Jubel bei den deutschen Tennisdamen beim Turnier in Madrid. Die Ü35-Fraktion hat wieder einmal geliefert. MIt Tatjana Maria hat die einzige Deutsche, die direkt im Hauptfeld steht, bereits die zweite Runde erreicht, zudem gesellt sich ihr nun Laura Siegemund hinzu, die auch ihre zweite Qualifikationspartie erfolgreich bestreiten konnte. Weniger Grund zur Freude hingegen hatte Jule Niemeier. Die Dortmunderin unterlag im Kampf um einen Platz im Hauptfeld der Serbin Olga Danilovic in zwei Sätzen.
Die Auftaktpartie der Bad Saulgauerin gegen die US-Amerikanerin Peyton Stearns entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Nach einer schnellen 3:0- und 4:1-Führung servierte Maria beim Stande von 5:3 zum Gewinn des ersten Satzes. Dieses Unterfangen misslang jedoch wie auch der einzige Satzball der Deutschen beim Stande von 6:5 bei Aufschlag ihrer Gegnerin. Im darauffolgenden Tiebreak gelang es ihr, einen schnellen 0:3-Rückstand bis auf 4:4 zu egalisieren, nach drei Punktgewinnen in Folge für die US-Amerikanerin war der Satz jedoch verloren.
Von diesem Rückschlag schien sich Maria schnell zu erholen. Im zweiten Satz ging Maria sogar mit 4:0 in Führung, doch nachdem Stearns bis auf 2:4 verkürzen konnte, fürchtete man kurzzeitig, dass Maria auch diese Führung einbüßen konnte. Diesen Befürchtungen wirkte die 36-jährige jedoch schnell entgegen. Nach einem weiteren Break standen die Zeichen auf Satzausgleich, was ihr letztlich auch mit 6:2 gelang.
Der entscheidende Durchgang war für deutsche Fans nichts für schwache Nerven. Schnell ging die US-Amerikanerin mit 3:0 in Führung und es sah danach aus, als sollte sie den Platz als Siegerin verlassen. Maria jedoch kämpfte sich zurück auf 3:3 und es entwickelte sich in der Folge ein Duell auf Augenhöhe.
Sowohl beim Stande von 4:5 als auch bei 5:6 galt es für Maria, die Nerven zu bewahren. Zwischenzeitlich war Stearns nur zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt, doch der deutschen Nummer eins gelang es, sich in den Tiebreak zu retten. Auch dieser entwickelte sich zu einer dramatischen Angelegenheit. Beim Stande von 4:4 schien Maria zunächst das entscheidende Mini-Break zum 5:4 gelungen zu sein nach einem verschlagenen Überkopfball ihrer Gegnerin, doch ein leichter Fehler ihrerseits machte den Vorsprung wieder zunichte.
Mit einem Ass besorgte sich die 36-jährige dennoch ihren ersten Matchball, den sie dank einer zu lang geratenen Vorhand ihrer Gegnerin nach einer Spielzeit von knapp drei Stunden verwandeln und den 6:7(4), 6:2 und 7:6(5)-Sieg perfekt machen konnte. In der zweiten Runde wartet auf Maria nun die ehemalige Weltranglistenerste Victoria Azarenka, doch unabhängig des Ausgangs dieser Partie kann sie schon jetzt mit ihrer Leistung bei diesem Turnier zufrieden sein.
Deutlich unspektakulärer verlief am Abend die Qualifikationspartie zwischen Laura Siegemund und der Spanierin Carlota Martinez Cirez. Nach einer besonders für Siegemund ungewöhnlich kurzen Spieldauer von etwas mehr als einer Stunde stand ihr Hauptfeldeinzug nach einem 6:1 und 6:2-Erfolg fest.
In der ersten Runde des Hauptfelds trifft Siegemund nun auf die Kroatin Donna Vekic. Die Siegerin trifft in Runde zwei auf die Griechin Maria Sakkari.