NÜRNBERGER Cup 2017 (5) - Charlotte haut ab, Laura schockt Tennis-Deutschland

Tag 5 des NÜRNBERGER Versicherungscups begann eigentlich recht entspannt und mit einer wahren Kuriosität. Während Tatjana Maria morgens um halb 11 für ihr späteres Match trainierte, entwischte Tochter Charlotte ihrer Babysitterin und wandelte alleine auf der Anlage des 1. FC Nürnberg umher. Dies jedoch nur relativ kurz, dann hatte man sie wieder eingefangen.

Das war es dann aber schon mit den guten Nachrichten aus deutscher Sicht. Dabei war in der Partie zwischen Laura Siegemund und Barbora Krejcikova eigentlich alles angerichtet für das längste Spiel in der Turniergeschichte. 6:4 und 5:5 führte die Deutsche nach zwei Stunden und 35 Minuten und es roch irgendwie nach einem dritten Satz, der die Spielzeit weit über drei Stunden hinaus gezogen und den Rekord von Lena Rüffer und Arina Rodionova 2015 mit 2:57 Stunden locker überboten hätte.

Doch es kam anders und es kam vor allem bitter. Beim Stande von 5:5 und 30:15 Aufschlag Krejcikova versucht Laura Siegemund, einen Vorhandschlag noch zu erreichen, was ihr zwar gelingt, der Ball allerdings ins Netz segelt. Während des Schlages aber knickt Siegemund um und klagt kurz darauf mit dem Schrei "Eis bitte !" über höllische Schmerzen.

Was die kommenden Minuten anbetrifft, spielte sich ein wahres Drama ab. Stadionsprecherin Petra Bindl persönlich rannte förmlich um ihr Leben, um nur schnell Eisbeutel für die schwer verletzte Laura Siegemund zu bekommen. Selbstverständlich war längst die Physiotherapeutin der WTA zur Stelle und wenig später kam auch die Trage für die unglückliche Patientin.

Unter Schmerzen und unter Tränen wurde Laura Siegemund abtransportiert. Es war um kurz vor 14 Uhr das traurige Ende einer Partie, die Geschichte hätte schreiben können. Da ist es auch kein Trost, dass sie es auf anderem Wege getan hat, da Laura Siegemund in der Geschichte des NÜRNBERGER Versicherungscups die erste ist, die mit der Trage vom Court gebracht werden musste. Auf diesen Aspekt hätte man auch gut und gern verzichten können.

Der Negativtrend aus deutscher Sicht setzte sich auch in der Folge fort. Tatjana Maria, Annika Beck und Julia Görges, sowie Nicola Geuer im Doppel scheiterten an diesem Mittwoch. Letzte deutsche Hoffnung ist nun Carina Witthöft, die das deutsche Duell gegen Görges für sich entscheiden konnte.

Die Ergebnisse von Tag 5:

Hauptfeld, Achtelfinale:

Kiki Bertens (1) - Annika Beck 7:5 6:2
Misaki Doi - Océane Dodin 3:6 6:0 6:3
Yaroslava Shvedova (7) - Tatjana Maria 6:2 6:4
Carina Witthöft - Julia Görges (6) 6:1 7:5
Barbora Krejcikova - Laura Siegemund (4) 4:6 5:5 ret.
Yulia Putintseva - Yanina Wickmayer 6:4 6:0

Doppel, Viertelfinale:

Melichar/Smith - Cadantu/Geuer 6:0 6:2
Flipkens/Larsson - Knoll/Schuurs 5:7 7:6(3) 10-7
Klepac/Martinez Sanchez - Irigoyen/Kania 6:0 7:6(5)