 07:34
Tatjana Maria

Tatjana Maria hat mit einem Kraftakt als dritte deutsche Spielerin die zweite Runde bei den Australian Open erreicht. Gegen die Kolumbianerin Camila Osorio und beinahe das komplette Publikum auf Court 12 konnte sich die Bad Saulgauerin in drei Sätzen mit 7:5, 6:7(4) und 6:4 nach einer Spielzeit von zwei Stunden und 52 Minuten durchsetzen. Dabei hätte die Partie bereits viel früher entschieden sein können.

Im ersten Satz sprach zunächst nichts für einen deutschen Erfolg. Schnell sah sich Maria einem 1:5-Rückstand gegenüber, ehe ihre Gegnerin zunächst nichts mehr auf die Reihe bekam und sechs Spiele in Folge abgeben musste.

Satz zwei verlief über weite Strecken ähnlich, wie der erste endete. Als bei 7:5 und 5:2 alles nach einem Maria-Sieg aussah, drehte sich die Partie erneut. Nur einen der folgenden 13 Punkte konnte die deutsche Nummer eins für sich entscheiden. Dank eines gewonnenen Aufschlagsspiels zum 6:5 rettete sie sich dennoch in den Tie-Break. Diesen jedoch verlor sie mit 4:7 und verpasste somit die Entscheidung in dieser Partie.

Daher musste wie zuvor auch bei den beiden anderen Deutschen, die in Runde zwei eingezogen waren, der dritte Satz die Entscheidung bringen. Die Befürchtungen, Maria könnte nun komplett einbrechen, schienen sich zunächst zu bewahrheiten. Schnell führte Osorio mit 2:0 und die Kolumbianerin war nun auf dem besten Weg, den Platz doch noch als Siegerin zu verlassen.

Danach folgte eine Wiederholung der Geschehnisse aus Satz Nummer eins. Nach drei Aufschlagverlusten ihrer Gegnerin gewann Maria fünf Spiele in Folge und führte nun mit 5:2 bei eigenem Aufschlag. Eine Vorentscheidung war dies dennoch nicht. Angepeitscht vom Publikum gelang Osorio das Break zum 3:5 sowie der Aufschlaggewinn zum 4:5. Der Deutschen drohte nun ein ähnliches Schicksal zu widerfahren wie im Satz zuvor.

Doch am Ende zitterte sich Maria zum 6:4, nachdem es mittlerweile 30:30 gestanden hatte und auch dieses Spiel auf des Messers Schneide stand. Die Erleichterung über diesen Erfolg war Maria deutlich anzumerken. Minutenlang verharrte sie nach dem verwandelten Matchball auf ihrem Stuhl und versuchte zu realisieren, was soeben geschehen war.

In der zweiten Runde wartet auf Maria mit der an Nummer 26 gesetzten Italienerin Jasmine Paolini ein größerer Brocken. Daran dürfte sie im Moment des Sieges jedoch mit Sicherheit keinen Gedanken verschwendet haben.