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Friedsam weiter auf der Suche nach der Top 100-Form

Bei Anna-Lena Friedsam, die seit längerem kurz davor ist, als achte deutsche Spielerin in die Top 100 einzuziehen, läuft im Moment nicht viel zusammen. Nachdem sie in der vergangenen Woche als topgesetzte Spielerin im tunesischen La Marsa in der ersten Runde an der Rumänin Ana Bogdan scheiterte, war auch in dieser Woche in Nottingham bereits nach dem Auftaktmatch Feierabend für die deutsche Nachwuchshoffnung.

Gegnerin am heutigen Tag war die Australierin Jarmila Gajdosova, die sich mit 7:6(3) und 6:4 durchsetzen konnte. Damit kassierte Friedsam bereits die vierte Niederlage in Folge, nachdem sie auch in Roland Garros in drei Sätzen an der Schweizerin Stefanie Vögele scheiterte und zuvor in Runde 2 des NÜRNBERGER Versicherungscup mit 2:6 und 6:7(0) ihrer Landsfrau Angelique Kerber unterlegen war.

Den letzten Sieg auf der Tour konnte sie zum Auftakt des Nürnberger Turnieres feiern, als sie die österreichische Wildcard-Inhaberin Lisa Maria Moser trotz misslungenen Starts mit 3:6 6:0 und 6:1 bezwingen konnte.

Bei Friedsam ist seit längerem zu beobachten, dass sie sich schwer zu tun scheint in Matches, die über die volle Distanz gehen. Die letzten vier Niederlagen vor dem Turnier in Nürnberg kamen allesamt nach drei Sätzen zustande, während der letzte Dreisatzsieg vor Nürnberg bereits von Ende Januar aus der ersten Qualifikationsrunde von Paris gegen die Schwedin Sofia Arvidsson (7:5 im Tie-Break des letzten Satzes) datiert.

Zudem scheinen zumindest manche ihrer unglücklichen Niederlagen vermeidbar zu sein. In der Qualifikation von Florianopolis beispielsweise nahm sie ihrer Gegnerin Maria Irigoyen nach einem 4:6 im ersten Satz den zweiten mit 6:0 ab und schien auf bestem Wege in die nächste Runde zu sein. Doch anstatt das Momentum auf ihrer Seite zu behalten, war es am Ende die Argentinierin, die mit 6:2 triumphieren konnte.

Auch in der Qualifikation von Stuttgart in ihrer zweiten Begegnung gegen Katerina Vankova dominierte Friedsam durchgehend das Geschehen. Nach deutlichem 6:1 zu Beginn und einer Führung im zweiten Satz aber verlor Friedsam Mitte des zweiten Durchgangs den Faden und musste völlig überraschend nach einem 4:6 in den dritten Satz gegen die tschechische Linkshänderin gehen. Auch diesen hatte die Deutsche zunächst im Griff und spielte sich schnell eine komfortable Führung heraus, nur um sie in der Folge nach und nach wieder zu verspielen und am Ende nach verlorenem Tie-Break mit 4:7 als Verliererin vom Platz zu gehen.

Dabei hatte Friedsam tags zuvor noch bewiesen, dass sie es auch anders kann. Die Peruanerin Bianca Botto stand bei ihrer 3:6 2:6-Niederlage komplett auf verlorenem Posten gegen das aggressive und druckvolle Spiel der 20jährigen. Auch das, was sie in Nürnberg in den Sätzen 2 und 3 gegen Moser zeigte, war ohne Frage einer Top 100-Spielerin würdig.

Dass das Potenzial dafür vorhanden ist, hat sie in der Vergangenheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Jetzt geht es nur darum, es auch konstant abzurufen und auf den Platz zu bringen. Dann sollte einem neuen Höchstranking im zweistelligen Bereich endlich nichts mehr im Wege stehen.

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