Werner mischt Turnier in Dubai weiter auf
Caroline Werner macht beim W100-Turnier in Dubai in dieser Woche weiter von sich reden. Als an Nummer zwölf gesetzte Spielerin war die 28-jährige am Sonntag in die Qualifikation gestartet, wenige Tage später findet sie sich bereits im Achtelfinale des Hauptfelds wieder. Dieser Erfolg steht sinnbildlich für ihre gesamte Saison 2024, in der Werner nach längerer Abstinenz zunächst im April die Rückkehr in die Weltrangliste gelungen war, ehe sie sich dank starker Leistungen bis auf Platz 397 vorarbeiten konnte. Damit steht sie aktuell gerade einmal 36 Plätze unter ihrem bisherigen Bestwert.
Werners erfolgreiche Reise in Dubai startete in der ersten Qualifikationsrunde gegen die mit einer Wildcard an den Start gegangene Maria Mikhailova, welche sich schnell als einfache Hürde erwies. Mit 6:0 und 6:3 bezwang die 28-jährige ihre sechs Jahre jüngere Gegnerin und sicherte sich neben drei Weltranglistenpunkten auch einen Platz im Finale der Qualifikation.
Hier sollte jedoch eine deutlich namhaftere Gegnerin auf die Nummer zwölf der Setzliste warten. Gegen die an Nummer fünf gesetzte Französin Amandine Hesse ging Werner als klare Außenseiterin in die Begegnung und es sah auch sehr lange danach aus, als sollte Hesse ihrer Favoritenrolle gerecht werden und ihre deutsche Gegnerin nach Hause schicken.
Mit einer ungefährdeten 6:2 und 4:0-Führung der Französin ging die Partie in ihre vermeintliche Endphase. Nur die größten Optimisten hätten Werner in dieser Situation zugetraut, diese Begegnung noch einmal zu ihren Gunsten drehen zu können. Tatsächlich jedoch holte sich die Deutsche vier Spiele in Folge, nur um in der Folge ein drittes Mal im zweiten Satz ihren Aufschlag abzugeben und Hesse die Möglichkeit zu eröffnen, um zum Matchgewinn zu servieren.
Doch dieses Unterfangen misslang gründlich. Zu null musste die Französin ihr Aufschlagsspiel an die Gegnerin abtreten, die mit dem 5:5-Ausgleich zurück in der Partie angekommen schien. Zwar hatte sie danach bei eigenem Aufschlag erneut zwei Breakbälle abzuwehren, doch dank ihres großen Kampfgeistes, den sie an den Tag legte, sollte ihr auch dies gelingen.
Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Mit ihrem vierten Aufschlagverlust in Durchgang zwei verlor die Französin diesen längst gewonnen geglaubten Satz noch mit 5:7 und brachte Werner somit endgültig in die Partie zurück. Wenig überraschend ließ diese sich im dritten Satz nicht zweimal bitten und sorgte mit einem 2:6, 7:5 und 6:2-Erfolg für die bis dato wohl größte Überraschung im Turnierverlauf.
Als erste Gegnerin im Hauptfeld bekam Werner mit Margaux Rouvroy erneut eine Französin zugelost. Auch gegen die aktuelle Nummer 217 der Welt schien die Favoritenrolle klar verteilt zu sein. Tatsächlich sah es so aus, als würde Rouvroy dieser auch gerecht und entschied den ersten Satz mit 6:4 für sich. Doch wie bereits tags zuvor machte die 28-jährige keine Anstalten, ihrer Gegnerin das Feld kampflos zu überlassen. Mit einem starken Auftritt in den Sätzen zwei und drei gelang es ihr auch an diesem Tag, das Match noch zu drehen und den Platz als Siegerin zu verlassen.
Nach ihrem 4:6, 6:3 und 6:2-Erfolg steht Werner nun jedoch vor einer weiteren vermeintlich unlösbaren Aufgabe. Im Achtelfinale wartet auf die 28-jährige keine geringere als die topgesetzte Polina Kudermetova, die sich in Runde eins gegen die Schweizerin Leonie Küng klar durchsetzen konnte. Von der Papierform her hat Werner wie in den beiden Runden zuvor keine Chance. Möglicherweise kann sie diese auch ein drittes Mal nutzen. Ansonsten sind 17 Weltranglistenpunkte, die sie sich bislang erkämpft hat, auch nicht zu verachten.