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Die falschen Tennisstars

Da staunten wir gestern wohl alle nicht schlecht. Mona Barthel soll laut Sport-Informationsdienst auf ihrer Facebook-Seite bekanntgegeben haben, dass sie für die Fed Cup-Partie gegen Serbien zur Verfügung steht. Und da copy & paste nunmal einfacher ist als nachzudenken, war diese Falschmeldung in Windeseile überall zu lesen. Selbst das Tennismagazin, dem bekannt ist, dass Mona Barthel gar keine Facebook-Seite besitzt, übernahm den SID-Text ungeprüft.

Nur nochmal zur Sicherheit: die Falschmeldung war nicht, dass Barthel Fed Cup spielt, sondern dass sie dies auf ihrer Facebook-Seite bekannt gegeben haben soll. Der SID ist schlichtweg auf ein Phänomen herein gefallen, das man in letzter Zeit immer häufiger beobachten kann: getürkte Twitter- und Facebookaccounts. Die Anonymität im Netz macht es möglich, dass jeder sich einfach den Namen eines Prominenten gibt und als dieser im Netz agiert. Die einen fallen früher auf, die anderen später und wie man sieht, manche eben auch (noch) gar nicht.

Kein Facebook, kein Twitter ? Ist man als Tennisprofi in der heutigen Zeit damit nicht altmodisch ? Bis vor wenigen Wochen hätte die Antwort "möglicherweise" gelautet, doch seit den Vorfällen um die Kanadierin Rebecca Marino, die in den sozialen Netzwerken aufs Übelste beschimpft und bedroht wurde, kann man den Verzicht auf soziale Netzwerke, gerade wenn man einen Sport betreibt, bei dem hohe Geldsummen in Wettbüros im Spiel sind, absolut nachvollziehen.

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