Nix zu holen in Grenoble

10.02.2021 - 20:24
Anna-Lena Friedsam

Den "tiefen Tiefpunkt" und den "noch tieferen Tiefpunkt" kennt man eigentlich nur aus einem legendären Interview von Rudi Völler im Jahre 2000 nach einem 0:0 gegen die Fußball-Weltmacht Island. Jetzt hat der "tiefe Tiefpunkt" auch das deutsche Frauentennis erreicht. Nicht nur, weil nur noch Mona Barthel bei den Australian Open die deutsche Fahne hochhält und das möglicherweise nur noch bis zum Match heute nacht gegen Karolina Muchova, sondern weil auch auf ITF-Ebene aus deutscher Sicht mittlerweile Land unter ist.

Drei deutsche Damen waren im Hauptfeld des W25-Turniers in Grenoble gestartet, nach der ersten Runde geht das Turnier bereits ohne deutsche Beteiligung weiter. Jule Niemeier, gegen die an drei gesetzte Tereza Martincova ohnehin als Qualifikantin in der Außenseiterrolle, musste beim Stande von 0:3 aufgeben und Tamara Korpatsch, die als klare Favoritin in ihre Partie gegen die französische Qualifikantin Gaelle Desperrier gegangen war, holte sich zum Auftakt gleich eine Zweisatzpleite ab.

Den tiefen Tiefpunkt perfekt machte dann noch Anna-Lena Friedsam. Die an zwei gesetzte ehemalige Top 50-Spielerin traf am Abend auf Desperriers Landsfrau Amandine Hesse. Nach einem Katastrophenstart mit 0:4 gelang der 27-jährigen zunächst die Wende mit fünf Spielgewinnen in Folge - nur um drei Spiele später den Satz mit 5:7 zu verlieren. Dass der zweite Satz zudem mit 3:6 verloren ging - geschenkt.

Und so muss einem langsam angst und bange werden, wenn er an die aktuelle Situation im deutschen Frauentennis denkt. Grand Slam-Turniere ohne deutsche Beteiligung gibt's nicht ? Darauf würde ich momentan lieber kein Geld setzen.