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Mona Barthel verdirbt deutschen Traum-Samstag in Madrid

Es hatte alles so schön begonnen in Stadium 3. Zunächst gewann Julia Görges nach anfänglichen Schwierigkeiten glatt gegen Bojana Jovanovski, anschließend fegte Sabine Lisicki Sofia Arvidsson vom Platz. Als auch Mona Barthel mit Break 4:3 im ersten Satz in Führung ging, schien der deutsche Traum-Samstag sein perfektes Ende zu finden. 30 Minuten später war das Ende auch perfekt. Leider das für Mona Barthel.

Während es den Anschein hat, als habe der Doppelerfolg von Stuttgart Sabine Lisicki neuen Auftrieb gegeben, geht die Saison ihrer Partnerin Mona Barthel momentan geradezu den Bach hinunter. Als wären die letzten Auftritte gegen Pegula und Safarova nicht schon schlimm genug gewesen, legte sie heute gegen Kirsten Flipkens gleich ein 4:6 1:6 nach. Dabei gab sie nach dem 4:3 in Durchgang 1 acht Spiele in Folge ab.

Somit beendet Mona Barthel ein weiteres der acht Pflichtturniere im Jahr mit der Minimalausbeute von 5 Punkten. An eine Setzung bei den French Open ist in ihrer momentanen Verfassung nicht mehr zu denken. Es droht eine weitere Horrorsaison wie 2012, als ihre Leistungskurve ab Madrid steil nach unten zeigte.

Schön, dass es mit Julia Görges und Sabine Lisicki wenigstens zwei andere deutsche Damen zum Auftakt besser gemacht haben. Beide wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und polierten in Madrid das in den vergangenen Wochen überwiegend enttäuschende Bild der deutschen Tennisdamen abseits der Erfolge von Angelique Kerber im Einzel auf. Bleibt für Runde 2 zu hoffen, dass das gute Gefühl, das man heute bei Görges und vor allem Lisicki verspürte, auch dort erhalten bleibt.

Auf der anderen Seite stehen neben Mona Barthel mit Annika Beck und Andrea Petkovic zwei weitere Deutsche auf der Seite der Verlierer der Mutua Madrid Open. Beck unterlag in der ersten Qualifikationsrunde der unbekannten spanischen U18-Qualifikantin Sara Sorribes Tormo glatt in zwei Sätzen, Petkovic scheiterte dort an Bethanie Mattek-Sands, was aufgrund der momentanen Form der US-Amerikanerin jedoch weniger verwunderlich ist. Annika Beck zahlt somit weiterhin Lehrgeld in ihrer ersten WTA-Saison. Dies konnte man zu Saisonbeginn bereits vermuten und sollte einem keine allzu großen Sorgenfalten bereiten.

Anders sieht die Lage bei Andrea Petkovic aus. Ihre Rückkehr in die Top 100 wird sich nach dem frühen Qualifikations-Aus in Madrid weiter verzögern. So hart es für eine ehemalige Nummer 9 der Welt klingen mag, doch ihr Weg sollte in nächster Zeit über die ITF-Tour führen.

Bereits für Ende November 2012 hatte Petkovic für das ITF-100K-Turnier in Dubai gemeldet, zog jedoch kurzfristig zurück und verzichtete so möglicherweise auf viele Punkte, die ihr das Tennisleben 2013 deutlich einfacher hätten machen können. Ohne die 85 Zähler vom WTA-Challenger-Turnier in Pune stünde sie heute noch weitaus schlechter da. Der Weg "über die Dörfer" hat sich in diesem Falle zumindest ausgezahlt.

Am morgigen Sonntag greift nun noch Angelique Kerber in Madrid ins Geschehen ein. Um 11 Uhr steht sie in Stadium 3 Su-Wei Hsieh gegenüber. Bei normalem Spielverlauf sollten wir zumindest noch drei deutsche Eisen in Runde 2 im Feuer haben.

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