Kommentare von Choke

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Taylor Townsend ist sicher eine talentierte Spielerin, die deutlich besser spielen kann als ihr Ranking vielleicht vermuten lässt. Aber wenn man als Nr.92 in der 1.Runde gegen die Nr.143 spielt und zudem noch gerade so ins Hauptfeld reingerutscht ist, dann finde ich sollte man nicht von Lospech sprechen. Die Top 8 stehen alle Top 30 WTA. Es gibt auch andere gute ungesetzte Spielerinnen. Da hat Görges mit einer Qualifikantin noch ein gutes Los gehabt. Zudem sollte ihr Anspruch sein solche Gegnerinnen besiegen zu müssen, wenn sie nicht einfach nur eine Top 100 Spielerin sein möchte. Wenn es in der Weltrangliste aufwärts gehen soll und die Top 50 oder gar Top 20 oder 30 ein Thema werden sollen, dann müssen Ergebnisse her. In der 2.Runde könnte Safarova, die mit Mladenovic auch ein anspruchsvolles Los erwischt hat. Gegen die Tschechin hat Görges erst vor kurzem denkbar knapp mit 6:7 6:7 verloren. Görges spielt zudem nur Einzel und kann sich somit voll und ganz auf diesen Wettbewerb konzentrieren. Vielleicht überrascht sie uns ja und spielt mal wieder befreit ohne Erwartungsdruck auf.

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Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber bei Görges vermisse die Attribute, die sie einst groß gemacht haben. Als ich Görges mit 12 das erste Mal spielen sah, da sah ich ein unheimlich ehrgeizges und hart arbeitendes Mädchen. Sehr zielstrebig, diszipliniert, fokussiert. Sie hat niemals aufgegeben, sich permanent gepusht, keinen Ball verloren gegeben. Sie wollte jeden Punkt gewinnen und ihre Gegnerinnen haben eigentlich auch nicht so gerne gegen sie gespielt, weil sie eben immer "on fire" sein mussten. Wo ist die Julia Görges aus Jugendzeiten hin, die sich nach oben arbeitete und fleißig und akribisch trainierte und spielte? Wo ist der Ehrgeiz und unbedingte Wille hin?
Wenn ich mir Julia heute anschaue, dann sehe ich eher eine junge Frau, die ziemlich selbstzufrieden zu sein scheint, der es mehr oder weniger egal ist, ob sie gewinnt oder verliert.

Ich habe den Eindruck, dass der Wohlstand dazu geführt hat, dass sie ihre eigentlichen Ziele aus den Augen verloren hat. All das was sie einst zur Profispielerin und groß werden ließ, ist mehr oder weniger verloren gegangen. Wenn man ihr Potenzial betrachtet, dann ist es genau wie bei Sabine Lisicki wirklich schade, was sie aktuell daraus macht. Ich finde, dass sie ihr Talent etwas leichtfertig verschwendet. Sie sollte immer ihr Bestes versuchen und alles tun, um ihrem Job als Tennisprofi gerecht zu werden. Die Einstellung muss einfach stimmen. Dann kann man sich nach der Karriere rückblickend auch nichts vorwerfen. Das ist dann auch mental wichtig.

Wenn man weiß, dass man akribisch und gewissehaft trainiert hat, sich vorbereitet hat und alles getan hat, um maximal erfolgreich zu sein, dann steht man auch mit einer anderen Überzeugung und Gelassenheit auf dem Court. Man fühlt sich dann ganz anders und weiß auch, dass man sich dann nach einem Match nichts vorwerfen muss. Bei Görges und Lisicki fehlt mir die 100%ige professionelle Einstellung zu ihrem Job. Der Wohlstand scheint beide zu zufrieden zu machen. Der Blick für das Wesentliche scheint verloren gegangen zu sein.

Gerade die letzten 1,5 Jahre sollten doch Motivation genug sein, dass sich etwas ändern muss. Görges' Anspruch sollten nicht die Top 100 sein.

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Vika hat in den nächsten Wochen einige Punkte zu verteidigen. Kommende Woche 320 Punkte aus Carlsbad, danach 900 Punkte aus Cincinnati und dann 1400 Punkte bei den US Open. 2620 Punkte aus drei Turnieren. Das sind mehr als 2/3 ihrer Punkte. Venus Williams ist zudem eine Spielerin, die Vika so gar nicht liegt. Gegen sie konnte sie noch nie einen Satz gewinnen. Allerdings fällt es mir immer schwer Venus' Form einzuschätzen. Sie hat immer wieder längere Turnierpausen und man weiß nie wie ihre Form wirklich ist. Ihre letzten beiden Turniere waren die French Open und Wimbledon.

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Du hast selbstverständlich recht. Ich besuche die Seite tennis4wta.com jedoch nicht mehr, da diese Seite seit dem letzten Jahr ständig virenbehaftet war. live-tennis.eu, eine Live-ATP Ranking Seite hat nun auch eine WTA-Section, die eigentlich immer stündlich auf dem neuesten Stand ist und auch das Live-WTA Ranking angibt. Da wurde Friedsam auf Platz 108 geführt. Ich hatte da aber schon einen Fehler vermutet, da sie mit dem Halbfinale mit der selben Punktzahl geführt wurde wie zu Beginn der Woche. Die Punkte von Kumkhum und Zheng stimmen aber. Halten wir fest, Friedsam fehlt ein Sieg, um mindestens Platz 100 nach der Woche einzunehmen. Kumkhum hat dieses jahr bei den Australian Open immerhin Petra Kvitova aus dem Turnier genommen. Ganz sicher sein kann man sich nie. Darum ist es für Friesdam toll in der komfortablen Situation zu sein, die Top 100 auch bei einer Finalniederlage in der eigenen Hand zu haben.

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Ich meine es sind zwei Siege. Morgen ist erst Halbfinale. Bei einem Halbfinalsieg dürfte sie auf Platz 102/103 landen, wenn sie das Finale dann auch noch gewinnt, müsste es für die Top 100 reichen., unabhängig davon was Luksika Kumkhum und Saisai Zheng beim höher dotierten ITF-Turnier in Nanchang machen. Die sind nämlich dort beide im Halbfinale und könnten im Finale die Siegerin unter sich ausmachen. Gewinnt Friedsam Astana, könnte aber nur eine von Kumkhum und Zheng an ihr vorbeiziehen, wobei ich bei den beiden nicht geschaut habe, was sie diese Woche zu verteidigen haben bzw. wie viel Punkte deren 16.bestes Ergebnis einbringt. Aber mit dem Turniersieg sind die Top 100 sicher.

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Wenn Friedsam morgen gewinnt, steht sie so hoch im WTA-Ranking wie nie zuvor. Gewänne sie dann auch noch das Finale wäre das gleichbedeutend mit dem erstmaligen Einzug in die Top 100.  Sie müsste dann zwar trotzdem in die Quali für die US Open, aber das wäre schon ein größerer Meilenstein in ihrer bisherigen Karriere.

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Julia Görges sollte dringend an ihrem WTA-Ranking arbeiten, sie musste dieses Jahr schon in die Quali und ist ein paar Mal kurzfristig noch reingerutscht. Mit ihrer Weltranglistenposition hat sie sich dieses Jahr schon des öfteren einer gewissen Unsicherheit ausgesetzt.
Da sie für Washington mit der Qualifikation planen musste, ist sie schon sehr zeitig angereist und hat nun mehr Zeit um sich an die Bedingungen vor Ort zu gewöhnen und sich auf ihr 1.Match vorzubereiten. Das Preisgeld zwischen 1.Runde Quali und 1.Runde Hauptfeld ist auch nicht ganz unerheblich. Sicher ist sicher, denn Görges hat streng genommen die Quali in diesem Jahr nur einmal geschafft. In Sydney gab sie verletzungsbedingt gegen Mattek-Sands auf, rutschte als Lucky Loserin aber noch ins Hauptfeld. In Miami verlor sie in der 2.Quali-Runde in zwei Sätzen gegen Govortsova, in Rom verlor sie ebenfalls in der 2.Quali-Runde in zwei Sätzen. Nur in Rom hat sie die Quali überstanden, dann aber sehr klar gegen Halep verloren. Ich vermute, dass sie schon froh sein wird keine Quali spielen zu müssen. Wobei es sicher kein Nachteil sein muss, wenn man schon ein paar Matches vor dem Hauptfeld gespielt hat, da man dann schon Matchpraxis unter Wettkampfbedingungen hatte und mit mehr Selbstvertrauen auftreten sollte. 

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Wenn sich die Politik in sportliche Belange einmischt, ist das zwar nie gut, aber man sollte auch die Sportler verstehen. Tunesien und Israel haben zwar keinerlei diplomatische Beziehungen zueinander, aber wenn sich der tunesische Verband in sportliche Belange einmischt und die Sportler massiv unter Druck setzt und diese aus Angst vor Konsequenzen aus ihrem Heimatland dann nicht antreten, dann muss man das respektieren. Sie sind da ja nicht ganz frei in ihrer Entscheidung.

Umso schöner, wenn sich Sportler dann doch überwinden können politische Grenzen im Sport zu überwinden. Im Tennis fallen mir da  der Pakistani Aisam Qureshi ein, der erst mit dem Inder Prakash Amritraj und dann mit dem Inder Rohann Bopanna spielte. Sie hatten auch ein Showmatch an der Pakistanisch-Indischen Grenze organisiert, wo das Tennisnetz genau auf der Grenze beide Länder stehen sollte und je eine Tennisplatzhälfte in Indien bzw. Pakistan. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob es dann wirklich stattfand oder dann kurzfristig von der Politik abgesagt wurde. Aber sie hatten sich stets bemüht den Leuten klar zu machen, dass ein Umdenken nötig sei und sie ein Art Vorbild darstellen und ihren Beitrag leisten wollen, dass Sport politische Grenzen überwinden kann.

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Ob Mona ihre Facebook-Nachrichten unbedingt in Englisch schreiben muss, kann ich nicht beurteilen. Englisch ist die Weltsprache. Wenn man sich international vermarkten möchte und weltweite Tennisfans hat oder über Deutschlands Grenzen hinaus Interesse wecken möchte, ist es sicherlich angebracht Beiträge in Englisch zu verfassen. Aber vielleicht gibt es auch ein paar ältere Fans von ihr in Deutschland, vielleicht aus ihrem Jugendverein, die mit Englisch nicht oder nicht mehr so viel anfangen können. Einige wenige Facebook-Posts von Mona sind wirklich informativ, aber viele gleichen sich doch von der Grundstruktur. Sie bedankt sich stets für den unglaublichen Support und ist nach Siegen immer total happy. Das ist für den ein oder anderen sicher nicht besonders spannend. Da gibt Pfizenmaier schon wesentlich mehr Details preis, auch von ihrem Gefühlsleben. Daher lese ich ihre Einträge auch mit mehr Interesse, weil sie auch genauer auf ihre Matches eingeht und wie es ihr in bestimmten Matchsituationen ging und was ihr gefehlt hat oder sie dann besonders gut gemacht hat.

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Okay, Markus, vielen Dank. Was Mona bis zu den US Open noch zu verteidigen hat, hatte ich jetzt nicht recherchiert. Gewisse Parallelen zu Steffi Graf von der Art der Persönlichkeit/Introvertiertheit sind auf jeden Fall vorhanden, ich meinte auch eher, dass sie sich immer mit dem Namen Steffi Graf vorgestellt hat und ihren Steffi-Schläger überall mit hin genommen haben soll. Mona ist auf jeden Fall sehr zurückhaltend, bescheiden und bodenständig. Sie wird von der Presse auch nicht gejagd und kann sich in Ruhe auf ihren Job als Tennisprofi konzentrieren. Ich stimme dir aber zu, dass sie medial gewissermaßen auch von erhöhtem Interesse ist, weil sie eben so schüchtern und zurückhaltend ist. Die Öffentlichkeit will bei Erfolgen gerne auch etwas Privates über die Sportstars erfahren. Daher sucht man dann gerne etwas Medienwirksames und Interessantes, was sich gut verkaufen lässt. Es gibt immer Tennisfans und Leser, die einfach erfahren wollen, was diese oder jene Sportlerin für eine Person ist, was sie sonst so treibt, mag, nicht mag. 

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