Darts WM 2022

Fallon Sherrock gegen Steve Beaton - das nenn ich mal maximales Lospech für die "Queen".

Ich tippe auf ein 3:1 für Sherrock.

Das Märchen von The Queen of the Palace, Fallon Sherrock, hat in diesem Jahr leider ein sehr frühes Ende gefunden. Sie hat zwar sehr gut begonnen, startete mit einem hohen Average und einer brauchbaren Check-Out Quote, aber ihr Gegner, der sehr erfahrene Steve Beaton, der Bronzed Adonis, ließ sich nicht beeindrucken und war letztendlich immer den Tick besser. Für das Publikum im Ally Pally jedenfalls ein herber Verlust. Ich hoffe, Fallon Sherrock kann sich demnächst die Tour Karte erspielen, um die Gelegenheit zu bekommen, sich regelmäßig mit den männlichen Koryphäen des Darts Sport zu messen. Das Talent dafür hat sie in jedem Fall.

In der 2. Runde kam es schon zum Klassiker der beiden back to back PDC Weltmeister Adrian Lewis gegen Gary Anderson mit dem besseren Ende für den Schotten, der wieder bewiesen hat, dass er sich speziell für diesen Saisonhöhepunkt am Jahresende besonders motivieren kann. Vor ca 10 Jahren wäre dies noch das typische WM Finale gewesen und auch wenn Adrian Lewis nicht zu meinen bevorzugten Dartsspielern gehört, ist es doch traurig, wie tief dieses große Darts-Talent sportlich gefallen ist. Vor 10 Jahren galt er noch als der direkte, logische Nachfolger der Legende Phil Taylor, gewann auch 2 mal hintereinander die Darts WM und schickte sich an, in ähnlicher Art den Darts-Sport zu dominieren wie sein Förderer Phil Taylor, der auch noch aus der gleichen Stadt kommt, Stoke on Trent. Aber mittlerweile sind ihm viele Konkurrenten sehr weit enteilt.

Florian Hempel hat seinen Landsmann Martin Schindler ziemlich deutlich in die Schranken verwiesen und das 16 jährige Talent Fabian Schmutzler mußte in diesem Jahr noch Lehrgeld bezahlen. Gespannt bin ich auf den Auftritt von Gabriel Clemens.

Ich weiß jetzt nicht, wie es bei Euch unterm Sofa aussieht, bei Hempels ist heute abend Halli-Galli angesagt, die erste Sensation der diesjährigen Darts-WM ist perfekt. Der kölsche Jung, Florian Hempel, wirft die Nr. 5 der WRL, Dimitri van den Bergh, einen Mitfavoriten, aus dem Turnier. Außer im 2. Satz, der eindeutig an den Belgier ging, war das eine tadellose Leistung von Florian Hempel, der mit einer überragenden Check-Out Quote glänzen konnte. Wo wird sein Weg ihn noch hinführen.

Habe ich nicht ansatzweise für möglich gehalten, dass Hempel dieses Spiel gewinnen kann.

Heute gilts, Gaga und Flo haben gemeinsam Weihnachten gefeiert, gemeinsam gegessen und gemeinsam trainiert, dieser Zusammenhalt wird entscheidend sein 

Und dieser Zusammenhalt, die Gemeinsamkeit hat sich auch nach Weihnachten fortgesetzt, er war entscheidend, denn beide sind sie auch gemeinsam raus, mehr oder weniger sang- und klanglos.

Van Barneveld, van der Voort und nun auch noch van Gerwen, der nächste pandemiebedingte Ausfall für die Holländer, auch heute abend gibt es ein verkürztes Programm im Ally Pally, meine Prognose, es wird nicht die letzte Absage sein.

Ein Hallenturnier unter Vollauslastung. So blöd können auch nur die Engländer sein.

Kein Tag ohne walk over, heute betrifft es Dave Chisnall, der dank eines positiven Tests schon als erster Verlierer des Tages feststeht. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird diese WM vielleicht durch die Antigen Testergebnisse entschieden. Alternativ könnten auch die positiv getesteten Spieler in der Quarantäne einen Alternativ Weltmeister auspielen, der dann nach Pandemieende im Laufe des Jahres einen Vereinigungskampf gegen den Ally Pally Weltmeister ausfechten könnte. Auf den diesjährigen Titelträger wird auf jeden Fall ein Schatten fallen.

Gaga und Flo sind gesund, das ist das Wichtigste, bei den Holländern hat sich ein Weihnachtscluster ereignet, der Auberginenkönig hatte geladen und Gerwen hat das Protokoll nicht eingehalten, selber schuld 

Smith gegen Clayton war ein megageiles Spiel, auch wenn mich das meinen Schlaf gekostet hat.

Vor allem war es sehr angenehm, weil da zwei Sportsmänner gegeneinander angetreten sind, ohne unnötiges Gepose, Gekeife oder Psychospielchen, die sich gegenseitig respektiert haben und dem anderen auch ein High Finish gegönnt haben. Gary Anderson hat im letzten Augenblick noch seinen Kopf aus der Schlinge gezogen, Ian White konnte einem fast etwas leid tun. Callan Rydz bis jetzt noch ohne Satzverlust marschiert ziemlich souverän durch das Turnier. Diesen Namen wird man sich auch merken müssen, genauso wie der von Ryan Searl. Jose de Sousa gehört dagegen zu den Verlierern dieses Turniers, von ihm habe ich sehr viel mehr erwartet. Gegen einen Gegner, der den Rekord für die meisten vergebenen Doppel Versuche jagt, muß man eigentlich schon gewinnen.

Anderson wieder in WM-Form!

Gary Anderson und die WM, ein Phänomen. Wenn das Jahr auch noch so bescheiden ist, wenn die Adventskerzen auf dem Adventskranz brennen, ist der Schotte in seinem Element und zeigt Jahr für Jahr seine besten Darts. Ich hatte wirklich nicht die allergrößten Erwartungen, zu inkonstant waren seine Leistungen zu stark die Konkurrenz, ich sah ihn schon gegen Lewis in Gefahr und auch in jeder weiteren Runde. Auch heute habe ich bei jedem Doppel gezittert, aber er steigert sich von Runde zu Runde und nun steht er wieder im Halbfinale. Die Eintrittskarte zur Premier League sollte er sich schon gesichert haben. 

Gerwyn Price wirft einen 9 Darter, scheidet aber trotzdem gegen Michael Smith aus, na ja, auf das testosterongeschwängerte Michelin-Männchen kann ich gerne verzichten. So wird es nach  dem Back to Back 2016 auch im Jahr 2022 keine Titelverteidigung geben. Bei den andereren Viertelfinal-Matches hat sich eher die Erfahrung durchgesetzt, wobei Merwyn King natürlich auch kein heuriger Hase mehr ist. Eine Vorhersage fällt schwer, bei den Buchmachern dürfte aber Peter Wright der größte Favorit sein, aber vieles spricht auch für Michael Smith, wer das walisische Drachen-Duo Clayton und Price bezwingt, muß auch vor dem Snake-Bite Peter Wright keine Angst haben, aber zunächst wartet ja noch die Hürde James Wade.

Ich wünsche mir natürlich Anderson, tippe aber auf Wright oder Smith, Wade für mich nur Außenseiter.

Trotz seiner besten Turnierleistung, einem Average von über 100 und eine Check-Out Quote von über 40 % musste sich Gary Anderson gestern Nacht knapp mit 4:6 seinem Landsmann Peter Wright im Halbfinale der PDC WM geschlagen geben. Trotzdem darf er mit erhobenem Haupt dieses Turnier verlassen, mit dieser Leistung hat er zusammen mit seinem Kontrahenten dem Publikum eine exquisite Darts-Show geboten und hat bewiesen, dass zumindest bei der WM immer mit ihm zu rechnen ist. Vielleicht schafft er es im Jahr 2022, diese Leistung auch mal unter dem Jahr gelegentlich aufblitzen zu lassen. Die beiden aufgeblasenen Großmäuler Michael van Gerwen "Ich bin der Beste" und Gerwyn Price "Nein, ich bin der Beste" haben aus den unterschiedlichsten Gründen nichts mehr mit dem Ausgang des Turnier zu tun. Der Waliser hat zudem bewiesen, dass er auch nicht der allerbeste Verlierer ist, nach dem Aus gegen Michael Smith wittert er Betrug, dabei hat er in den letzten Monaten und Jahren alles dafür getan, das Publikum gegen sich aufzubringen und jetzt wundert er sich, warum Zuschauer probieren, negativen Einfluss auf sein Spiel zu nehmen. Als erfahrener Darts-Spieler sollte er eigentlich über die spezielle Atmosphäre im Ally-Pally Bescheid wissen und die Zuschauer zahlen es ihm nun mit ähnlicher Münze zurück, dass er häufig versucht, seine Gegenspieler auf der Bühne mit seinen übertriebenen Gesten zu provozieren und sie aus dem Konzept zu bringen. Ich wollte nicht gegen ihn spielen.

Heute abend drücke ich Michael Smith die Daumen, ich habe aber Zweifel, dass er ausgerechnet heute bei der WM seinen ersten Major-Titel feiert, hoffentlich kann er seine Nerven im Zaun halten, aber Peter Wright in der gestrigen Form ist auch ein anderes Kaliber als James Wade.

Brutales Match gestern bis tief in die Nacht von Peter Wright und Gary Anderson!

Anderson hat den Start etwas verschlafen und Wright hat von Anfang an konstant gut gespielt, aber Anderson hatte nach toller Aufholjagd durchaus seine Chancen, sogar einen Dart zum 5:5 Ausgleich, es war einfach ein sehr hochklassiges Match, am Ende gewinnt Wright knapp, aber nicht unverdient, das geht schon in Ordnung so.

Klasse WM von Anderson, mal wieder, er kann es doch noch und zwar richtig gut, da habe ich nicht mit gerechnet, dass er bei dieser WM so hervorragend Darts spielt und sein 7. WM Halbfinale erreichen wird. Ich bin gespannt wie das Jahr bis zur nächsten WM laufen wird, hoffentlich etwas besser und erfolgreicher als das vergangene Jahr, denn es wäre mal wieder an der Zeit das ein oder andere Turnier zu gewinnen, die Daumen sind gedrückt!

Heute Abend sehe ich Wright vorne, er spielt mindestens so gut wie Smith und dazu kommen eben seine Erfahrung, seine Ruhe und die Konstanz. Ich würde es Smith jedoch wirklich sehr gönnen seinen ersten großen Titel zu gewinnen.

Der rote Hahn ist Weltmeister, er hat Feuer gelegt, souveräne Vorstellung und Grüsse nach Schottland auch an Jocky Wilson, das wird wieder kein Jahr für die Engländer 

Wie vermutet, Wright einfach die Erfahrung ausgespielt und am Ende ein verdienter Weltmeister.

Bitter für Smith, aber der Major-Titel wird kommen, gibt ja im Darts mehr als genug Möglichkeiten pro Jahr.