ITF Horb-Bildechingen 25k

Bisher fünf Deutsche im Hauptfeld, vier davon in der ersten Runde gegen eine Qualifikantin. Da könnten ein paar Punkte drin sein.

Jochen schrieb:

Diese Wildcards für Mona sind schon etwas eigenartig. Sind die Nachwuchshoffnungen schon ausgegangen ?

Die Auswahl war auch nicht gerade riesig. Begründung des Turnierdirektors war die "Anerkennung ihrer Verdienste für den deutschen Tennissport".

Kann man drüber diskutieren, wenigstens kann man damit etwas Werbung machen, wenn andere Deutsche schon kneifen.

Heute war ich auf der Anlage. War ganz praktisch, weil die Deutschen direkt nebeneinander gespielt haben, man musste sich nur drehen.

Angenehm überrascht war ich von Joelle Steur, da war überhaupts nichts von hunderten Plätzen Differenz in der Rangliste zu sehen, das Spiel war völlig ausgeglichen, im dritten Satz dominierte dann die Deutsche mit knallharten Grundschlägen.

Nun gegen Sina Herrmann, die sich gegen eine Japanern weiter quälte, sich aber das Leben selber schwer machte. Fast zweieinhalbstunden für zweimal 6:4 sagt alles aus. Eigentlich dominant, aber immer wieder mit zu vielen Fehlern und einer Gegnerin, die verdammt viel erlief.

Ella Seidel ist wirklich ein grosse Hoffnung, die Vorhand ist zum zunge schnalzen, allerdings hatte sie nach klarer Führung eine Schwächephase und musste in einen dritten Satz. Diese Abgezocktheit ist trotz ihres Alters schon erstaunlich.

Die einzige Enttäuschung heute war Noma, gegen eine griechische "Bringerin", gegen die sie nie ein Mittel fand. Habe allerdings auch noch nie so einen Aufschlag der Gegnerin gesehen, den muss man gesehen haben. Trotzdem war Noma einfach zu hektisch und wollte zu schnell zuviel, mit den zahlreichen Fehlern war man im Endeffekt chancenlos.

Dann noch ein bisschen von Mona gesehen, die ersten Spiele katastrophal, aber den ersten Satz hat sie dann doch gewonnen. Allerdings muss da viel mehr kommen, wenn sie noch mal in die Top 100 will. Insgesamt ein Tennistag, der Spass gemacht hat.

Im Damentennis ist verdammt viel möglich, aber Teile des ersten Satzes von Mona, den ich noch vor Ort gesehen habe, sagen mir auch, dass die Wahrscheinlichkeit gegen Null geht. Da fehlt einfach alles, angefangen vom Aufschlag. Die Gegnerin musste den Ball nur reinspielen und das nicht mal sonderlich druckvoll, es hat gereicht. Wenn man es dann am Ende trotz Führung doch noch vergeigt, wird das nichts mehr, denn Bonardi war als Lucky Loserin mit die leichteste Gegnerin, die man erwischen konnte und für mich die Schwächste, die ich neben Barthel gesehen habe.

Zur Seite: heute gibt es so viele Zahlen und Statistiken im Netz, dazu tonnenweise Livestreams, dies vor ein paar Jahren noch gar nicht gab, dies sollte ausreichen. Wer braucht schon Ergebnisse aus 15 k Turnieren? Das sind nur ganz wenige Insider. Sprich, der Freak muss sich halt das selbst holen, war er für sich als wichtig empfindet. Es sei denn, es findet sich jemand, der jeden Tag mehrere Stunden investiert, nur für was und wen?

Mit Steur und Seidel stehen zwei deutsche Wildcards im Viertelfinale, war auch nicht unbedingt zu erwarten.

Mal sehen, was noch geht, Seidel gegen die Topgesetzte Fourlis, Steur gegen die Topspinmaschine Sakellaridi.

Hardcore-Fan schrieb:

Toller Sieg von Joelle Steur über die Griechin Sakellaridi - dürfte ihr größter Erfolg bisher auf ITF-Niveau sein!

In der Tat, diese Griechin ist extrem blöd zu spielen, dabei ist deren "Aufschlag" ja eigentlich eine Einladung.

Trotzdem die Nerven bewahrt, Glückwunsch!

Schade für Steur, ging am Ende relativ schnell, aber heute war nichts drin. Sie wirkte müde und machte ungewohnt viele Fehler, die Gegnerin musste nicht viel tun.

Dazu kam dann noch die seltsame Spielansetzung (gestern letztes Match, heute erstes), aber dennoch war es ein grosser Erfolg, zumal sie ja nur als Ersatzwildcard ins Feld kam.

Persönliches Fazit aus deutscher Sicht: insgesamt positiv. Seidel hat für mich mehr Potenzial als z.B. eine Niemeier, eine Steur hat auch gezeigt, was in ihr steckt, mal sehen, was die nächsten zwei, drei Jahre bringen. Dazu eine Noma, die vor allem noch an ihrer Einstellung arbeiten muss, dann kanns auch weit nach oben gehen.

Wenn man selbst direkt am Platz steht, sieht man, wie eng das alles leistungstechnisch beisammen liegt. Da entscheiden oft nur Kleinigkeiten und Prognosen sind entsprechend schwer.

Makarova gewinnt etwas überraschend, vor allem in dieser Deutlichkeit, das Turnier.