6. Auflage des NÜRNBERGER Versicherungscups in den Startlöchern

Mit dem Start der Qualifikation zum NÜRNBERGER Versicherungscup am morgigen Samstag geht das WTA-Turnier am Valznerweiher in seine sechste Auflage. Die Nürnberger Erfolgsgeschichte begann einst im Jahre 2013 kurzfristig als Ersatzaustragungsort für das Turnier in Barcelona. Damals jedoch nicht in der Woche vor, sondern nach den French Open.

Die Anlage des 1. FC Nürnberg war in ihren ersten Jahren als Sprungbrett für zukünftige Tennisgrößen bekannt. 2013 feierte ausgerechnet bei der Turnierpremiere die aktuelle Nummer eins der Welt, Simona Halep, ihren allerersten Titelgewinn. Im Jahr darauf gelang der damals aufstrebenden Kanadierin Eugenie Bouchard ihr bis heute einziger Turniererfolg ihrer Karriere.

Auch danach war der NÜRNBERGER Versicherungscup für Überraschungen gut. 2015 ging der Titel unerwartet an die Italienerin Karin Knapp, die erst vor wenigen Tagen ihre Karriere aufgrund ihrer anhaltenden Kniebeschwerden beenden musste und 2016 gelang erstmals einer Spielerin direkt aus der Qualifikation der große Wurf. Nicht nur das: Kiki Bertens wiederholte ihren Coup im Jahr darauf und steht nun vor dem Titel-Hattrick am Valznerweiher.

Das Turnier 2017 blieb den Zuschauern nicht nur wegen der Titelverteidigung der Niederländerin im Gedächtnis. Aus deutscher Sicht erinnert man sich nur ungern an den erlittenen Kreuzbandriss von Laura Siegemund in ihrer Zweitrundenpartie gegen Barbora Krejcikova. Die Schlagzeilen beherrschte zudem die Kasachin Yulia Putintseva, auf die man sich auch in diesem Jahr wieder freuen darf. Putintseva sorgte im Viertelfinale gegen Sorana Cirstea für Aufsehen, als sie bei zunehmender Dunkelheit vehement auf einen Abbruch pochte und sich mit Schiedsrichterin Miriam Bley in die Haare bekam, ehe diese bei 4:4 im dritten Satz keine andere Wahl mehr hatte als abzubrechen.

Man darf in diesem Jahr darauf gespannt sein, ob es endlich einer deutschen Spielerin gelingt, den Finalsieg in Nürnberg einzufahren. Das beste Resultat aus deutscher Sicht ist nach wie vor der Finaleinzug von Andrea Petkovic bei der Turnierpremiere. Der aktuelle Rekord für das längste Match beim NÜRNBERGER Versicherungscup wurde übrigens im Vorjahr aufgestellt. Diesen halten Yulia Putintseva und Sorana Cirstea mit einer Spielzeit von exakt 2:56 Stunden, wenn auch über zwei Tage.

Auch die Hoffnung auf einen deutschen Turniersieg ist 2018 berechtigt. Neben der an 2 gesetzten Julia Görges stehen auch Prag 2017-Siegerin Mona Barthel, Andrea Petkovic und Katharina Hobgarski im Hauptfeld. Zudem spielen Anna Zaja, Katharina Gerlach, Lena Rüffer, Anna Gabric, Jule Niemeier und Anne Schäfer in der Qualifikation. Auch wenn deren Erfolgsaussichten eher gering sind, so kann Nürnberg 2018 immerhin mit zehn deutschen Spielerinnen aufwarten.

Die beste Nachricht erreichte die Tenniswelt allerdings erst am Tag vor Beginn des Turniers. Mit Sloane Stephens schlägt erstmals eine amtierende Grand Slam-Siegerin am Valznerweiher auf. Sie wird zudem auch die Setzliste vor Julia Görges anführen.