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Kerber nervenstark, Barthel planlos

Nichts neues aus dem deutschen Lager auch bei den Australian Open. Wie fast immer bei großen Turnieren in der jüngsten Vergangenheit heißt auch diesmal die letzte deutsche Vertreterin Angelique Kerber. In ihrer Drittrundenpartie zeigte die deutsche Nummer 1 zwar phasenweise Schwächen, gewann letztlich dennoch souverän mit 6:3 und 6:4. Mona Barthel hingegen ließ die große Chance aufs Achtelfinale liegen. Sie unterlag Flavia Pennetta mit 1:6 und 5:7.

Dabei hatte Barthel insbesondere im zweiten Satz alle Chancen, das Match in ihre Richtung zu drehen. Mit 5:3 führte sie bereits und servierte bei 5:4 zum Satzausgleich. Dann aber zeigte sich die Mona Barthel, die in den vergangenen Monaten schon das eine oder andere Match förmlich abgeschenkt hatte. Wie im ersten Satz agierte Barthel ab diesem Moment planlos und verballerte die einfachsten Bälle im Minutentakt.

Dennoch kann die Bad Segebergerin unter dem Strich zufrieden sein. Immerhin gelang ihr als ungesetzte Spielerin der Sprung in Runde 3. Ärgerlich nur, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre, hätte sie bereits zu Beginn so agiert wie über lange Strecken des zweiten Satzes.

Pennettas nächste Gegnerin stammt ebenso wieder aus Deutschland. Angelique Kerber ließ heute in ihrer Partie gegen Alison Riske wenig Zweifel daran aufkommen, dass sie zum erweiterten Favoritenkreis gehört, wenn es um die Titelvergabe in Melbourne geht. Zwar gelang es ihr in beiden Sätzen nicht, eine frühe 2:0-Führung zu halten, gegen Ende des Satzes jedoch spielte die deutsche Vorzeigetennisspielerin ihre Routine gnadenlos aus und ließ ihrer Gegnerin das Nachsehen.

Auffallend im Vergleich zwischen der Nummer 9 und der Nummer 39 der Welt waren heute die Variationen, die Kerber in ihrem Spiel besitzt und die Barthel schlichtweg fehlen. Kerber gab niemals einen Ball verloren, versuchte teilweise während der Ballwechsel das Tempo zu variieren, während das Spiel von Barthel in weiten Teilen dem ähnelte, was Sabine Lisicki den Einzug in die dritte Runde gekostet hatte.

Somit hat Angelique Kerber zumindest das Minimalziel - die Verteidigung des Achtelfinaleinzugs vom Vorjahr - erreicht und kann nun am heutigen Abend voller Zuversicht in ihren 26. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunsch sowohl hierzu als auch zum erneuten Erreichen der Runde der letzten 16.

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