NÜRNBERGER Versicherungscup ab 2014 direkt vor Roland Garros
Er war ja schon ein bisschen stiefmütterlich, der Termin für ein Sandplatzturnier mitten in der ohnehin kurzen Grassaison. Doch dieser Zustand wird nur einmalig bleiben. Bereits 2014 rückt der NÜRNBERGER Versicherungscup um drei Wochen nach vorne im Kalender und findet nun vom 17. - 24. Mai und somit direkt vor Roland Garros statt. Somit erhöhen sich auch die Chancen, dass Spielerinnen, die als ausgemachte Grasspezialistinnen gelten, eventuell nun auch den Weg nach Nürnberg finden.
In wiefern sich der günstigere Zeitpunkt jedoch auf das Teilnehmerfeld auswirkt, bleibt abzuwarten. Viele Spitzenspielerinnen verzichten direkt in der Woche vor einem Grand Slam-Turnier auf eine Turnierteilnahme. Zudem stehen in derselben Woche mit Brüssel und Strasbourg zwei weitere Internationals auf selbigem Belag im Kalender - zumindest nach jetzigem Stand.
Interessant werden dürfte es, wer aus deutscher Sicht im kommenden Jahr an den Start gehen wird. Der Wunsch von Fed Cup-Teamchefin Barbara Rittner ist es ja, dass möglichst alle deutschen WTA-Asse auf heimischem Boden antreten. Da der Cut-off nicht allzu hoch liegen dürfte, sollten Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Andrea Petkovic und Annika Beck sicher direkt den Sprung ins Hauptfeld schaffen. Bei Mona Barthel und Julia Görges kommt es darauf an, in wieweit sie ihre früh in diesem Jahr gesammelten Punkte verteidigen können und für Roland Garros-Spezialistin Dinah Pfizenmaier sollte in jedem Falle auch eine Wildcard herausspringen.
Allerdings sollte man sich auf eine Teilnahme von Deutschlands Nummer eins keine allzu großen Hoffnungen machen. Da Angelique Kerber als Top 10-Spielerin zuvor die Turniere von Madrid und Rom spielen muss, würde ein Start in Nürnberg für sie fünf Wochen Turniere am Stück bedeuten. Die Gefahr, ausgepowert in Paris zu erscheinen, wäre doch zu groß.
Wahrscheinlicher ist da ein Start von Titelverteidigerin Simona Halep, die mit Sicherheit gerne an ihren allerersten Turniererfolg zurück denkt. Jedoch hat sie für die kommende Saison die Turniersiege von Rom und Paris als ihr persönliches Ziel ausgegeben. Gut möglich also, dass auch ihr der neue Termin eher ungelegen kommt.
Doch wer Sandra Reichel kennt, der weiß, dass sie alles Menschenmögliche unternimmt, um zum Erfolg ihrer Veranstaltungen beizutragen. Wer erinnert sich nicht an ihre Blitzentscheidung in Linz, als mit Petra Kvitova kurz vor Turnierbeginn das Zugpferd abhanden gekommen war und sie in allerletzter Sekunde noch Angelique Kerber auftreiben konnte ? Möge sie auch beim Nürnberger Versicherungscup ein glückliches Händchen haben, um ein schlagkräftiges Teilnehmerfeld präsentieren zu können.