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Kerber - Azarenka: alles stimmt, nur das Ergebnis nicht

Angelique Kerber hat es leider nicht geschafft, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. Gegen Victoria Azarenka bot Kerber mit die beste Leistung ihrer olympischen Tenniskarriere, doch selbst die sollte gegen die Weltranglistenerste leider nicht reichen.

Das 4:6 5:7 täuscht komplett über das eigentliche Spiel hinweg. Denn wie das Ergebnis auch aussehen mag, einerseits hatte Kerber nie ernsthaft die Chance, auch nur in die Nähe eines Satzgewinns zu kommen, auf der anderen Seite war das Spiel insgesamt enger als es das nackte 0:2-Satzresultat aussagt.

Kerber startete gut, Azarenka aber war vom ersten bis zum letzten Punkt top konzentriert und ließ nur so viel zu, wie es ihr selbst nicht weh tat. Schnell führte die Favoritin aus Weißrussland mit 3:0 und 4:1 ehe sie dann das Zepter etwas an Kerber abgab, die zum 4:4 ausgleichen konnte. Als sich bei 5:4 aus Sicht Azarenkas das Satzende näherte, drehte die topgesetzte Weißrussin erneut auf und ließ sich die Chance zum Satzgewinn nicht nehmen.

Nicht dass Kerber in den entscheidenden Momenten schlecht agiert hätte, sie wehrte sich das komplette Match über mit allem, was ihr zur Verfügung stand und hatte zudem noch einen Pakt mit der Netzkante geschlossen. Dies alles jedoch sollte am heutigen Tage nicht genug sein, um die Australian Open-Siegerin in die Schranken zu weisen.

So stand auch Satz 2 unter dem Motto "Kerber weltklasse, Azarenka besser". Die Deutsche konnte ihrer Gegnerin lange Zeit Paroli bieten und all ihre verlorenen Aufschlagsspiele postwendend wieder zurückholen, bis Azarenka das vermeintlich entscheidende Break zum 5:3 schaffte. Als man dachte, alles sei schon gelaufen, zeigte sich die Weißrussin erneut spendabel und gab ein drittes Mal in Satz 2 ihr Service ab.

Spannung dann auch beim folgenden Aufschlagsspiel von Angelique Kerber. Bis der 5:5-Ausgleich endlich gelingen sollte, sah die 24jährige sich drei Matchbällen gegenüber. Doch auch hier konnte sie sich wie fast im gesamten Match auf die Netzkante verlassen.

Die Hoffnung auf einen dritten Satz machte Azarenka dann aber schnell zunichte. Einem souveränen Aufschlaggewinn folgte ein ebenso schnelles 15:40, gleichbedeutend mit den Matchbällen 4 und 5, wobei der letzte gar nicht mehr nötig war.

Für Angelique Kerber endet somit ein olympisches Tennisturnier, das alles gehalten hat, was Kerber sich je hätte vorstellen können. Wer 100% gibt und letztendlich doch nicht gewinnt, kann erhobenen Hauptes abreisen und die nächsten Aufgaben angehen.

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