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Zaja sorgt für nächstes Dreisatz-Drama

Ana ZajaZweiter Tag beim NÜRNBERGER Versicherungscup und nach dem Niemeier-Marathon vom Samstag folgte tags darauf gleich das nächste Drama mit deutscher Beteiligung. In den Hauptrollen diesmal: Anna Zaja und ihre Gegnerin, die Tschechin Anastasia Zarycka.

Mit Zarycka traf Zaja auf einen Namen, der dem gemeinen Tennisfan nun nicht wirklich geläufig ist. Zarycka stellte sich im Verlaufe des Matches als echter Wirbelwind dar, der mit gefühlten 1,55 m Körpergröße wirklich alles erlaufen und zurückbringen konnte, was man sich überhaupt denken konnte. Und der gegenüber stand die geballte Power der Anna Zaja, einer Spielerin, die schon seit Jahren locker das Potenzial für zweistellige Weltranglistenpositionen aufzeigt und bei der man sich immer fragt, warum sie sich nach wie vor zwischen Platz 200 und 300 rumtreibt.

Zaja legte einen Auftakt nach Maß hin und schaffte sofort im ersten Spiel ein Break zur 1:0-Führung. Die Freude darüber hielt jedoch nicht lange. Postwendend schlug die Tschechin zurück und es war wieder alles wie man so schön sagt "in der Reihe".

Daran änderte sich auch in diesem Satz nichts mehr. Folgerichtig war es der Tie-Break, der die Entscheidung über Satz 1 herbeiführen sollte. Hier erwischte Zaja einen echten Traumstart und sah sich beim Stande von 6:2 eigentlich schon auf der sicheren Seite. Dies sollte sich jedoch als Trugschluss herausstellen. Insgesamt sechs Satzbälle konnte die Deutsche nicht verwerten und verlor einen schon gewonnen geglaubten Satz 1 mit 6:7 und 9:11 im Tie-Break.

In Satz 2 hielten beide lange ihren Aufschlag, ehe im umkämpften sechsten Spiel die Entscheidung in Satz 2 fallen sollte. Hier nutze Zaja am Ende ihren ersten Breakball und zog auf 4:2 davon. Nachdem es keine weiteren Breaks gab, ging Durchgang Nummer zwei mit 6:3 an die Deutsche, den dadurch der Satzausgleich gelang.

Keinesfalls war nun der Widerstand der zähen Tschechin gebrochen, die weiter alles erlief, was sich auch nur entfernt in Reichweite ihres Schlägers befand. Zarycka leistete auch in Satz 3 erbitterten Widerstand und bis zum 4:4 gelang es Zaja, deren Aufschlagsspiele nun sicherer als die ihrer Gegnerin waren, nicht das erhoffte Break einzutüten. Erst beim fünften Versuch, in dem Zarycka unter anderem auch ein Doppelfehler unterlief, führte Zaja mit einem konzentrierten Returnspiel die Entscheidung herbei. Das 5:4 aus ihrer Sicht sollte es dann auch gewesen sein. Mit dem zweiten Matchball gelang Zaja als einziger Deutscher aus der Qualifikation der Sprung ins Hauptfeld, in dem sie am Montag mit der an acht gesetzten Katerina Siniakova auf eine weitere Tschechin trifft.

Ansonsten gab es aus deutscher Sicht wenig positives zu vermelden. Die beiden weiteren Qualifikantinnen Lena Rüffer und Anne Schäfer hatten in ihren Partien kaum eine Chance, sich neben Zaja fürs Hauptfeld zu qualifizieren. Dort war bereits heute Endstation für Wildcardspielerin Katharina Hobgarski, die gegen Lara Arruabarrena einen Satz lang ein klasse Match bot, im zweiten Satz dann allerdings klar an ihre Grenzen stieß.

An Tag drei nimmt das Hauptfeld dann an Fahrt auf. Vier der noch verbliebenen fünf deutschen Damen kämpfen um den Einzug ins Achtelfinale. Zumindest eine hat diesen sicher, denn mit Carina Witthöft und Mona Barthel treffen am Abend zwei Deutsche aufeinander. Zudem spielt Julia Görges gegen Kristyna Pliskova und eben Anna Zaja gegen Katerina Siniakova.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Nürnberg 2018