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Niemeiers Nr. 1-Status noch nicht in trockenen Tüchern

War man eventuell zu voreilig, als man Jule Niemeier bereits nach den US Open als neue deutsche Nummer eins verkündet hat ? Zumindest besteht in der kommenden Woche die theoretische Möglichkeit, dass es am Ende nicht die Dortmunderin sein wird, die die interne deutsche Rangliste am übernächsten Montag anführt, sondern erneut Tatjana Maria, die diese Position bis eine Woche vor den US Open inne hatte und diese kurzzeitig an Laura Siegemund verlor. Da die Stuttgarterin jedoch im Gegensatz zu Niemeier und Maria in der ersten Runde der US Open scheiterte, war ihr Platz an der Sonne nur von kurzer Dauer.

In der kommenden Woche werden weder Niemeier noch Siegemund im Einzel auf der Tour unterwegs sein. Ihre Punktzahlen für den übernächsten Montag stehen daher mit 829 bzw. 748 bereits fest. Lediglich Tatjana Maria hat für eines der beiden WTA 125-Turniere gemeldet, die nächste Woche über die Bühne gehen. Während sich mit Ella Seidel, Tamara Korpatsch und Mona Barthel drei Deutsche für einen Start beim Turnier im schweizerischen Montreux entschieden haben, zog es Maria nach Mexico, wo in Guadalajara ein weiteres WTA 125-Turnier ausgetragen wird.

Hier hat die 37-jährige die Chance, ihr aktuelles Punktekonto noch um maximal 95 Punkte zu erhöhen. Für einen Turniersieg erhielte Maria 125 Punkte, jedoch fiele dadurch eine ihrer 30-Punkte-Wertungen heraus. Damit würde sie am Ende bei 890 Punkten landen und somit deutlich vor Niemeier mit 829. Selbst ein Finaleinzug würde Maria reichen, um mit 846 Punkten wieder die Führung in der deutschen Rangliste zu übernehmen.

Im Laufe der verbleibenden Saison dürfte Niemeier ohnehin früher oder später an der Spitze stehen. Während sie in den nächsten Wochen keine signifikanten Punktzahlen mehr zu verteidigen hat, gehen bei Maria noch 60 Punkte von ihrem Viertelfinaleinzug in Guangzhou weg, ebenso verliert sie wenig später 65 Punkte von ihrem Auftaktsieg bei den China Open in Peking.

Für das deutsche Tennis wäre der Wechsel von Maria bzw. Siegemund zu Niemeier ein wichtiges Zeichen, was den notwendigen Generationenwechsel im Damenbereich anbetrifft. Wichtig wäre es in den nächsten Monaten, wenn auch die Breite innerhalb der Top 100 wieder vorhanden wäre. Hier sind unter anderem Spielerinnen wie Eva Lys, Ella Seidel, Noma Noha Akugue oder auch Nastasja Schunk gefragt, die allesamt schon an die Top 100 angeklopft haben und von denen im Laufe der kommenden Saison die eine oder andere diese Marke knacken dürfte. Die Chancen hierfür stehen jedenfalls nicht allzu schlecht.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Guadalajara 2024 125K