Siegemund begeistert mit Comeback in Doha
Laura Siegemund hat in der Qualifikation zum WTA 1000-Turnier in Doha wieder einmal von sich reden gemacht. In der ersten Qualifikationsrunde stand der 35-jährigen Metzingerin die an Nummer zwei gesetzte Italienerin Lucia Bronzetti gegenüber, die in der Vorwoche noch beim WTA 500-Turnier in Linz Siegemunds Landsfrau Angelique Kerber in der ersten Runde aus dem Wettbewerb geworfen hatte.
Gegen Siegemund sah es jedoch zunächst nicht so aus, als sollte eine weitere deutsche Spielerin gegen die Nummer 53 der Welt das Nachsehen haben. Erst nachdem die Deutsche bei einer 3:1-Führung einen Breakball zum zwischenzeitlichen 4:1 nicht verwandeln konnte, drehte sich die Partie langsam in Richtung der Italienerin, die ihrerseits kurz darauf den Ausgleich zum 3:3 realisierte.
Ein weiteres Break zugunsten Siegemunds konnte Bronzetti umgehend egalisieren und sich daraufhin selbst eine 5:4-Führung erspielen. Mit dem ersten Satzball bei 30:40 und Aufschlag Siegemund besiegelte die Kerber-Bezwingerin ihre etwas überraschende und dennoch nicht unverdiente 1:0-Satzführung.
Der zweite Satz verlief lange Zeit äußerst ausgeglichen. Bis zur 4:3-Führung der Italienerin musste keine Spielerin einen Breakball abwehren. Dann aber wurde es dramatisch. Siegemund sah sich einem 15:40 gegenüber und drohte, vorentscheidend mit 3:5 in Rückstand zu geraten. Die 35-jährige kämpfte jedoch unentwegt weiter und wendete am Ende dank vier Punktgewinnen in Folge das drohende Aus ab.
Für Bronzetti dürften diese vergebenen Chancen zunächst schwer zu verdauen gewesen sein. Zu 15 verlor sie ihr folgendes Aufschlagsspiel und brachte Siegemund in die Situation, zum Satzausgleich ausservieren zu können. Im dritten Anlauf sollte der Satzball dann auch sitzen und so musste der dritte Satz darüber entscheiden, wer von beiden in der finalen Qualifikationsrunde von Doha steht und sich die Chance auf ein Duell mit der US-Amerikanerin Danielle Collins erspielt, sollte diese ebenfalls ihre erste Runde gegen die Britin Kimberly Birrell überstehen.
In diesem letzten Satz ging es deutlich enger zur Sache als im Satz zuvor. Gleich im zweiten Spiel musste Siegemund drei Breakbälle gegen sich abwehren, ehe sie kurz danach selbst mit einem Break in Führung gehen konnte. Die Freude über die 2:1-Führung währte dann allerdings nur kurz, denn Bronzetti holte sich ihrerseits den Aufschlagverlust zurück, nur um danach selbst zu null das Service abzugeben.
Mit dieser 3:2-Breakführung im Rücken spielte sich Siegemund in der Folge eine 5:3-Führung heraus, ehe sie das Aufschlagsspiel der favorisierten Italienerin zum Abschluss ein weiteres Mal abnehmen konnte und sich dadurch das Ticket für die finale Qualifikationsrunde ergattern konnte. Ihr unbändiger Kampfgeist hat sich an diesem Tag somit ein weiteres Mal ausgezahlt, eben weil sie beim Stande von 4:6, 3:4 und 15:40 nicht ans aufgeben dachte, sondern bis zum Schluss an ihre Chance glaubte und diese am Ende auch nutzte.
Siegemund ist damit die einzige deutsche Spielerin in der letzten Qualifikationsrunde von Doha. Durch den Rückzug von Sara Errani, die parallel noch in Cluj im Einsatz ist, wurde in der Qualifikation ein Platz für Nachrückerin Anna-Lena Friedsam frei, die anstelle von Errani auf deren Landsfrau Martina Trevisan traf. Nach einem deutlichen 6:2 der Italienerin zum Auftakt sah vieles danach aus, als sollte die Entscheidung erst im dritten Satz fallen. Doch weder eine zwischenzeitliche 3:1-Führung noch insgesamt drei Satzbälle beim Stande von 5:4 bzw. 6:5 reichten, um diese noch zu vertagen. Im darauffolgenden Tie-Break war es dann die Italienerin,die mit 7:3 die Oberhand behielt und Friedsam aus dem Turnier warf. Diese darf sich nun zumindest über das in letzter Minute zustande gekommene Antrittsgeld für die erste Qualifikationsrunde freuen.
Turnier: Doha 2024