Deutschland ist United Cup-Sieger 2024

07.01.2024 - 15:31
Laura Siegemund

Das deutsche Team hat bei der zweiten Auflage des United Cup erstmals den Titel geholt. Im einem dramatischen Finale gegen ein starkes polnisches Team stand es am Ende 2:1, nachdem Angelique Kerber gegen die Weltranglistenerste Iga Swiatek zunächst unterlegen war und auch Alexander Zverev gegen Hubert Hurkasz lange auf der Verliererstraße war und bei 4:6 im Tiebreak des zweiten Satzes nur einen Punkt von der Niederlage entfernt war.

Dank Zverevs Nervenstärke, die ihn zu einem 6:7(3), 7:6(6) und 6:3-Erfolg führte, musste am Ende wie im übrigen in allen deutschen Spielen in diesem Turnier das Mixed über Sieg und Niederlage entscheiden. Laura Siegemund und Alexander Zverev standen hier Iga Swiatek und Hubert Hurkasz gegenüber.

In einem ausgeglichenen ersten Satz genügte ein einziger Aufschlagverlust auf polnischer Seite, um Deutschland die mit einem 6:4 die Satzführung zu bescheren. Eine Vorentscheidung war jedoch dadurch noch nicht gefallen. Mit einem schnellen 3:0 in Satz zwei war die Begegnung wieder komplett offen und vieles sprach für eine Entscheidung im Matchtiebreak. Doch ausgerechnet der stärkste Aufschläger Hubert Hurkasz sollte wie zuvor Alexander Zverev auf deutscher Seite sein Service abgeben müssen, so dass dieser Durchgang wieder ausgeglichen war.

Dennoch kamen die Polen zum Satzausgleich. Zwei Aufschlagverluste von Laura Siegemund und einer von Iga Swiatek sorgten für das 7:5 und Polen erzwang somit die Verlängerung im Matchtiebreak.

Zverev und Siegemund schienen nun genug von der Spannung zu haben, die sie seit der Nacht zuvor bis zu diesem Zeitpunkt begleitete. Ein schnelles 3:0 führte beim ersten Seitenwechsel zu einer komfortablen 5:1-Führung. Beide deutschen Akteure agierten in diesem dritten Satz deutlich konzentrierter und ließen keinen Zweifel mehr daran, dass sie den Platz als siegreiches Team verlassen würden. Swiatek und Hurkacz hatten dem wenig entgegenzusetzen und so stand am Ende ein hochverdienter 6:4, 5:7 und 10-4-Erfolg.

Dabei war Deutschland nach der Niederlage gegen Frankreich in der Gruppenphase so gut wie ausgeschieden. Erst Maria Sakkari und Stefanos Tsitsipas brachten die Deutschen dank zweier Zweisatzerfolge wieder zurück ins Rennen. Das Schicksal wollte es dann, dass es ausgerechnet die Griechen waren, die im Viertelfinale gegen Deutschland den kürzeren zogen und aus dem Wettbewerb ausscheiden mussten.

Was von diesem Turnier definitiv lange in Erinnerung bleibt, ist das Halbfinale zwischen Deutschland und Australien. Nach dem anfänglichen Matchballdrama zwischen Angelique Kerber und Ajla Tomljanovic gipfelte die Partie weit nach Mitternacht in einem Matchtiebreak der Extraklasse. Um 2:20 Uhr verwandelten Alexander Zverev und Laura Siegemund ihren Matchball gegen Matthew Ebden und Storm Hunter, die zuvor selbst mehrere Matchbälle liegen haben lassen.

Im kommenden Jahr wird es wieder einen United Cup geben und auch ohne deutsche Brille dürfte dies ein Format der Zukunft sein, insbesondere als Saisonauftakt vor dem ersten Grand Slam-Turnier. Jeder Einzelspielerin sind zwei Matches in jedem Falle garantiert, sollte das Team das Finale erreichen, wären es sogar bis zu fünf innerhalb von gerade einmal zehn Tagen. Vielleicht sollten sich Davis- und BJK Cup daran ein Beispiel nehmen. Diese kommen in ihrer aktuellen Form hingegen eher antiquiert daher, gerade durch die vielen Qualifikationsgruppen und -runden zuvor wirkt dies auf den gemeinen Tennisfan ziemlich verwirrend.