Turniersituation in Deutschland

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Turniersituation in Deutschland

Ich frage mich schon seit einiger Zeit, warum der Porsche Tennis Grand Prix nicht auf das Premier-5 Level heraufgestuft wird. Möchten die Turnierveranstalter das nicht oder ist es das fehlende Teilnehmerfeld? Das kann ich mir aber angesichts 7 Top-10-Spielerinnen gar nicht vorstellen. Wisst ihr mehr?

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Dagegen sprechen 2 Gründe:

1. Bei einem P5-Turnier will die WTA ein 56er Teilnehmervfeld haben. Das ginge so rein logistisch nicht in Stuttgart.
2. Warum sollte man eine Hochstufung von Veranstalter-Seite wollen? Das Teilnehmerfeld wäre dann nur in den hinteren Regionen etwas besser, aber man müsste das 3-fache an Preisgeld bezahlen.

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Sieht so aus, als sollte Stuttgart wieder das einzige Turnier in Deutschland werden. Ich will nicht wissen, wie die Turnierlandschaft ohne Porsche aussehen würde.

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Inzwischen hat es tatsächlich das Tennismagazin und auch die deutschen Medien gemerkt, dass das Turnier von Nürnberg wieder Geschichte ist.

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Hat ganze 24 Stunden gedauert. Twitter ist auch sooo schwerfällig.

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Um die Verwirrung um Nürnberg noch etwas größer zu machen, gibt es eine Tweet von einem Sportredakteur der Nürnberger Nachrichten, wo er meint, dass das Turnier in Nürnberg doch stattfinden wird.
https://twitter.com/Gopankhurst/status/550311671437471744.

Und auch die Organisatoren dementieren jetzt. Nürnberg scheint doch 2015 stattzufinden

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Fragt sich nur, wer hier eigentlich der größere Sauladen ist: die WTA oder Matchmaker ? Warum kann man nicht einfach Nägel mit Köpfen machen ?

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Die WTA wird da eigentlich am wenigsten für können. Die hat einfach nur registiert, dass Matchmaker dieses Turnier nicht für 2015 gemeldet hat und ging davon aus, dass es nicht mehr stattfindet. Die WTA wird kaum nachfragen warum und wieso. Warum Matchmaker es bislang nicht bei der WTA gemeldet hat, bleibt das große Geheimnis.

Jetzt wo selbst ARD und ZDF das Aus für Nürnberg verkündet haben, musste Matchmaker natürlich reagieren, wenn sie wirklich noch ein Turnier in Nürnberg austragen wollen. Jetzt wird es aber auch endlich mal Zeit für eine Erklärung.

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Respekt, Nürnberg ! So viel PR wie die letzten beiden Tage hat das Turnier in den letzten zwei Jahren nicht gekriegt.

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Wer oder was ist matchmaker?

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Die Firma von Sandra Reichel, die die Lizenz für Nürnberg besitzt.

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Ich habe hier ein Interview mit Sandra Reichel zum Turnier in Nürnberg aus der SZ (Printausgabe) vom 2. März

"So konnten wir nicht weitermachen" Sandra Reichel, Veranstalterin des Nürnberger Frauen-Tennisturniers, über Sanierungen und eine vermeintliche Absage

SZ: Frau Reichel, der Nürnberger Versicherungscup findet auch in diesem Jahr wieder statt, obwohl es an Silvester plötzlich hieß, die WTA habe das Turnier aus dem Kalender gestrichen. Was war denn los?

Reichel: Es ist inzwischen alles restlos aufgeklärt. Das Turnier war nie in Gefahr. Es gab am 31. Dezember Irritationen, als ich übrigens krank im Bett lag. Plötzlich läutete mein Telefon unentwegt, auf dem Display waren unheimlich viele deutsche Telefonnummern. Also dachte ich mir, jetzt musst du doch mal den Computer hochfahren und nachsehen, was los ist! Und dann hat mich der Schlag getroffen: Im Internet stand überall: Das Turnier in Nürnberg findet nicht statt. Selbst auf der Homepage der WTA war zu lesen, dass sich die Frauentour leider von zwei Turnieren verabschiedet: Oeiras in Portugal und eben Nürnberg.

Die Meldung klang sogar gut ausrecherchiert: "Nürnberg hatte nur zwei kurze Jahre, aber seine Champions waren bemerkenswert", war da zu lesen.

Reichel: Also habe ich erst meinen Papa angerufen und ihn gefragt, was da los ist.

Peter-Michael Reichel, der sogar im Board of Directors der WTA sitzt...

Reichel: Er meinte sofort: Das ist Blödsinn, das kann nicht sein! Also habe ich als nächstes in Amerika angerufen, trotz Zeitverschiebung, bei Lawrence Applebaum, dem COO der WTA. Auch er wollte wissen, weshalb ich mich so aufrege, das könne ja gar nicht sein. Dann habe ich ihm alles erklärt, er konnte sich die Vorgänge auch nicht erklären. Aber er hat sich um die Angelegenheit persönlich gekümmert, und eine Stunde später war die Meldung nicht mehr online.

Wie konnte es denn zu so einer gravierenden Falschmeldung kommen?

Reichel: Wir haben Ende des vergangenen Jahres eine Zeit lang überlegt, ob wir das Turnier noch in Nürnberg veranstalten wollen. Weil wir uns nicht sicher waren, ob die Stadt dieses Turnier wirklich möchte. Deshalb haben wir einen Termin mit der Stadt abgewartet, der Mitte November stattfand. Wir haben der WTA zum damaligen Zeitpunkt nur gemeldet: Das Turnier findet statt, ob in Nürnberg oder woanders, wissen wir noch nicht. Es gibt Alternativen in Deutschland, Städte, die gerne ein Damen-Tennisturnier ausrichten würden.

Und Sie könnten Ihre Lizenz abermals transferieren, wie vor zwei Jahren von Barcelona nach Nürnberg.

Reichel: Theoretisch, ja.

Sie wollen, dass die Stadt das Gelände des 1. FC Nürnberg schöner herausputzt?

Reichel: Ja, es geht uns um Sanierungen. Und um Verbesserungen der Infrastruktur. Alle, die das Gelände kennen, wissen, dass da etwas gemacht werden muss. Man sieht einfach, dass auf dieser Anlage sehr lange nichts passiert ist.

Warum haben Sie sich überhaupt für den Standort Nürnberg entschieden?

Reichel: Weil dort der Stammsitz unseres Hauptsponsors liegt, die Nürnberger Versicherungsgruppe. Wir müssen der Stadt aber natürlich zugutehalten, dass wir unsere Turnier-Lizenz vor zwei Jahren ziemlich kurzfristig von Barcelona transferiert haben. Wir konnten nicht erwarten, dass Nürnberg sogleich "Juchu" schreit.

Aber im dritten Jahr erwarten Sie wenigstens ein kleines Entgegenkommen?

Reichel: Ich weiß schon , dass die Stadt keinen Spitzensport sponsern darf. Sie dürfen nur den Breitensport unterstützen. Aber genau das würden sie tun, indem sie die Infrastruktur des 1. FC Nürnberg verbessern würden.

Hat die Stadt argumentiert, dass Ihr Hauptsponsor die Sanierung übernehmen soll?

Reichel: Nein, das wäre auch nicht richtig gewesen. Der Standort Nürnberg profitiert am meisten von diesem Turnier. Der Name der Stadt taucht international in den Nachrichten auf. In Magazinen, Online, Print, überall steht: "WTA Nürnberg, Ergebnisse".

Sie haben die Stadt schon im Vorjahr öffentlich kritisiert, offenbar gab es weiter Gesprächsbedarf?

Reichel: So konnten wir halt nicht weitermachen! Ich kann kein internationales Damenturnier in dieser Größenordnung auf einer maroden Anlage veranstalten. Darauf haben wir uns dann im November schon geeinigt. Es wird nun eine Förderung geben.

Sie waren vollumfänglich zufrieden mit den Zusagen?

Reichel: Zufrieden bin ich nie (lacht). Aber schauen Sie: Wir wollen das Turnier langfristig etablieren in Nürnberg. Unser Turnier in Linz feiert 25-jähriges Jubiläum, unser Turnier in Bad Gastein findet dieses Jahr zum neunten Mal statt. Und wir glauben auch an den Standort Nürnberg, trotz der fehlenden Unterstützung in den ersten zwei Jahren.

Auf was haben Sie sich denn konkret mit der Stadt geeinigt?

Reichel: Die Stadt hat grundsätzlich grünes Licht gegeben für neue Sanitäranlagen, Garderoben und Grünanlagen, die notwendig sind. Als nächstes wird noch geprüft werden, welche dieser Maßnahmen noch vor dem Turnier umgesetzt werden können, und welche erst im nächsten Jahr.

Trotzdem müssen Sie jetzt ein Turnier wiederbeleben, das kurzzeitig für tot erklärt worden war?

Reichel: Wir haben doch damals alles in Windeseile richtig gestellt. Es war ein Missverständnis, das passieren konnte, weil wir noch kein endgültiges grünes Licht für den Standort Nürnberg gegeben hatten. Und dann ist es bei der WTA eben zu einem Fehler gekommen: Der Grund war menschliches Versagen.

Was sind Ihre Pläne zur Weiterentwicklung des Turniers?

Reichel: Wir haben im ersten Jahr Simona Halep als Siegerin gehabt, im zweiten Jahr Eugenie Bouchard. Beide sind Top10-Spielerinnen geworden. Im dritten Jahr wollen wir unbedingt, dass eine Deutsche gewinnt.

Andrea Petkovic stand vor zwei Jahren gegen Halep im Finale, auch in diesem Jahr wird sie wieder spielen, genau wie Spitzenspielerin Angelique Kerber.

Reichel: Das war uns wichtig. Das Besondere an unserem Turnier ist aber auch sein familiärer Charakter. Fast nirgendwo sind die Zuschauer so nah dran an den Spielerinnen. Außerdem kümmern wir uns um den Nachwuchs, um Spielerinnen wie Carina Witthöft und Anna-Lena Friedsam, die vielleicht auf anderen Turnieren keine Chance erhalten. Der Sport steht bei uns im Mittelpunkt. Das, was auf dem Center Court passiert, ist uns viel wichtiger als Nebenveranstaltungen wie die Players Party. Aber die gibt es bei uns natürlich trotzdem.

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Eigentlich war im Januar 2014 vom WTA-Direktor Peter-Michael Reichel zu hören, die WTA plane ein weiteres Turnier in Deutschland. Als Austragungsorte waren u.a. Berlin und Düsseldorf im Gespräch. Gibt es hierzu neue Meldungen ?
 

Melbourne - Paris - Wimbledon - New York

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Januar 2014 ist aber auch ewig her leider. Ich würde es echt genial finden, wenn wir noch ein oder zwei Damenturniere mehr hätten.

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Ich glaube Berlin wäre eh erst ab dem nächsten Jahr geplant gewesen oder? Aber da gibts schon länger Gerüchte, auch für ein Turnier, dass eventuell nicht zur WTA Tour gehört und stattdessen vielleicht im Gruppenformat ausgetragen wird (hab ich irgendwo gelesen).

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DTB-Präsident Ulrich Klaus war in Leipzig zu dem ITF-Turnier. Die Zeitung "LVZ" hat ihn dazu befragt und er antwortete. Auszüge: vom Dienstag. 25.8.2015

Was hat Sie hierher verschlagen? : "Die Leipzig Open waren schon seit Längerem in meinem Fokus. Dazu standen wichtige Gespräche mit  den Verantwortlichen aus sächs. Tennisverb. an, so das  sich beides gut miteinander verbinden ließ"

Worum ging es bei den Gesprächen?: "Ob Leipzig in Zukunft als Standort größerer Turniere ausgewählt wird.Dafür mußten wir v.a. Dingen finanziele Bedingungen klären. Hier gab es schon früher Davis- und Fed-Cup-Turniere und am Standort unseres Wirtschaftspartners Porsche sollte es möglich sein, dass wir das wieder hinbekommen."

Gibt es schon konkrete Ergebnisse?:Leider nicht, da das noch intern beraten werden muss"

Was sind die Eindrücke von Leipzig Open?: "Die sind großartig, vor allen Dingen vom ganzen Drumherum. ....von den Bedingungen her könnte man jetzt schon einen 50000-oder 100000 -Dollar- Wettbewerb durchführen"

Wie wichtig ist Leipzig als Standort für den DTB?. "Sehr wichtig, hier und i.d. neuen Bundesländern gibt es für uns noch Entwicklungspotential.Darum ist es auch entscheidend, dass wir als Tennisverband hier Flagge zeigen und auch wieder ein Davis-oder-Fed-Cup-Turnier ausrichten.

 

Anm. von mir : Mir ist nur bekannt, daß in Leipzig WTA-Turniere stattfanden, u.a. auch Graf, die ich live erleben durfte.

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Fed Cup gab es mal in Dresden, als Deutschland (mit Rittner noch als Spielerin) überraschend Russland schlagen konnte. In Leipzig gab es bislang noch nie ein Fed Cup Spiel.