Die allgemeine Entwicklung des deutschen Frauentennis

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Oh, wie ist das schön ...

Die 12 Jahre alte Ida Wobker schlägt im Finale von Portimao die etwa drei Jahre ältere Portugiesin Barbara Brito 6:2, 7:6 (8:6) und holt damit schon ihren ersten U16-Titel.

Die 13 Jahre alte Tamina Kochta besiegt im Endspiel die etwa zwei Jahre ältere Belgierin Elina Bex, an 2 gesetzt, klar mit 6:3, 6:1 und holt sich damit ihren ersten ITF-Titel auf der Juniorinnenentour.

Ob Sturm oder Schnee - Super-Angie olé

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"Die Erwartungshaltung in Deutschland sollte schon sein, dass in den nächsten ein, zwei Jahren zwei deutsche Spielerinnen in den Top 20 aufschlagen", sagte Schüttler vor dem deutschen Duell im Billie Jean King Cup mit Brasilien in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung".

https://www.n-tv.de/sport/Teamchef-erhoeht-Druck-auf-Tennis-Spielerinnen...

Wenn das so ist, können wir das in Zukunft ja auch etwas kritischer betrachten.

Jochen schrieb:

"Die Erwartungshaltung in Deutschland sollte schon sein, dass in den nächsten ein, zwei Jahren zwei deutsche Spielerinnen in den Top 20 aufschlagen", sagte Schüttler vor dem deutschen Duell im Billie Jean King Cup mit Brasilien in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung".

https://www.n-tv.de/sport/Teamchef-erhoeht-Druck-auf-Tennis-Spielerinnen...

Wenn das so ist, können wir das in Zukunft ja auch etwas kritischer betrachten.

Noch kritischer???

Ich finde schon, daß hier die meisten recht kritisch mit dem Zustand des deutschen Damen-Tennis umgehen - klar wird dann auch `mal der eine oder andere Erfolg etwas überbewertet, aber man will sich ja auch nicht dauernd im Negativen suhlen und noch ein wenig die Hoffnung bewahren. Aber wenn man sich die Prognosen in diesem Thread anschaut, dann waren die - mit Nuancen - bisher schon recht realistisch! Und wer das faktisch sein soll, der/die da in vielleicht 2 Jahren unter den Top 20 stehen soll, das erschließt sich wahrscheinlich nur Herrn Schüttler!

Nachtrag: Habe gerade nochmal nachgeschaut - in den Top 200 haben wir derzeit gerade `mal sieben (!) Spielerinnen (falls ich niemand übersehen habe): eine davon ist Angelique Kerber, deren Zukunft völlig unklar ist, und zwei (Siegemund, Maria) sind in einem Alter, in dem das Karriereende absehbar ist. Auch Anna-Lena Friedsam und Tamara Korpatsch sind ja nun beileibe keine Newcomer mehr, denen plötzlich der ganz große Sprung gelingt - bleiben faktisch Jule Niemeier und Eva Lys.

Wie hier ja schon von einigen aufgezeigt, sieht es auch dahinter nicht unbedingt rosig aus - es sind die üblichen Verdächtigen, denen man eine positive Entwicklung zutrauen kann: Nastasja Schunk (wenn sie wieder fit ist), Noma Akugue, Mara Guth, Ella Seidel, Joelle Steur und Julia Stusek. Heißt gleichzeitig: seit einem Dreivierteljahr hat sich extrem wenig nach oben verändert...

 

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Ich sehe im deutschen Damentennis weder Licht am Horizont noch sonst was. Von der sogenannten Golden Generation sind noch Kerber, Maria, Siegemund, Lisicki und Bartel übrig. Keine von den genannten wird bis zum Karriereende noch grossartig was reissen. Man neigt dazu, den erneuten Titel von Maria in Bogota überzubewerten. Wenn man ehrlich ist, war das Turnier nicht sonderlich stark besetzt.

Was mit Kerber nach ihrer Rückkehr passiert, bleibt abzuwarten. Sie wird sicher nicht wie eine Serena Williams gleich das Finale eines Grand Slams erreichen. Wie schwer eine Rückkehr ist, hat man ja jetzt bei Switolina gesehen. Da sollte man nicht allzuviel erwarten.  Was die U30 Damen betrifft, hat Korpatsch sicher die Grenzen des Möglichen bereits erreicht, Friedsam wird vielleicht noch ein bisschen nach vorn kommen, aber für Top 50 wirds nicht reichen. Niemeier stagniert, Fortschritte sind nicht erkennbar. Bleibt zu hoffen, dass sie auf Rasen ähnlich gut spielt wie 2022. Bei Lys muss man auch erstmal abwarten, ob sie die Top 100 knacken kann. Dahinter wirds schwirig, Ich lgaube kaum, dass eine von den jüngeren Damen langfristig die erweiterte Weltspitze erreicht.

Zum Nachwuchs: Wenn 12 und 13jährige U16 Turniere gewinnen und viel Talent haben, heisst das im Moment noch gar nichts. Talent alleine reicht nicht. Man muss abwarten, ob die Mädels bereit sind, hart an sich zu arbeiten, um nach oben zu kommen.

Man hat ja an Annika Beck und Carina Witthöft gesehen, dass die Lust auf Tennis schnell vergehen kann. Von Lottner hört man auch nichts mehr.

Wenn man sieht, dass es in Tschechien anscheinend unerschöpflich viele junge Talente gibt, die auch erfolgreich sind, fragt man sich schon, was in der deutschen Nachwuchsarbeit falsch läuft.

Bei den Herren sieht es auch nicht besser aus, wenn man Zverev weglässt. Otte und Altmeier sind mal gut für ein Vf oder Hf, aber ansonsten nur Strohfeuer.

Da ist ansonsten auch nichts in Sicht

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wir schreiben den 6. Mai 2023 - und haben einen Turniersieg auf der ITF-Tour zu verbuchen bei den DTB-Damen 2023.

2022 waren es zu diesem Zeitpunkt bereits sieben ... Hinzu kommt jeweils der WTA-Turniersieg von Tadde in Bogota.

Und im Finale des J200ers in Villach kassiert die an 1 gesetzte JOSY DAEMS ne Brille gegen die Tschechin Forejtikova, übel ...

Immerhin: SOPHIE TRIQUART, Jahrgang 2010, hat heute die Norwegian Open U14 gewonnen - ohne Satzverlust im Turnier.

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Für welches (glückliche?) Land wird denn eigentlich die Tochter von Tadde mal starten?  Scratch one-s head

 

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Kakao08 schrieb:

Für welches (glückliche?) Land wird denn eigentlich die Tochter von Tadde mal starten?  Scratch one-s head

Ich befürchte, aus unserer Sicht für das falsche. FRA oder USA.

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Schön: Viktorija Cesonyte gewinnt den Hugo Ekker Tennis Academy Cup U14 in Amsterdam. Clapping

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Wunderbar: Die 13-jährige (!) TAMINA KOCHTA fegt im Finale von Pretoria (J60) die an 6 gesetzte Mauchi mit nem Doppelbagel vom Feld.

Renatas Tochter gab hier KEINEN SATZ ab - gegen Spielerinnen, die 15, 17 oder 18 sind!

Im Halbfinale hatte sie die an 1 gesetzte McEvkin mit 6-1, 6-3 paniert.

Tamina ist die Nichte der ehemaligen Top-50-Spielerin Marketa und die Enkelin des Eishockey-Weltmeisters Jiri Kochta - da ist der Erfolg quasi vorprogrammiert. Wink

Sie hat das - jedenfalls aus tenniskarrieretechnischer Sicht - Glück, ganz zielgerichtet mit ihrer Familie auf den großen Erfolg hinarbeiten zu können, schon mit 13 in Afrika usw. zu spielen; viele andere haben diese Möglichkeit nicht.

Es war, so glaube ich, ihr 14. Sieg in Folge.

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Immerhin weiß Barbara,  was die Stunde geschlagen hat. 

https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023/06/tennis-berlin-wta-turnier-dir...

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Jochen schrieb:

Immerhin weiß Barbara,  was die Stunde geschlagen hat. 

https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023/06/tennis-berlin-wta-turnier-dir...

Erkennen und Wissen ist das eine, etwas dagegen tun oft etwas völlig anderes. Nur, wenn dann das Wort "Losglück" fällt, dann scheint Rittner schon wieder Ausreden zu suchen.

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 "Das ist halt manchmal so." 

 

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Aus dem Hause Springer (dass Tami als LL noch nachrückte, wird verschwiegen):

https://www.welt.de/sport/tennis/article246087060/Wimbledon-Aufschlag-vo...

Zitat:

Barbara Rittner ist bei ihrer Analyse entsprechend ihrem unaufgeregten Naturell in der Stochastik angekommen. „Man kann nicht immer auf diesem hohen Niveau weitere Spielerinnen haben. Das hat auch gar nichts mit einer schlechten Einstellung oder schlechtem Training zu tun. Es spielen eben sehr, sehr viele Damen und Herren auf der Welt Tennis. Deshalb muss man manchmal auch ein bisschen Geduld haben und solche Down-Phasen überwinden“, sagt die DTB-Bundestrainerin ohne dabei das Wort „Krise“ zu nutzen. Dass der DTB sich mitten in ihr befindet, ist ohnehin nicht mehr von der Hand zu weisen.

Man kann sich´s halt auch einfach machen ...

 

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Franky schrieb:

Aus dem Hause Springer (dass Tami als LL noch nachrückte, wird verschwiegen):

https://www.welt.de/sport/tennis/article246087060/Wimbledon-Aufschlag-vo...

Zitat:

Barbara Rittner ist bei ihrer Analyse entsprechend ihrem unaufgeregten Naturell in der Stochastik angekommen. „Man kann nicht immer auf diesem hohen Niveau weitere Spielerinnen haben. Das hat auch gar nichts mit einer schlechten Einstellung oder schlechtem Training zu tun. Es spielen eben sehr, sehr viele Damen und Herren auf der Welt Tennis. Deshalb muss man manchmal auch ein bisschen Geduld haben und solche Down-Phasen überwinden“, sagt die DTB-Bundestrainerin ohne dabei das Wort „Krise“ zu nutzen. Dass der DTB sich mitten in ihr befindet, ist ohnehin nicht mehr von der Hand zu weisen.

Man kann sich´s halt auch einfach machen ...

Auf der einen Seite verstehe ich Rittner, was soll sie sagen? Ihre eigenen Spielerinnen schlechtreden?

Auf der anderen Seite macht sie es sich wieder sehr einfach, denn diese Phase wird noch lange dauern, ein Ende ist nicht in Sicht und sie gibt keine Antwort auf die Frage, warum es bei anderen (kleineren) Tennisnationen teilweise viel besser läuft. Wieder ist die halbe Saison vorbei und aus den hinteren Regionen gibt es kaum eine, die echte Hoffnungen weckt.

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Wenn ich das richtig interpretiere, sagt sie sinngemäß: "Weil in Tschechien nicht so viel Wert auf Schule und Bildung gelegt wird, haben die im Gegensatz zu uns Talente im Überfluss".

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Jochen schrieb:

Wenn ich das richtig interpretiere, sagt sie sinngemäß: "Weil in Tschechien nicht so viel Wert auf Schule und Bildung gelegt wird, haben die im Gegensatz zu uns Talente im Überfluss".

Sagt das nicht Schüttler?

 

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Kurgan schrieb:
Jochen schrieb:

Wenn ich das richtig interpretiere, sagt sie sinngemäß: "Weil in Tschechien nicht so viel Wert auf Schule und Bildung gelegt wird, haben die im Gegensatz zu uns Talente im Überfluss".

Sagt das nicht Schüttler?

In jedem Fall Verantwortliche des DTB. 

Mit einem Wort? Miserabel!!!

 

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Beim J100 in Neunkirchen hat die an 15 gesetzte, 16 Jahre alte Remseckerin VALENTINA STEINER das Finale erreicht - wie auch bei den Jungs das Toptalent DIEGO DEDURA-PALOMERO, der aber bei 4-6, 6-6 von der Aufgabe seines japanischen Gegners profitierte.

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Franky schrieb:

Beim J100 in Neunkirchen hat die an 15 gesetzte, 16 Jahre alte Remseckerin VALENTINA STEINER das Finale erreicht - wie auch bei den Jungs das Toptalent DIEGO DEDURA-PALOMERO, der aber bei 4-6, 6-6 von der Aufgabe seines japanischen Gegners profitierte.

Valentina wie auch Diego haben den Saarland Juniors Cup gewonnen. Während der 15-Jährige nur drei Games abgab gegen die Nummer 2 der Setzliste im Finale, gab Valentina den 1. Satz klar mit 1-6 ab.

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Was man auf jeden Fall festhalten kann: oberhalb der W25-Turniere gibt´s kaum was zu holen für die deutschen Damen aus der 2. Reihe: die letzten Siege stammen von Tatjana Maria, Jule Niemeier, Laura Siegemund, Tamara Korpatsch und Eva Lys - nur Mina Hodzic hat diese Serie (Misere?) durchbrochen! Auch das ein weiterer Fingerzeig für die Situation...

 

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Hardcore-Fan schrieb:

Was man auf jeden Fall festhalten kann: oberhalb der W25-Turniere gibt´s kaum was zu holen für die deutschen Damen aus der 2. Reihe: die letzten Siege stammen von Tatjana Maria, Jule Niemeier, Laura Siegemund, Tamara Korpatsch und Eva Lys - nur Mina Hodzic hat diese Serie (Misere?) durchbrochen! Auch das ein weiterer Fingerzeig für die Situation...

Die erste Reihe bringt nicht viel, die zweite leider auch nicht viel mehr. Die einen sind über ihren Zenith raus, die anderen einfach zu limitiert und andere vergeuden ihr Talent.

Die ganze Saison bisher der W60 und W25-er Turniere ist bescheiden, nur Noma und Ella machen etwas Hoffnung, aber der Weg nach vorne ist noch weit. Wahrlich bescheidene Aussichten.

 

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Und dann labert der Schüttler was von zwei deutschen Damen in den Top 20 innerhalb der nächsten zwei Jahre. Wäre noch interessanter gewesen, wenn er gleich die Namen dazu gesagt hätte. Am ehesten hätte ich das noch Schunk zugetraut, aber da müssen wir nun leider noch etwas Geduld haben.

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Was ich auf jeden Fall enttäuschend finde: Keine einzige von denen, die vergangenes Jahr die 26 Titel auf der ITF-Tour errangen, hat in diesem Jahr bisher ein Turnier gewonnen (von Maria mal abgesehen).

 

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Peter schrieb:

Was ich auf jeden Fall enttäuschend finde: Keine einzige von denen, die vergangenes Jahr die 26 Titel auf der ITF-Tour errangen, hat in diesem Jahr bisher ein Turnier gewonnen (von Maria mal abgesehen).

Und Silvia Ambrosio hat die Feistel gemacht. Sollte sich der DTB auch mal fragen, warum dem größten Verband der Welt die Spielerinnen weglaufen.

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Stimmt. Hätten sie sich beim DTB wohl und gut unterstützt gefühlt, wären sie wohl nicht gewechselt.

 

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Vivian Wolff wäre da auch noch zu nennen. Sie spielt auch seit einiger Zeit für die USA.

Zwei Finalistinnen, drei im Halbfinale und wenn ich richtig gezählt habe, fünf in den Viertelfinals, die wohl erfolgreichste und vor allem punktemässig ergiebigste Woche für die Deutsche Tennnisfrauen auf WTA Ebene seit langer Zeit, für die beiden Finalistinnen geht es ein gutes Stück nach oben in der Weltrangliste. Aber zu viel Euphorie ist nicht angebracht, wenn in Noma Noha Akugue schon wieder ein neue Kandidatin für einen Grand Slam Sieg gesehen wird, ist das unangemmesen übertrieben und verfrüht. Die Gründe um die Kirche im Dorf zu lassen

 

Viele Topspielerinnen legten nach Wimbledon und den  anstrengenden Wochen Paris, Vorbereitung auf Rasen, London eine längere Pause ein und wollten nicht noch einmal zurück auf Sand bevor die Hartplatzsaison anfängt.  Viele US Amerikanerinnen sind schon über den Teich zurückgekehrt und die übrigen verteilten sich zudem auf drei gleichzeitig stattfindenden WTA Turnieren.

Trotzdem muss man die Gunst der Stunde nutzen und das haben zumindest die 3 Halbfinalstinnen getan und die Hoffnung genährt, dass man im neuen Jahr wieder mehr deutsche Spielerinnen in den Hauptfeldern der Majors finden wird.

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Ich denke, der Tiefpunkt ist überschritten. Wenn jetzt noch Nasti Schunk wieder fit ist, können die jungen Wilden mal anfangen, die Szene aufzumischen.

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Im Bereich Ü35 sind die Deutschen auf jeden Fall überragend. Platz 1 und 2 in der Ü35 Weltrangliste. 

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