Absagenflut spült Gerlach und Lisicki in Linz-Quali

06.11.2020 - 17:57
Sabine Lisicki

Da wurde die deutsche Beteiligung beim WTA-Turnier in Linz doch noch üppiger als zunächst vermutet. Nach der Absage von Tamara Korpatsch, sah es lange so aus, als sollte lediglich Anna-Lena Friedsam die deutschen Farben in Oberösterreich vertreten, nun haben sich mit Katharina Gerlach und Sabine Lisicki doch noch zwei weitere deutsche Damen in der Qualifikation hinzugesellt.

Auffällig ist hierbei, dass Lisicki keine Wildcard für die Qualifikation benötigte, sondern ihr "protected ranking" von 273 dafür ausreichte. Ursprünglich lag der Cut-off hierfür bei 120, damit hat man mittlerweile direkt einen Platz im Hauptfeld sicher. Als letzte Spielerin gelangte Lisicki in die Qualifikation, deren Cut-off somit um mehr als 150 Plätze tiefer lag als zu Meldeschluss.

Wie zu befürchten war, haben sich nun doch viele Spielerinnen kurzfristig dazu entschlossen, ihre Saison zu beenden. So haben vier der ursprünglich zehn gemeldeten Spielerinnen aus den Top 50 auf eine Teilnahme verzichtet. Bitter ist natürlich zudem, dass es in diesem Jahr nicht mehr darum geht, sich die entscheidenden Zähler für die WTA Finals zu sichern. Dies brachte in so manchem Jahr in Linz Felder hervor, wie man sie bei International-Turnieren eigentlich weniger sieht.

Was 2020 zudem ärgerlich, aber leider nicht vermeidbar ist, sind die fehlenden Zuschauer, die aus dem großen 30-jährigen Jubiläum eine Veranstaltung hinter verschlossenen Türen machen. Dass MatchMaker trotz dieser widrigen Umstände dennoch alles dafür tat, um das 30-jährige stattfinden zu lassen, dafür gebührt den Verantwortlichen höchsten Respekt. Andere hätten bei diesen Rahmenbedingungen längst die Flinte ins Korn geworfen.

So bleibt diesen nur zu wünschen, dass sie ab dem morgigen Samstag hochklassiges Tennis zu sehen bekommen. Ein Finale zwischen den beiden Doppelpartnerinnen Aryna Sabalenka und Elise Mertens wäre sicher nicht das schlechteste, was Linz passieren könnte. Und den Fans vor den heimischen Bildschirmen auch nicht.