Die Mona wird's schon richten

08.02.2021 - 15:33
Mona Barthel

Betrachtet man das Abschneiden der deutschen Damen an Tag eins der Australian Open, könnte man beim Deutschen Tennisbund fast auf die Idee kommen, das Motto "Deutschland spielt Tennis" in "Tennis-Deutschland schaut zu" umbenennen. Diesen Eindruck könnte man zumindest beim Blick auf die heutigen Ergebnisse gewinnen. Denn während die Niederlage von Laura Siegemund gegen Serena Williams zu erwarten war und auch Ons Jabeur ihrer Favoritenrolle gegen Andrea Petkovic gerecht geworden ist, gleicht das Ausscheiden von Angelique Kerber gegen die US-amerikanische Linkshänderin Bernarda Pera einer mittleren Katastrophe.

Wobei es nicht einmal um das Ausscheiden selbst ging, sondern eher um die Art und Weise, wie sich Kerber von Beginn an ihrem Schicksal ergeben hatte. Ganze 18 Minuten waren vergangen und der erste Satz bereits mit 0:6 Geschichte. Erst beim Stande von 0:3 im zweiten Durchgang gelang der Kielerin ihr allererster Spielgewinn, doch die Wende konnte sie damit nicht mehr herbeiführen. Vielmehr strahlte die dreifache Grand Slam-Titelträgerin eine gewisse Lustlosigkeit aus, wie man sie von ihr desöfteren in den letzten Jahren gesehen hatte. Und so konnte sie auch ihre allerletzte Chance - ein 0:40 bei 4:5 und Aufschlag Pera - nicht in zählbares verwandeln.

Können die Australian Open für die deutschen Damen somit bereits nach Tag eins zu den Akten gelegt werden ? Nicht ganz. Ausgerechnet die dank eines special rankings ins Feld gekommene Mona Barthel ist die letzte deutsche Vertreterin im Feld und hat zudem mit der italienischen Qualifikantin Elisabetta Cocciaretto die beste Auslosung von allen vier Deutschen. Sie könnte die bislang ernüchternde deutsche Bilanz etwas aufhellen und dafür sorgen, dass es zumindest einer Deutschen gelingt, die Auftakthürde zu überstehen.

Bereits schon einmal in Roland Garros 2020 hatte man Tennis-Deutschland nach dem ersten Tag und einer beispiellosen Niederlagenserie abgeschrieben, ehe an Tag zwei Laura Siegemund zu ihrem Höhenflug ansetzte, der erst im Viertelfinale von Petra Kvitova gestoppt wurde.