Schiri-Posse um Angie - und wohin geht Koukalova ?

Tag 4 des NÜRNBERGER Versicherungscup stand im Zeichen des zweiten Auftritts der deutschen Nr. 2 Angelique Kerber. Sie traf im Spiel des Tages um 17:30 Uhr auf die Tschechin Klara Koukalova.

Was das Spiel anbetrifft, ist die Geschichte schnell erzählt. Kerber macht aus einem 0:1 ein 6:1, liegt danach 1:5 zurück, um am Ende doch noch mit 7:6(2) zu trumphieren. Interessant sind jedoch die Geschehnisse während und nach dem Match, die ein reines Ergebnis nunmal nicht wiederspiegeln kann.

6:1 1:2 aus Sicht der Deutschen - alles scheint seinen gewohnten Gang zu gehen, auch wenn die Deutsche mit Break zurückliegt. Dann aber überstürzen sich die Ereignisse. Im Mittelpunkt der Geschehnisse: der Schiedsrichter und die Linienrichter.

Beim Stande von 30:30 spielt Koukalova einen Ball knapp auf (oder doch neben ?) die Linie. Kerber bringt den Ball zwar noch zurück, der Punkt aber geht letztlich an Koukalova. Kerber ist unzufrieden damit, dass der Schiedsrichter nicht intervenierte und beschwert sich darüber. Doch der Referee bleibt stur und erklärt, wenn er von oben keinen Abstand sähe, ist der Ball aus seiner Sicht gut. "Abstand ? Was für ein Abstand ?" Wahrscheinlich meinte er den Zwischenraum zwischen Linie und Ball, möglicherweise ist aber auch in Österreich die Bezeichnung "Abstand" gebräuchlicher. Kerber winkte jedenfalls dankend ab.

Wir bleiben in Spiel 4 des zweiten Satzes. Koukalova serviert, der Linienrichter gibt den Ball aus. Erneut greift der Schiedsrichter ein, geht an die Stelle und gibt den Ball gut. Kerber verzieht nur noch das Gesicht und lacht.

Damit noch nicht genug. Im selben Spiel hat Koukalova einen Spielball und zweiten Aufschlag. Und was passiert in dieser Situation bei der mittlerweile angeheizten Stimmung ? Es gibt den einzigen Fußfehler des Tages. Koukalova ist fassungslos, Kerber kann nur noch mit dem Kopf schütteln - so wie das komplette Publikum auch.

Am Ende holt sich Koukalova dennoch das Spiel und baut später sogar auf 5:1 aus - der Rest ist Geschichte.

Die Tschechin war es auch, die für den letzten Höhepunkt des Abends sorgte. Gedankenverloren läuft sie nach Spielende nicht zum Courtausgang, sondern in die hintere Ecke (weil dort womöglich bei den meisten Turnieren der Ausgang ist). Dort angekommen versucht sie krampfhaft herauszukommen, ehe ihr einer der Securitys den richtigen Weg weist. (Bild: Kerber beim Interview, Koukalova auf Irrwegen)

Und so sieht der Spielplan für den wohl von Regen dominierten Mittwoch aus: