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Jubel bei Kerber, Trauer bei Lisicki und Görges

Klasse Vorstellung der deutschen Damen am heutigen Achtelfinalmittwoch. Auch wenn letztlich nur Angelique Kerber durch einen nervenaufreibenden Kraftakt gegen Venus Williams mit zwei Tie-Break-Gewinnen das Viertelfinalticket buchen konnte, zeigten auch Julia Görges und vor allem Sabine Lisicki, dass sie zurecht im olympischen Achtelfinale standen.

Julia Görges begann ihr Achtelfinale nach Regenpause verspätet gegen Maria Kirilenko, dafür aber recht erfolgreich. Gleich das erste Aufschlagsspiel der Russin ging an die Deutsche, jedoch konnte sie diesen Vorsprung nicht halten und der Tie-Break, den Görges ärgerlich mit 5:7 verlor, musste die Entscheidung bringen.

Danach riss etwas der Faden bei der Deutschen und Kirilenko, ihres Zeichens Wimbledon-Viertelfinalistin 2012 (3-Satz-Niederlage gegen A. Radwanska) nutzte die Gelegenheiten, die Görges ihr bot und gewann auch den zweiten Satz mit 6:3 und somit auch das Match.

Angelique Kerber hingegen darf sich über den Einzug ins Viertelfinale freuen. In einem dramatischen Match konnte sie ihre Kontrahentin Venus Williams zweimal im Tie-Break mit jeweils 7:5 in Schach halten und trifft nun auf die Weltranglistenerste Victoria Azarenka aus Weißrussland.

Dabei war insbesondere der Tie-Break im ersten Satz an Dramatik nicht zu überbieten. Nachdem sie bereits zuvor beim Stande von 4:5 schon Satzbälle erfolgreich abwehren konnte, ging Kerber mit 1:5 im nun aussichtslos zum Seitenwechsel. Sechs Punkte später war der Satz dann beendet - zugunsten der Deutschen. Im zweiten Satz schien zunächst Williams mit frühem Break den besseren Start zu haben, ehe Kerber mit dem Break zum 3:3 den Ausgleich wieder herstellte. Doch weder bei 5:4 noch bei 6:5 schaffte sie es, der Amerikanerin das Service abzunehmen, was einen weiteren Tie-Break bedeutete.

Diesmal aber startete Kerber konzentrierter und führte zum Seitenwechsel mit 4:2. Diesen Vorsprung konnte Williams noch ausgleichen, dann aber servierte Williams bei 4:5 einen Doppelfehler. Mit ihrem eigenen Service bei 6:5 beendete die Kielerin letztlich ein Match, das alles bot, was man sich von einem spannenden Tennisduell verspricht.

Leider nicht mit Erfolg war der heutige Auftritt von Sabine Lisicki gekrönt. Trotz Satzführung musste sich die Berlinerin am Ende Maria Sharapova in drei Sätzen geschlagen geben.

Trotz eines 5:3-Vorsprungs bei eigenem Service im ersten Durchgang verpasste es Lisicki, schnell den Sack zuzumachen und musste in den Tie-Break. Dort entwickelte sich ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen, nachdem Sharapova einen 4:1-Vorsprung verschenkte und auch zwei Satzbälle beim 6:4 nicht nutzen konnte. Als die Russin zudem den ersten Satzball Lisickis bei 6:7 abwehren und ihren dritten bei 8:7 nicht verwandeln konnte, war es am Ende Lisicki, die bei 9:8 einen schwachen zweiten Aufschlag zum Satzgewinn nutzen konnte.

Danach wurde das Spiel von Lisicki deutlich fehleranfälliger. Kam der erste Aufschlag nicht, folgte meist entweder ein "Einwurf" oder ein Doppelfehler. Bis zum 4:4 konnte Lisicki so ihren Service noch halten, dann aber nutzte Sharapova ihre 5:4-Führung und schaffte mit dem ersten Break im Satz den Satzausgleich.

Ähnliches Spiel auch im letzten Satz. Bis zum 3:3 hielt Lisicki mit, ehe Sharapova bei 4:3 das entscheidende Break schaffte und mit eigenem Service das Match nach Hause brachte. Auch wenn dieser Sieg sicher nicht unverdient war, man hätte sich im zweiten und dritten Satz gewünscht, Lisicki hätte in der einen oder anderen Situation entschlossener agiert. Dann wäre der zweite Sieg binnen vier Wochen gegen die Russin möglich gewesen. So aber kann die Berlinerin trotz Achtelfinal-Aus auf ein tolles Olympiaturnier zurückblicken.

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