Lisicki in Nanchang 2018

Kein Losglück, das wird wohl nur ein kurzer Auftritt von Lisicki werden.

In einer so guten Form ist die Chinesin aber auch nicht, aber sollte trotzdem nichts werden. Ihr gutes Ranking lässt sich auch damut erklären, dass sie auch Challenger spielt.

Das Teilnehmerfeld ist ein absoluter Witz. Das sind ja fast alles höchstens drittklassige Gegnerinnen. Ich frage mich, wieso keine andere Deutsche da ist.

Das ist auch der Grund, wieso einige Chinesinnen relativ hoch in der Rangliste platziert sind. Es gibt einige WTA Turniere  und dazu noch einige hochdotierte ITF Turniere in China, bei denen fast nur Chinesinnen oder Ostasiatinnen antreten und so ziemlich leicht zu Weltranglistenpunkten kommen. Bei den größeren Turnieren im Rest der Welt sehen sie oft nicht so viel Land. Ein gutes Beispiel ist die Chinesin, die in der 1. Runde als gesetzte Spielerin in Wimbledon gegen Andrea Petkovic verloren hat..Bei diesem Turnier kommt noch hinzu, dass sich viele Tennisspielerinnen schon in Richtung Amerika orientieren und nicht noch eine zusätzliche Zeitumstellung in Kauf nehmen möchten.

Deshalb war die Teilnahme von Sabine Lisicki auch eine relativ gute Entscheidung. Ob sie aber nach ihrem Traumlos dafür belohnt wird steht noch in den Sternen.

Shuai Zhang ist meiner Meinung nach auch so ein Beispiel. Die Siegerin bekommt 280 Punkte für nichts. Für diese absurde Situation kann man nur die WTA verantwortlich machen, die wieder nur das Geld und nichts anderes gesehen hat. Das Ranking-System hat in den letzten Jahren eh schon seltsame Situationen erzeugt.

"für nichts" ist jetzt aber auch etwas übertrieben. Ja, das Turnier ist schlecht besetzt, bei der Platzierung im Turnierkalendar kein Wunder. Aber solche Turniere gabs schon immer: Baku, Tashkent, , Quebec City. Der Unterschied ist nur, dass in China mehr einheimische Spielerinnen profitieren.

Ist ja mit einigen Turnieren auf der ATP-Tour ähnlich, durch die ungünstige Terminierung, verbunden mit dem falschen Belag, werden diese für die Topspieler und -spielerinnen einfach uninteressant.

Dort ist dann aber nicht die Rede von 250 "geschenkten" Punkten.
Zum Vorwurf, dass aus deutscher Sicht nur Lisicki dabei ist: mal darüber nachgedacht, dass sich Spielerinnen auch trotz Nachwuchsförderung nicht einfach einen Trip nach Fernost leisten können, ganz davon abgesehen, dass es im krassen Kontrast (zeitlich und örtlich) zur Vorbereitung auf die US-Hartplatzsaison (die auch kostenintensiv ist) steht.

# Tobias, dass waren auch vorhin so meine Gedanken. Ich habe es nur irgendwie nicht gebacken bekommen mich zu artikulieren und dachte dann so, okay dann lasse es bleiben, ehe nur wieder Müll bei rauskommt

Lisicki in einer Zwickmühle: Einerseits behagen ihr Qualis zu hochwertigen WTA-Turnieren nicht ( um ins HF zu gelangen, sind viele Spiel-Risiken verbunden), anderer seits will sie spielen und sucht Möglichkeiten, gleich im HF(Hauptfeld) zu sein , wie jetzt in China. Dort evtl nur ein Spiel (m.NL) zu machen, ist ein weiteres Dilemma.

Und das erste Spiel ist vllt. schon das Ende. Also muß sie nun mehr auf ITF-Turniere auftauchen. Aber das erste Turnier dort dafür ist ja auch nur mit Quali möglich.Oder, und da kann man nur hoffen, sie schafft in China  im bevorstehendem Turnier bemerkenswerte Siege und kann einige Plätze in der Rangwertung gutmachen.Denn US-Open winken und dann auch wieder Qualis??  --- Vllt. gelingt ihr das zu umgehen?

Sofern sie in New York keine Wildcard erhält, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte, muß sie auch da in die Qualifikation. Die Frist fürs Hauptfeld ist abgelaufen, selbst ein Turniersieg in Nanchang würde sie nicht weiter bringen, wäre aber für die etwas fernere Zukunft sehr wichtig.

Schwarzwaldmarie schrieb:

Sofern sie in New York keine Wildcard erhält, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte, muß sie auch da in die Qualifikation. Die Frist fürs Hauptfeld ist abgelaufen, selbst ein Turniersieg in Nanchang würde sie nicht weiter bringen, wäre aber für die etwas fernere Zukunft sehr wichtig.

Da kann ich mir noch so viele Gedanken machen über Bine und US-Open; steht alles schon fest.Na ja,so intensiv befasse ich mich nicht mit Stichtagen zu Meldung für WTA-Turniere, um alles dazu  zu wissen.  Dann also auch in NY Quali, wenn überhaupt.

Finde ich auch gut: Tennsikartes "Temperatur"- und Gedichtbeitrag. Ja, irgendwo hatte ich auch schon mal geschrieben, da ist Hechingen so nah....Aber so macht sie eine schöne ?????? Flugreise mal schnell ins Ferne Osten, macht dort 2-3 Trainingstage mit EINEM Spiel, wenn es dumm läuft ,um vermutlich weiter zu fliegen dann zum gebuchten ITF-Spiel in den USA. Ganz schön idealistisch und nebenbei Geldverschwendung. Wie wird das eigentlich ge"händelt"?:Bekommt Bine Antrittsgeld in China, oder muß sie alles dort für WTA-Turnier finanzieren ? Keine Ahnung habe ich da.

Zum Schluß jetzt (bevor die Hitze wieder "zuschlägt"): Vielleicht wird mal bei Bine  wieder allles besser laufen???

Grundsätzlich war die Entscheidung von Sabine Lisicki, in China bei einem nicht so hochkarätig besetzten WTA-Turnier anzutreten, sehr clever. Zumal sie in diesem Jahr schon sehr gute Erfahrungen mit China (wenn auch auf der Insel Taiwan) hatte. Sie konnte ja nicht wissen, dass ihr in der 1. Runde die Nr. 1 der Setzliste zugelost wird. Es gibt auf der WTA Tour nicht so viele Turniere, bei denen die Chancen so gut sind, ziemlich weit zu kommen. Zudem hat sie das Match noch nicht verloren und bei einem möglichen Sieg fällt die Bewertung wieder ganz anders aus.

Wenn man den WTA Kalender auch im Vergleich zu der ATP Tour ansieht, wird man feststellen, dass es eigentlich noch genug Platz für weitere Turniere gibt. Finden bei den Männern überwiegend drei Turniere parallel statt, ist der Standard bei den Frauen eher zwei und drei Veranstaltungen zur gleichen Zeit sind eher Seltenheit. Die Männer hatten schon in der Woche nach Wimbledon die Gelegenheit, die Tour in den USA fortzusetzen und können sich in der gleichen Zeitzone wie bei den US Open akklimatisieren, die Frauen müssen 2 Wochen warten und müssen wieder zurück auf Sand. Deshalb werden die WTA Verantwortlichen froh sein, dass es wenigstens in China ein paar Sponsoren gibt, die die Ausrichtung eines Frauenturniers  unterstützen.

In Deutschland tut sich in dieser Hinsicht leider auch nichts. Die Herren dürfen insgesamt 4 mal innerhalb der ATP Tour in Deutschland antreten, bei den Frauen sind es bei der WTA nur 2 mal. Obwohl man aktuell mit 2 Frauen in den Top Ten vertreten ist und man deshalb eigentlich gute Voraussetzungen hätte, kann man sich nicht entschließen, wenigstens ein drittes Turnier durchzuführen, bzw man findet keine Sponsoren, die dies ermöglichen. Vor Wimbledon wäre z.B. Platz für ein Rasenturnier, aktuell könnte man ein Hartplatzturnier anbieten, um den Spielerinnen eine Eingewöhnung für die US-.Open zu bieten. Zum Vergleich auch die Zeiten von Steffi Graf, als in Deutschland die Turniere wie Pilze aus dem Boden schossen, zwar hauptsächlich auch bei den Männern aber auch Frauenturniere gab es in Deutschland wesentlich mehr als jetzt. Soviel zum Entfachen eines neuen Tennis-Booms in Deutschland.

Wenn wir schon bei den Unterschieden zwischen ATP und WTA sind. Bei den Grand Slams gibt es zwar die gleichen Preisgelder für Männer und Frauen, was noch immer von vielen sehr kritisch gesehen wird (Stichwort 2 versus 3 Gewinnsätzen), auf der normalen WTA oder ATP Tour werden aber bei den Männern in der untersten Kategorie etwa doppelt so viel Preisgeld ausgeschüttet wie bei den Frauen und es werden deutlich mehr Turniere ausgerchtet.

Tobias schrieb:

Ist ja mit einigen Turnieren auf der ATP-Tour ähnlich, durch die ungünstige Terminierung, verbunden mit dem falschen Belag, werden diese für die Topspieler und -spielerinnen einfach uninteressant.

Dort ist dann aber nicht die Rede von 250 "geschenkten" Punkten.
Zum Vorwurf, dass aus deutscher Sicht nur Lisicki dabei ist: mal darüber nachgedacht, dass sich Spielerinnen auch trotz Nachwuchsförderung nicht einfach einen Trip nach Fernost leisten können, ganz davon abgesehen, dass es im krassen Kontrast (zeitlich und örtlich) zur Vorbereitung auf die US-Hartplatzsaison (die auch kostenintensiv ist) steht.

Hamburg hat es auch geschafft, ein vernünftiges Feld zu organisieren, wobei hier sogar auf Sand gespielt wird. In Nanchang wird auf Hartplatz gespielt. Ich rede auch nicht davon, dass sich eine Katharina Gerlach oder Katharina Hobgarski auf den Weg nach China machen sollen, aber Lottner wird in Moskau spielen, einem Turnier mit besserem Feld. Da hätte sich eine Reise gelohnt. Für Witthöft, bei der viele sagen, dass sie aktuell über kein Selbstvertrauen verfügt, wäre es sicherlich auch nicht kontraproduktiv, diese lange Anreise auf sich zu nehmen. Witthöft hat keine Chance mit ihrem Ranking in die Teilnehmerfelder der großen amerikanischen Hartplatz-Turniere zu kommen, so wie Barthel. 

Sieht aber auf der Facebook-Seite (jetzt sogar mit den neuen Datenschutzbestimmungen) von Frau Witthöft immer alles ganz anders und toll aus.:D *Scherz*. Lohnt es sich denn fragt der Kopf? Nein, aber es tut so gut, antwortet das Herz.

Hamburg ist jetzt aber in dieser Hinsicht leider das falsche Beispiel. In diesem Jahr haben sie es zwar wieder geschafft, einige Topspieler anzulocken, vor allem DominicThiem ist ein echtes Zugpferd. Aber in den beiden vorangegangen Jahren hatten sie in Hamburg Probleme, ein namhaftes Feld zu präsentieren. Einige Topspieler erholten sich noch von den Strapazen von Wimbledon, andere waren schon in den USA und die nächsten wollten nach den Rasenturnieren und den kommenden Hartplatzveranstaltugen nicht wieder auf Sand zurück, 2016 kam noch Olympia dazwischen. Nicht umsonst gab es ziemlich Trouble um Alexander Zverev, der aus diesen Gründen und zum Ärger der Veranstalter auf sein Heimturnier verzichtete. Zudem ist Hamburg nicht die unterste Kategorie und für das letztjährige Teilnehmerfeld wurde ganz schön tief in Tasche gegriffen.

Es war aber im letzten Jahr kaum so schwach wie Nanchang, wo so viele Chinesen ins Hauptfeld geschafft haben. Dass tief in die Tasche gegriffen wird, ist doch sehr gut. Das steigt das Publikumsinteresse. Wenn Lisicki nicht da wäre, würden wir uns alle wohl kaum für dieses Turnier interessieren.

Genau, man muss das nämlich positiv sehen. China ohne unsere Bine wäre so gut wie am Ende (oder so ähnlich). In keinem anderen Thread wurde bisher soviel im Vorfeld diskutiert und gepostet, wie hier. Das tut mir zwar als ITF Fan leid und wird auch unserer Angie nicht gerecht, aber sie (Angie) hatte ja ihren Auftritt. Jetzt schicken wir Bine ins Rennen (blöde Wortwahl-wir schicken sie nicht ins Rennen). Eigentlich wollte ich vorhin noch im Doppel-Thread den Erfolg aus Brüssel posten, aber das lasse ich nun auch mal brav sein. Jetzt gehts darum, wie weit kommt Bine? Ich meine, wenn schon nicht Genie erfolgreich ist, aber? Bine hat nun wieder auch nichts mit Genie zu tun. Also sollte ich besser meine Klappe halten (kann man das so schreiben?).

Mhm. Ich bin ja immer noch hier damit beschäftigt, Erfolge im online Pool einzufahren und wurde grad übelst über den Tsich gezogen, von einem alten Bekannten aus Albanien. Immerhin kann ich damit angeben, dass Albanien bis jetzt noch keine gute Tennisspielerin in Verkehr gebracht hat. Wobei natürlich auch diese Wortwahl - in Verkehr gebracht - unangebracht erscheint im Auge des Betrachters. Naja, mir auch egal, ich drücke Bine die Daumen, genauso wie ich es schon bei Angie tat. Und gut ist. Hoffe ich.

Endlich steigt Sabine wieder ins Geschehen ein.

Was ich von ihr weiss, gut auf Hartplatz.

Hat damals ein 2:5 gegen Strycova in ein 7:5 umgewandelt, 3.Satz US Open, Night Session Grand Stand

Sabine Lisicki holt sich ein Break zurück, wehrt einen Satzball ab, kämpft sich in den Tiebreak, um diesen dann zu Null abzugeben. Unmöglich wäre ein Sieg gegen Zhang keineswegs, bei den wichtigen Punkten sollte man aber sein bestes Tennis abrufen können.

Schwarzwaldmarie schrieb:

Sabine Lisicki holt sich ein Break zurück, wehrt einen Satzball ab, kämpft sich in den Tiebreak, um diesen dann zu Null abzugeben. Unmöglich wäre ein Sieg gegen Zhang keineswegs, bei den wichtigen Punkten sollte man aber sein bestes Tennis abrufen können.

Da fehlt ihr einfach die Praxis! Und das wird auch nicht anders, wenn sie aller paar Wochen mal 1 Spiel macht.

Eigentlich wie gehabt; gut mitgehalten, sogar mit Chancen! , um dann zu Ende hin, nichts mehr zustande zu bringen. Aber so lief da letztens immer.

Vermutlich gewinnt Zhang das Turnier; Lisicki vergibt wieder mal die Chance, einigen Boden gut zu machen. Boah, wann schafft Sabine eine Wende?

Raugart schrieb:

 Boah, wann schafft Sabine eine Wende?

Schafft sie überhaupt nochmal die Wende ? Was ihr fehlt ist Konstanz und das seit Jahren. Und dann ist sie immer
wieder verletzt. Seit der Pocher Affäre läuft gar nichts mehr. Ich kann mich ehrlich gesagt nur noch an 2 Spiele
besonderer Art von Biene erinnern. Einmal das Finale in Wimbledon 2013, das sie sang-und klanglos gegen
Bartoli verlor und das Match bei den US OPEN 2015 in der 3.Runde gegen Strycova, das sie im 3.Satz noch
sensationell nach einem riesen Rückstand 7:5 gewann. Es ist ruhig geworden um Sabine. Man kann wirklich
froh sein, wenn sie mal längere Zeit verletzungsfrei bleibt und ein paar Turniere durchspielen kann.
Mehr darf man wohl derzeit nicht erwarten.